EZB-Meeting: Zinssenkungen in weiter Ferne

PGIM Investments | 20.01.2024 14:03 Uhr
Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income / © e-fundresearch.com / PGIM Investments
Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income / © e-fundresearch.com / PGIM Investments

Trotz klarer Anzeichen für eine Verlangsamung der Konjunktur im Euroraum und einem Rückgang der Inflation in Richtung der Zielmarke gehen wir davon aus, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen unverändert belassen wird und Zinssenkungen in weiter Ferne sind. Unsere Überlegungen stützen sich auf EZB-Aussagen, wonach der EZB-Rat wohl bei einer Reihe von Faktoren auf Entspannung wartet, die den binnenwirtschaftlichen Inflationsdruck beeinflussen. Dazu gehören nicht nur die Kern- und die Dienstleistungsinflation, sondern auch die Löhne und die Preisaufschläge der Unternehmen. Dies würde bedeuten, dass das zweite Quartal als frühestmöglicher Zeitraum für Senkungen in Frage käme. Mit anderen Worten: Als „gebranntes Kind“ wollen die politischen Entscheidungsträger sicher sein, dass das Inflationsgespenst gebannt ist.

Hinzu kommt, dass die EZB nicht nur datengetrieben ist, sondern die Zinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte 2023 auch als eine Versicherung gegen die Möglichkeit weiterer Schocks bei den Nahrungsmittel- und Energiepreisen sowie gegen die Aussicht auf eine Abschwächung der Inflationserwartungen bezeichnet hat. Obwohl die Lebensmittel- und Energiepreise in letzter Zeit gesunken sind und die Energievorräte in Europa nach wie vor hoch sind, lassen die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten eine Rücknahme dieser Versicherung zum jetzigen Zeitpunkt als verfrüht erscheinen. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB die Zinsen im Sommer senken wird und die Zinsen zum Jahresende eher bei 3% liegen werden.

Allerdings hat die rapide Verschlechterung der Konjunktur zum Ende des vergangenen Jahres das Risiko erhöht, dass die EZB 2023 zu stark an der Zinsschraube gedreht hat. Auf kurze Sicht ist sowohl bei der Kern- als auch bei der Dienstleistungsinflation ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen, so dass sie nun auf oder unter dem Niveau liegen, das mit dem Ziel von 2% vereinbar ist. In einem solchen Umfeld würde eine eher spätere als frühere Zinserhöhung den Abwärtsdruck auf die Inflation verstärken und eine Rückkehr zu den Zeiten vor der Pandemie mit einer chronisch unter dem Ziel liegenden Inflation in der Region riskieren. In diesem Fall könnte die EZB die Zinsgarantie eher früher als später zurücknehmen und die Zinsen aggressiver senken als in unserem Basisszenario.

Von Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income

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