Columbia Threadneedle Expertin: Wie funktioniert Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe?

Columbia Threadneedle Investments | 29.06.2022 10:00 Uhr
Olivia Watson, Senior Thematic Investment Analyst Responsible Investment bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
Olivia Watson, Senior Thematic Investment Analyst Responsible Investment bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
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Das Bewusstsein für die Umweltverschmutzung durch Kunststoffe wächst zunehmend, schreibt Olivia Watson, Senior Thematic Investment Analyst Responsible Investment bei Columbia Threadneedle Investments, in einer aktuellen Analyse. Beispielsweise haben sich die Vereinten Nationen darauf geeinigt, ein globales Abkommen über Kunststoffe auszuarbeiten, das eine Begrenzung der Produktion von Primärkunststoffen sowie den Ausbau der Sammel- und Recyclinginfrastruktur beinhaltet. „Wir gehen davon aus, dass die Entwicklungen in diesem Bereich den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe weiter vorantreiben. Dazu gehören die Verringerung des Einsatzes von Neukunststoffen, die verstärkte Verwendung von recycelten Kunststoffen und alternativen Materialien, die Entwicklung neuer Produktlieferungsmodelle und der Ausbau von Kunststoffsammelinfrastrukturen und Recyclingtechnologien.“ Angesichts der raschen Entwicklungen in diesem Bereich, sei für Investoren ein kontinuierliches Monitoring von entscheidender Bedeutung. „Fortlaufende Analysen sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Teams für fundamentale und verantwortungsbewusste Anlagen sind entscheidend, um mögliche Gewinner und Verlierer zu identifizieren und die Unternehmen über den kritischen Dialog zu ermutigen, ihre Kreislaufwirtschaftsstrategien weiterzuentwickeln.“

Nachfrage nach recyceltem Kunststoff wächst kontinuierlich 

Die meisten Kunststoffe werden von einer Handvoll globaler petrochemischer Unternehmen hergestellt. „Die Entwicklungen in der Industrie haben der Gesellschaft Vorteile gebracht, aber sie hat auch dazu geführt, dass Menschen auf der ganzen Welt im Alltag auf billige Kunststoffe angewiesen sind – in unserer Kleidung, in Autos, in der Elektronik und bei Lebensmittelverpackungen –, wobei ein Großteil dieses Materials letztendlich im Müll landet“, so Watson. Die Kunststoffhersteller befänden sich jetzt in der Anfangsphase eines strukturellen Wandels, der die Nachfrage nach recyceltem Kunststoff erhöhen wird, da Unternehmen wie Renault, LG, Vestas, Inditex und Adidas Zielvorgaben für die Verwendung von recyceltem Kunststoff festlegen. „Unsere Analyse der Unternehmensziele in den verschiedenen Sektoren deutet darauf hin, dass bis 2025 bis zu 8 % der Kunststoffnachfrage und bis 2030 bis zu 15 % der weltweiten Nachfrage auf recycelten Kunststoff entfallen könnten“, erläutert Watson. 

Ein Wandel dieses Ausmaßes werde den Kunststoffherstellern große Veränderungen abverlangen, nicht alle dürften sich jedoch erfolgreich adaptieren. „Die Analyse mehrerer Kunststoffhersteller im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit zeigt ein gemischtes Bild, wobei die Pläne der Unternehmen zur Steigerung der Recyclingproduktion zwischen 1 % und 22 % ihrer für 2030 geschätzten Produktion ausmachen. Auch die Bandbreite und Tiefe der Unternehmenspartnerschaften in Bezug auf neue Technologien wie das chemische Recycling variiert erheblich.“

Hohe Investitionen erforderlich 

Die Umstellung auf recycelten Kunststoff werde auch große Veränderungen für den Abfall- und Recyclingsektor mit sich bringen. Die Risiken und Chancen seien von Land zu Land unterschiedlich, aufgrund der unterschiedlichen Recycling-Infrastruktur, der öffentlichen Aufklärung und der Sammelquoten. „Angesichts der rasch wachsenden gesetzlichen Änderungen und der Nachfrage nach recyceltem Kunststoff können gut positionierte Abfallunternehmen jedoch von Investitionen in neue Technologien profitieren, um den größten Wert aus Kunststoffabfällen zu erzielen. Einige Abfallunternehmen können auch profitieren, wenn sie sich mit anderen Unternehmen zwecks vertikaler Integration zusammenschließen und die Recyclingquote und die Wertschöpfungstiefe bei der Verarbeitung von gesammelten Altkunststoffen erhöhen.“

Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, seien jedoch enorme Investitionen erforderlich, einschließlich einer verbesserten Sammel- und Verarbeitungsinfrastruktur, und zwar nicht nur in entwickelten Märkten mit niedrigen Verwertungsquoten (z. B. in den USA), sondern auch in Schwellenländern mit einer weniger entwickelten Infrastruktur. „Wie bei den Kunststoffherstellern gibt eine Überprüfung der Investitionspläne der Unternehmen und ihrer künftigen Ziele für die Steigerung der Materialverwertung Aufschluss über ihre Pläne und ihre Positionierung für diesen Übergang.“

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