Computacenter: Ein solider IT-Dienstleister für langfristige Anleger

Computacenter zählt zu Europas führenden IT-Systemhäusern und verbindet erfolgreich Hersteller wie Microsoft oder Apple mit Großkunden aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor. Für Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management, ist das Unternehmen dank starker Marktposition, hoher Kapitalrendite und internationaler Präsenz ein spannender Investmentcase. Shareholder Value Management AG | 09.09.2025 12:07 Uhr
Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege, Shareholder Value Management / © e-fundresearch.com / Shareholder Value Management AG
Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege, Shareholder Value Management / © e-fundresearch.com / Shareholder Value Management AG

US-Präsident Donald Trump brachte es kürzlich auf den Punkt: „Everything is Computer“ sagte Trump als er in einem Tesla saß. Dieser Satz stimmt und es gibt viele Unternehmen, die genau davon profitieren. Dazu gehören ohne Frage IT-Systemhäuser, die Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Beschaffung, Integration und Wartung von IT-Hardware, Software und Dienstleistungen unterstützen.

Computacenter gehört in diesem Segment zu den führenden Anbietern Europas und bietet aktuell spannende Perspektiven. Das Unternehmen fungiert dabei als Vermittler zwischen großen IT-Herstellern wie Cisco, Dell, Microsoft und Apple und seinen Unternehmenskunden. Zu diesen zählen sowohl private Konzerne wie Audi, Bosch und Evonik als auch öffentliche Institutionen wie die Bundespolizei und die Stadt München. Computacenter bietet seinen Kunden eine unabhängige Beratung und hilft, IT-Lösungen zu finden, die optimal auf die bestehenden Systeme und Bedürfnisse abgestimmt sind.

Geschäftsmodell: Computacenter als Vermittler

Das Geschäftsmodell von Computacenter basiert auf einem klaren Vermittlungsansatz. Einerseits haben die Hersteller von IT-Produkten ein starkes Interesse an einem vertrauensvollen, gut ausgebildeten Vertriebspartner, der ihre Produkte an große Kunden verkauft. Auf der anderen Seite suchen die Kunden, darunter sowohl Unternehmen als auch Behörden, unabhängige Beratung, die ihnen hilft, die beste Lösung aus einer Vielzahl von Herstellern auszuwählen. Computacenter ist in der Lage, diese beiden Bedürfnisse zu verbinden.

Das Unternehmen erwirtschaftet die größte Mehrheit seines Gewinns in Deutschland (53 Prozent des EBIT), gefolgt von Nordamerika (24 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (14 Prozent). Ergänzend dazu erzielt Computacenter auch Umsätze in anderen westeuropäischen Märkten wie Frankreich und den Benelux-Ländern.

Wettbewerb und Marktstellung: Schon heute in 70 Ländern aktiv

Im Wettbewerbsumfeld hat sich Computacenter als eine der führenden Adressen etabliert, wenn es um die Betreuung großer Kunden geht. Im Vergleich zu anderen Anbietern konzentriert sich das Unternehmen auf Großkunden, bei denen Projekte ein erhebliches Umsatzpotenzial mit sich bringen. Aktuell betreut Computacenter 192 dieser Großkunden, wobei das Potenzial für diesen Markt bei über 2.000 Kunden liegt. Dieser Aspekt eröffnet langfristig großes Wachstumspotenzial, da die Expansion in diesem Bereich noch am Anfang steht.

Darüber hinaus zeichnet sich Computacenter durch seine internationale Reichweite aus. Das Unternehmen ist in mehr als 70 Ländern tätig und kann über ein starkes Partnernetzwerk weltweit operieren. Dies verschafft Computacenter einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, kleineren Anbietern. In Deutschland beispielsweise liegt Computacenter hinter Bechtle, im Vereinigten Königreich hinter Softcat und in Nordamerika ungefähr bei einem Fünftel des Marktanteils des führenden Anbieters CDW.

