„Vom Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC) wird verbreitet ein weiterer Schritt in Richtung geldpolitische Normalisierung erwartet. Offen ist dagegen, ob das „Dot Plot“ auf ein oder zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr hindeuten wird. Momentan erwarten acht Mitglieder des FOMC, dass der Zins am Jahresende bei 2 bis 2,25 Prozent oder niedriger liegen wird. Sieben Mitglieder gehen von 2 bis 2,25 Prozent oder mehr aus. Der anhaltende Rückgang der Arbeitslosenquote könnte, gemeinsam mit dem jüngsten Lohnanstieg, den Ausschlag zugunsten des höheren Jahresendziels geben.
Günstige Handelsdaten und eine bessere Konsumlaune, nachdem die Ausgaben zum Jahresanfang einen Dämpfer erlitten hatten, haben die Wachstumserwartungen für das zweite Quartal beflügelt. Allerdings haben einige Mitglieder bezüglich der anhaltenden Verhandlungen über den Welthandel und möglicher negativer Effekte eines Einbruchs der globalen Beziehungen zur Vorsicht aufgerufen. Die Erholung des Ölpreises hat zwar zu höheren Energieausgaben geführt. Jedoch dürften höhere Benzinpreise die positiven Effekte, die Arbeitnehmer nach Steuern auf ihren Gehaltszetteln sehen, teilweise aufheben. Wir erwarten, dass die Debatte über die weitere Zinsentwicklung sich in den kommenden Quartalen intensiviert, wenn die Geldpolitik von expansiv auf neutral wechselt. Aber vorerst dürfte Fed-Chef Powell einen vorsichtig optimistischen Ausblick für die Wirtschaft beibehalten, und damit eine schrittweise Normalisierung der Notenbankpolitik.
Mit Blick auf US-Staatsanleihenportfolios bleiben wir bei unserer Sichtweise, dass die Zinsstrukturkurve am langen Ende flacher werden sollte. Dementsprechend bevorzugen wir Papiere mit längeren Laufzeiten gegenüber Kurzläufern. Abgesehen von volatilen Rohstoffpreisen erwarten wir, dass die Kerninflation mittelfristig verhalten bleibt. Die jüngste Steuer- und Ausgabenpolitik Donald Trumps dürfte dem Wirtschaftswachstum zwar in nächster Zeit Rückenwind geben. Allerdings sehen wir an diesem Punkt des Zyklus‘ nur wenige langfristige positive Effekte solcher fiskalpolitischen Maßnahmen.“