Zölle verunsichern die Märkte – aber Schwellenländeranleihen halten stand

William Blair Investment Management | 30.06.2025 09:13 Uhr
© William Blair
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Die Ankündigung der USA vom 2. April 2025, Zölle einzuführen, sorgte für erhebliche Marktvolatilität, da die Zölle als höher, umfassender und strafender als erwartet und die Umsetzung als schneller als erwartet wahrgenommen wurden. Seitdem hat sich der Zollkrieg mit vielen Ländern entschärft, aber die Unsicherheit hält die Marktvolatilität aufrecht. Positiv zu vermerken ist, dass der Ausverkauf am Markt unserer Meinung nach Anlegern attraktive Möglichkeiten bietet, ihre Allokationen in Schwellenländeranleihen zu erhöhen.

1. Keine Änderung des Basisszenarios

Obwohl die politischen Risiken gestiegen sind, bleibt unser Ausblick unverändert. Wir erwarten eine globale Konjunkturabkühlung – keine Rezession – und gehen davon aus, dass die Disinflation anhalten wird, was den Zentralbanken Spielraum für eine schrittweise Normalisierung ihrer Politik gibt. Daher rechnen wir weiterhin mit einer langsamen, aber stetigen Verbesserung der globalen Liquidität. Die Wertentwicklung von Schwellenländeranleihen wird in der Regel vom globalen Wachstum und der Liquidität bestimmt.

2. Widerstandsfähigkeit der Schwellenländer

Die Schwellenländer scheinen besser als viele Industrieländer für einen globalen Handelskrieg gerüstet zu sein, was zum Teil auf den zunehmenden Handel innerhalb der Schwellenländer zurückzuführen ist, der die direkte Belastung durch US-Zölle verringert hat.

3. Kurswechsel in China

In China erwarten wir eine Kombination aus geld- und fiskalpolitischen Stimuli sowie einer Abwertung der Währung, da die Regierung daran arbeitet, die Auswirkungen der Zölle abzufedern. China dürfte auch seinen Kurswechsel weg von US-Exporten beschleunigen. Die Schwellenländer machen mittlerweile fast die Hälfte des chinesischen Außenhandels aus, und dieser Anteil könnte noch steigen, da China seinen Handel sowohl mit Schwellenländern als auch mit Partnern aus den Industrieländern ausbaut.

4. Starke Fundamentaldaten, unterstützende technische Faktoren

Die Fundamentaldaten für Schwellenländeranleihen bleiben solide, und unserer Meinung nach dürfte sich der gesunde Wachstumsaufschlag gegenüber den Industrieländern bis 2026 fortsetzen. Das Kreditrisiko von Staaten scheint begrenzt zu sein, da für das nächste Jahr keine neuen Zahlungsausfälle zu erwarten sind, sodass Schwellenländeranleihen auf einer solideren Basis stehen als ihre Pendants aus den Industrieländern. Auf der technischen Seite erwarten wir trotz der kurzfristigen Unsicherheit hinsichtlich der Investitionsströme eine anhaltende Unterstützung durch begrenzte Netto-Neuemissionen im Jahr 2025.

5. Attraktive Bewertungen

Die jüngste Ausweitung der Kreditspreads hat die Bewertungen verbessert, insbesondere im Hochzinsbereich, wo die Spreads nun über dem langfristigen Durchschnitt liegen. Daher bleiben wir für eine Verringerung der Spreads bei Hochzins- und Investment-Grade-Anleihen positioniert. Trotz der Inflationssorgen aufgrund möglicher Zölle bleibt unser positiver Ausblick für die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen unverändert. Wir sehen für Anleger eine Chance, ein Engagement mit langer Duration aufzubauen, um attraktive reale und nominale Renditen zu sichern.

Marcelo Assalin, CFA, Partner, ist Leiter des Emerging Markets Debt Teams von William Blair, in dem er auch als Portfoliomanager tätig ist.

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