Finanzielle Entwicklung und operative Leistung: Hohe Kapitalrendite 

In den vergangenen zehn Jahren hat Computacenter beeindruckende finanzielle Erfolge erzielt. Der Rohertrag des Unternehmens hat sich mehr als verdoppelt, während der Nettogewinn nach Steuern sich in diesem Zeitraum sogar verfünffacht hat. Auch das Ergebnis je Aktie (EPS) hat sich um das 6,5-Fache gesteigert, was auf ein nachhaltiges Wachstum und eine hervorragende Unternehmensführung hinweist. Besonders hervorzuheben ist die Kapitalrendite (ROCE), die in den letzten Jahren konstant über 40 Prozent lag. Das ist ein Indikator dafür, dass Computacenter äußerst effizient mit dem eingesetzten Kapital arbeitet.

Zudem hat das Unternehmen in den letzten Jahren insgesamt nahezu 1 Mrd. GBP an seine Aktionäre ausgeschüttet – sowohl in Form von Dividenden als auch durch Aktienrückkäufe. Diese Aktionärsfreundlichkeit zeigt sich auch darin, dass Computacenter mit den geplanten Aktienrückkäufen von 200 Mio. GBP letztes Jahr die Zahl der ausstehenden Aktien um 7 Prozent verringert hat. Dies wirkt sich positiv auf das Ergebnis je Aktie aus.

Die Investmentthese: Wachstum voraus

Computacenter bietet eine solide langfristige Investitionsmöglichkeit. Das Unternehmen ist auf einem langen Wachstumspfad. Derzeit betreut es 192 Großkunden, während der Markt mit über 2.000 potenziellen Großkunden noch viel ungenutztes Potenzial bietet. Dazu kommt, dass Computacenter in den kommenden Jahren durch Investitionen in IT-Systeme wie ERP und CRM die Margen steigern könnte.

Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hervorragende Kapitalallokation aus. Computacenter erwirtschaftet konstant hohe Cashflows, die es ermöglichen, sowohl Dividenden zu zahlen als auch Aktienrückkäufe durchzuführen. Zusätzlich hat das Unternehmen in den letzten Jahren erfolgreiche Akquisitionen in Nordamerika getätigt und damit den Unternehmenswert gesteigert.

Ein weiterer Aspekt, der für Computacenter spricht, ist die starke Bilanz. Das Unternehmen verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2024 über eine Nettokasse von 482 Mio. GBP, was einen großen finanziellen Spielraum für weiteres Wachstum und mögliche Übernahmen bietet. Dabei ist zu beachten, dass laut CFO rund 100 Mio. GBP dieser Summe auf temporäre Working-Capital-Effekte zurückzuführen sind, wodurch die Nettokasse über dem Normalzustand liegt (Stand: Dezember 2024). Bewertung und Ausblick: Günstiger bewertet als der Wettbewerb.

Die Bewertung von Computacenter erscheint im Vergleich zu seinen Wettbewerbern attraktiv. Mit einem EV/FCF (Enterprise Value zu normalisiertem Free Cash Flow) von ca. 9 wird das Unternehmen mit etwa dem 9-fachen des freien Cashflows bewertet und liegt damit deutlich unter dem Bewertungsniveau von Wettbewerbern wie Bechtle (ca. 18x). Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Free Cash Flow im Geschäftsjahr 2024 aufgrund einer temporären Working-Capital-Bewegung um rund 100 Mio. GBP höher ausfiel. Laut CFO liegt der übliche, nachhaltige Free Cash Flow bei etwa 200 bis 250 Mio. GBP. Für Anleger bedeutet dies eine potenziell günstige Einstiegschance.

Aktuell hat Computacenter im ersten Halbjahr 2025 eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Dies ist vor allem auf Währungseffekte und schwächere Bestellungen von öffentlichen Kunden in Deutschland und Frankreich zurückzuführen. Dennoch ist das US-Geschäft stark gewachsen, und es gibt die Aussicht auf staatliche Konjunkturpakete in Deutschland ab 2026, die das Geschäft ankurbeln könnten.

Fazit: Computacenter bietet Stabilität beim Geschäftsmodell und beim Wachstum

Computacenter ist ein solides Unternehmen mit einem klaren Geschäftsmodell, einer starken Marktposition und einer positiven Wachstumsperspektive. Die finanzielle Stabilität, die erfahrene Unternehmensführung und die konsequente Kapitalallokation machen das Unternehmen zu einer interessanten Langfristinvestition.

Von Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management

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