Die zweite Amtszeit von Donald Trump stellt eine große Herausforderung für alle Märkte weltweit dar. Die Ungewissheit ist hoch. Für Anleger kann es sich in diesem Umfeld lohnen, mit ihrem Portfolio breit aufgestellt zu sein. Das schließt Anleihen in den Schwellenländern mit ein. Generell müssten man Schwellenländer höher gewichten als in den klassischen Indizes, will man ihrer gewachsenen Bedeutung für die Weltwirtschaft gerecht werden.
Besonders zur Diversifizierung eigenen sich Schwellenländeranleihen in lokalen Währungen, welche sich möglichst unabhängig zu US-Dollar und Euro entwickeln, sowie Anleihen aus weniger zugänglichen Märkten, die mit den großen Anleihemärkten weniger korrelieren.
Wir investieren in ein Anlageuniversum, das wesentlich von Nachhaltigkeitskriterien bestimmt wird, auf Basis unseres hauseigenen Ländermodells. Derzeit gewichten wir Lateinamerika sehr hoch, anders als die breiten Benchmarks/Indizes, in denen Asien am stärksten vertreten ist. Asiens Renditen liegen teilweise deutlich unter den US-amerikanischen. Die Renditen Lateinamerikas liegen hingegen deutlich darüber – und über ihrem langfristigen Durchschnitt. Unsere strengen Auswahlkriterien stellen sicher, dass politische Irritationen einzelner Länder (wie zuletzt in Brasilien und Mexiko) bei der Selektion Berücksichtigung finden.
Viele Notenbanken in den Schwellenländern haben vor der Fed ihre Zinsen gesenkt und würden diesen Weg gerne weiterverfolgen. Die erwarteten Zinssenkungen in den USA verzögern sich derzeit. Zudem haben sich die Renditen der Schwellenländeranleihen seitwärts entwickelt, während die Renditen am US-Anleihenmarkt gestiegen sind. Das macht den US-Dollar für Anleger interessanter, während sich Schwellenländeranleihen zuletzt weniger Interesses geweckt hat, Kapital ist abgeflossen.
Green Bonds spielen unter den Schwellenländeranleihen nur eine kleine Rolle, da nur ein geringer Anteil der Anleihen die strengen Anforderungen der EU-Regularien erfüllt.
Von Thomas Meyer, Country Head Germany für DPAM