Der virtuelle Assistent wird von einem Algorithmus gesteuert und unterbreitet dem Portfolioteam Vorschläge für Transaktionen auf Grundlage von aktuellen Kursen, Liquidität und Risikoprofil. Die Parameter hierfür geben die Portfoliomanager von AB vor. Abbie steigert die Effizienz und ermöglicht es, Transaktionen schneller umzusetzen und bei der Suche nach Alpha-Quellen ein breiteres Universum zu erfassen. Außerdem kann das Programm Chancen identifizieren, die einem menschlichen Marktbeobachter womöglich entgangen wären. Abbie ist in Prism, dem digitalisierten Research-Tool von AB, integriert und kann so die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen auswerten. Des Weiteren wird durch die Angliederung an das Tool AB ALFA (kurz für: Automated Liquidity Filtering and Analytics) die Liquidität einzelner Anleihen im Markt analysiert.
In Zukunft wird Abbie auch lernfähig sein und ihre Vorschläge auf Grundlage vorheriger Sucheingaben weiter verbessern. Dadurch kann das Tool beispielsweise Portfoliomanager auf Investmentchancen aufmerksam machen, etwa wenn sich die Fundamentaldaten eines Wertpapiers verbessern oder der Marktkurs sich verändert. Die finale Entscheidung über die Umsetzung bleibt jedoch stets dem Portfoliomanager vorbehalten.
Die erste Version von Abbie wurde Anfang des Jahres lanciert und steuert die automatisierten Standard-Handelsaufträge. Mehr als 60 Prozent der Transaktionen von AB im festverzinslichen Bereich werden zurzeit von diesem System unterstützt. Abbie kann innerhalb von Sekunden Portfoliokonstruktionsorders lesen und Transaktionen zusammenstellen. Manuell ausgeführt nehmen diese Aufgaben dagegen mehrere Stunden in Anspruch.
„Anleihenanleger stehen heute vor mehreren großen Herausforderungen: sinkende und fragmentierte Liquidität, ein schrumpfender Maklermarkt und striktere Regulierung”, sagt Jeff Skoglund, COO Fixed Income bei AB. „Im aktuellen Umfeld niedriger Volatilität und geringer Renditen erschließt die schnelle Findung und Reaktion auf die richtigen Chancen eine wichtige zusätzliche Alpha-Quelle für unsere Kunden. Mensch und Maschine werden mehr denn je kooperieren müssen, um Liquidität zu finden, Transaktionen schneller in einem erweiterten Anlageuniversum umzusetzen und die Risiken zu managen.“
„Rund 80 Prozent des Handelsvolumens für auf US-Dollar lautende Unternehmensanleihen werden heute noch immer per Telefon gehandelt“, fügt James Switzer, Global Head of Fixed Income Trading bei AB, hinzu. „Wir haben mit großem Einsatz unsere Abläufe digitalisiert und klar definierte Prozesse und Richtlinien für den gesamten Credit-Sektor eingeführt. Abbie ermöglicht es uns, flexibler am Markt zu agieren und ein immenses Universum zu überwachen. Dadurch gewinnen unsere Portfolio-Teams wertvolle Zeit, um sich dem differenzierten Investment-Research zu widmen.”
Mehr zur Anleihen-Technologie bei AB
In den vergangenen drei Jahren hat AB mehrere innovative Werkzeuge entwickelt, um den Anlageprozess vom Research bis zum Kauf oder Verkauf einer Anleihe zu verbessern. AB ALFA wurde 2015 eingeführt und aggregiert in einer automatisierten Liquiditäts- und Filteranalyse alle Handelsplattformen für festverzinsliche Wertpapiere. Gleichzeitig gibt es den Händlern einen Echtzeit-Überblick über den gesamten Anleihenmarkt.
Prism wurde im Oktober 2016 eingeführt, um den Research-Prozess zu verbessern. Es bietet eine alphanumerische Risikobewertung und Bonitätsratings, die es Portfoliomanagern ermöglichen, Unternehmensanleihen über Anlageklassen und geografische Regionen hinweg nach gleichen Kriterien zu vergleichen. AB ALFA und Prism werden in Abbie 2.0 integriert, um eine vollumfängliche und nahtlose Interaktion zwischen allen digitalen Werkzeugen von AB zu gewährleisten.