Frank Fischer über den US-Wahlkampf | Wenn Biden gewinnt: sofort umschichten!

Genau beobachten und frühzeitig reagieren: Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie CEO & CIO der Shareholder Value Management AG, erklärt in seinem neuesten Gastbeitrag, wie er den US-Wahlkampf aus Sicht eines Asset Managers mitverfolgt. Shareholder Value Management AG | 06.07.2020 06:20 Uhr
Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie CEO & CIO, Shareholder Value Management AG / © Shareholder Value Management AG
Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie CEO & CIO, Shareholder Value Management AG / © Shareholder Value Management AG
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Es gibt derzeit genügend Krisen, unter denen die Weltwirtschaft leidet. Da ist die Corona-Krise, die Krise der Weltwirtschaft, die Konjunkturkrise rund um den Globus. Dazu steigende Arbeitslosenzahlen, wieder zunehmende Lock Down-Gebiete in den USA wie Arizona, Florida und Kalifornien, 50.000 Neuinfizierte täglich – und Tote, Tote und noch mehr Tote in Brasilien, Chile, Peru und den Vereinigten Staaten.

Doch ein Thema, das die Märkte in den nächsten Wochen und Monaten in Alarmzustand versetzen wird, sind die US-Präsidentschaftswahlen. Und Ihre Folgen. Denn der Ausgang dieses Showdowns zwischen Donald Trump und seinem designierten Herausforderer Joe Biden wird die Aktienmärkte maßgeblich beeinflussen. Wenn Biden gewinnt, wird es vor allem an der Wall Street einige Favoritenwechsel geben. Und dann heißt es schnell umschichten!

Biden hat das Momentum auf seiner Seite

In den Umfragen liegt Biden derzeit mit großem Vorsprung vor dem Amtsinhaber. Im Schnitt trennen die beiden rund 10 Prozent der Wählerstimmen. Trump liegt bei rund 40 Prozent, Biden im Schnitt bei etwa 50 Prozent. Der Herausforderer gewinnt vor allem bei Frauen, Afroamerikanern und Latinos. Auch bei den männlichen Wählern, Weißen und Menschen mittleren und höheren Alters, die eher die Republikaner wählen, hat Biden mit Trump gleichgezogen. Trump verliert derweil laut „New York Times“ immer mehr die Unterstützung wichtiger Wählerschichten, nachdem der Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie sowie mit den Anti-Rassismus-Protesten im ganzen Land auf immer heftigere Kritik stößt. Und: Trump kann nach Ansicht von Analysten nur gewinnen, wenn die Wirtschaft in den USA wieder Fahrt aufnimmt.

Trump wird natürlich seine vulgäre Rhetorik beibehalten, beleidigen, die Wahrheit verdrehen und sich als der große Macher darstellen. Was aber, wenn dies alles nichts nutzt und Biden neuer US-Präsident wird? Auf dieses Szenario genauso wie auf weitere vier Jahre mit dem jetzigen P.O.T.U.S. müssen sich alle Anleger unabhängig von deren eigener politischen Präferenz einstellen. Die Kapitalmarktexperten von Bergos Berenberg haben dazu eine interessante Analyse veröffentlicht. Sie haben ermittelt, welche Auswirkungen ein Sieg von Biden auf die einzelnen Sektoren haben wird.

Im Fokus: Basiskonsum, Kommunikationsdienstleister und Energie

Kann Trumps Steuerreform zurückgedreht werden, würden vermutlich Sektoren wie Basiskonsum und Kommunikationsdienstleistungen, worunter auch Unternehmen wie Alphabet und Facebook fallen, leiden. Denn sie haben von der Senkung der Unternehmenssteuer mit am stärksten profitiert. In beiden Parteiprogrammen spielt Energie eine wichtige Rolle. Gewinnen die Demokraten, sollten Erneuerbare Energien profitieren und die klassischen US-Energie-Werte eher leiden. Bei den Republikanern wäre es genau andersherum. Gewinnt Biden, dürften zudem die Bereiche Pharma und Tabak unter Druck geraten.

Die Folgen für den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen

Auch für das Portfolio unseres Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen hätte ein Sieg der Demokraten Auswirkungen. Profitieren sollten auf der Pharmaseite Werte wie Novo Nordisk im Portfolio, und auf der Technologieseite Alphabet, Apple oder Facebook. Letztgenannte waren zuletzt wegen einer Flut von Hasskommentaren, Propaganda, Spam und Fake-News in der Kritik. US-Bürgerrechtsorganisationen hatten Firmen Mitte Juni zu einem Boykott gegen Facebook aufgerufen. Die Aktie brach zunächst ein, nachdem sich mehrere große Werbepartner an dem Boykott beteiligten. Als Reaktion leitete Facebook Schritte ein, um den Bedenken der Werbepartner gerecht zu werden. Zuckerberg legte einen vier Punkte Plan dar, in dem die Richtlinien verbessert werden, Hasskommentare und Fake News gelöscht, Accounts gesperrt und ein neutrales Wählerzentrum eingerichtet wird. Facebook muss sich auch zukünftig zunehmend diesen Herausforderungen stellen, um die Neutralität der Plattform zu gewährleisten.

Wie auch hier werden wir die politische Entwicklung rund um die Wahl des nächsten US- Präsidenten genau beobachten und frühzeitig reagieren. Es besteht die Möglichkeit, dass die Demokraten nach der nächsten Wahl die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus als auch den Senat stellen werden. Noch ist das zwar nicht ausgemacht, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt zu. Insgesamt ist nach derzeitiger Lesart ein enges Rennen zu erwarten, denn Trump wird als Wahlkämpfer bis zur letzten Sekunde alles versuchen, seinen Kontrahenten zu diskreditieren und bloß zu stellen. Aber das Momentum spricht derzeit eindeutig für Biden. Darauf sollten sich Anleger frühzeitig vorbereiten.

Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG sowie Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen

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