Columbia Threadneedle: Emissionsvolumen bei Social Bonds um 450 Prozent gestiegen

Die Corona-Pandemie verleiht dem wachsenden Markt für soziale Anleihen (auf Englisch: Social Bonds) nach Ansicht der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments weiteren Rückenwind. Das Emissionsvolumen in der ersten Jahreshälfte 2020 belaufe sich auf insgesamt 44 Milliarden Dollar. Dies entspreche einem Zuwachs von 450 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019, als Papiere im Volumen von acht Milliarden Dollar neu auf den Markt kamen. Gleichzeitig übersteige das Volumen der bisherigen Neuemissionen 2020 bereits das Volumen aller in den Jahren zuvor insgesamt emittierten sozialen Anleihen. Columbia Threadneedle Investments | 07.07.2020 11:32 Uhr
Simon Bond, Director Responsible Investment Portfolio Management bei Columbia Threadneedle Investments und Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) European Social Bond / © Columbia Threadneedle Investments
Simon Bond, Director Responsible Investment Portfolio Management bei Columbia Threadneedle Investments und Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) European Social Bond / © Columbia Threadneedle Investments
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„Das Momentum für Social Bonds nimmt bereits seit einiger Zeit Fahrt auf. Doch die Pandemie spielt gewiss eine Rolle bei diesem beeindruckenden Anstieg innerhalb von nur einem Jahr“, kommentiert Simon Bond, Director Responsible Investment Portfolio Management bei Columbia Threadneedle Investments und Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) European Social Bond, diese Entwicklung. Darauf deute auch hin, dass von den Emissionen in der ersten Jahreshälfte 55 Milliarden Dollar speziell dazu dienten, die Auswirkungen der Pandemie anzugehen. „Das Interesse der Investoren war so groß, dass alle Emissionen überzeichnet waren.“ 

Die Erlöse aus sozialen Anleihen dienen der Förderung gesellschaftlich wünschenswerter Entwicklungen, die in der Regel im Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, SDGs) stehen. Dazu gehören z.B. der Zugang zu Bildung und bezahlbarem Wohnraum. Damit bieten Social Bonds Investoren eine besonders konkrete Möglichkeit, finanzielle Renditen und Wertvorstellungen miteinander in Einklang zu bringen. Der Großteil der Emissionen entfällt bislang auf supranationale Organisationen, Regierungen agieren noch eher zurückhaltend. 

Während das Momentum bei Social Bonds deutlich zulegte, ging es bei grünen Anleihen (Green Bonds) zurück. Von Anfang Januar bis Ende Juni 2020 kamen entsprechende Emissionen im Umfang von 88 Milliarden Dollar auf den Markt. Das waren 14 Prozent weniger als die 103 Milliarden Dollar im Jahr 2019. Grüne Anleihen werden von Unternehmen und öffentlichen Emittenten begeben, um umweltfreundliche Entwicklungen zu finanzieren – etwa den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien. 

Neben sozialen und grünen Anleihen unterscheidet Columbia Threadneedle nachhaltige Anleihen – als Mischform der beiden zuvor genannten Arten. Über alle drei Arten hinweg erreichte das Emissionsvolumen 2020 den Experten zufolge 173 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Anstieg um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 130 Milliarden Dollar. 

„Wird Covid-19 zum Katalysator, der Social Bonds zum neuen Liebling der Investoren im Bereich nachhaltiger Geldanlage macht?“, fragt Bond angesichts der Entwicklungen im ersten Halbjahr 2020. Um die vielfältigen und umfangreichen sozialen Herausforderungen zu meistern, seien in jedem Fall zusätzliche Emissionen notwendig. Gerade auch Regierungen seien aufgefordert, verstärkt entsprechende Papiere zu strukturieren und zu begeben – um endlich aus dem Schatten supranationaler Organisationen herauszutreten.

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