Neuberger Berman 2026 weiter optimistisch für Aktien: US- und japanische Small-Caps rücken in den Fokus

In ihrem aktuellen Marktkommentar erläutert Rebekah McMillan, Associate Portfolio Managerin im Multi-Asset-Team bei Neuberger Berman, welche Faktoren institutionelle Anleger bei ihrer strategischen Vermögensallokation für 2026 berücksichtigen müssen. „Das makroökonomische Umfeld präsentiert sich widerstandsfähig, die regionalen Unterschiede nehmen jedoch zu – das begünstigt eine selektivere und gezieltere Positionierung gegenüber einem breiten Beta“, betont McMillan. Neuberger Berman | 11.11.2025 09:46 Uhr
Rebekah McMillan, Associate Portfolio Managerin im Multi-Asset-Team bei Neuberger Berman / © e-fundresearch.com / Neuberger Berman
Rebekah McMillan, Associate Portfolio Managerin im Multi-Asset-Team bei Neuberger Berman / © e-fundresearch.com / Neuberger Berman

Das Wachstum in den USA könnte sich im nächsten Jahr wieder beschleunigen, da die finanzielle Lage der privaten Haushalte und Unternehmen robust ist. Gleichzeitig zeigt sich der Arbeitsmarkt jedoch weiterhin schwach. Japan glänzt weiterhin, da die Aussichten auf eine verbesserte Regierungsführung, stärkere Kapitaldisziplin und Unternehmensreformen die Fundamentaldaten weiter stärken. In China wiederum stützen trotz struktureller Herausforderungen gezielte politische Maßnahmen und die industrielle Modernisierung die Wirtschaftstätigkeit. Europa steht vor größeren Herausforderungen. Die fiskalischen und geopolitischen Risiken haben sich verschärft und die Begeisterung für staatliche Wachstumsprogramme hat nachgelassen, insbesondere angesichts der starken Aktienperformance in diesem Jahr. Diese zunehmende Divergenz dürfte bessere Möglichkeiten für eine Positionierung über Regionen und Sektoren hinweg eröffnen, um Konzentrationsrisiken zu steuern und relative Wertsteigerungen zu erzielen.

Die Politik bleibt unterstützend, wobei sich der Schwerpunkt von der Geld- zur Fiskalpolitik verlagert. In Kombination sollten beide Faktoren ein weiterhin liquiditätsstarkes Umfeld begünstigen, das Wachstum und Risikoanlagen stützen kann. Die geldpolitischen Pfade der Zentralbanken sind uneinheitlich, da die Desinflation in den einzelnen Volkswirtschaften ungleichmäßig verläuft und sich in den USA aufgrund der Auswirkungen der Zölle möglicherweise verzögert, wenn auch nicht zum Erliegen kommt. Angesichts der Markterwartungen für die US-Notenbank sind wir bezüglich der Duration und der Anleiherenditen in den USA neutral, da diese fair bewertet erscheinen. Wir schichten unser Portfolio um in Nicht-US-Staatsanleihen – beispielsweise in Richtung Europa. Dort erwarten wir angesichts der schwachen Konjunktur eine stärkere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank als von den Marktteilnehmern erwartet. Der Carry und solide Fundamentaldaten machen aufgrund attraktiver Gesamtrenditen selektiv hochwertige Unternehmensanleihen interessant.

Bei Aktien rechnen wir mit einer zunehmenden Marktbreite. Zwar spielen die Marktführer im Bereich künstliche Intelligenz (KI) weiterhin eine zentrale Rolle, doch dürfte sich die Gewinnlücke zwischen den Mega-Cap-Technologiewerten und dem breiteren Markt verringern. Grund dafür ist, dass sich die Produktivitätssteigerungen und die KI-Investitionswelle auf Infrastruktur, Software, Halbleiter und Dienstleistungen ausweiten. Wir bleiben konstruktiv gegenüber Aktien, erweitern jedoch unser Engagement und konzentrieren uns dabei auf japanische sowie US-amerikanische Small- und Mid-Caps. Diese dürften von den lockeren Finanzierungsbedingungen und einem umfassenderen Gewinnzyklus profitieren. Dies verbessert die Diversifizierung und positioniert die Portfolios so, dass sie von der nächsten Phase der Gewinnnormalisierung über die ‚Magnificent 7‘ hinaus profitieren können.

Im Bereich Währungen und Rohstoffe erwarten wir moderaten Abwärtsdruck auf den US-Dollar, da sich die Zinsunterschiede verringern und die Kapitalströme neu ausrichten. Dies wird jedoch weniger ausgeprägt sein als die Abschwächung zu Beginn des Jahres 2025. Wir behalten unsere Übergewichtung von Rohstoffen, einschließlich Gold, als dauerhafte Absicherung gegen Inflationsschocks, Währungsabwertung und geopolitische Risiken in Multi-Asset-Portfolios bei.

Die aus unserer Sicht größten Risiken sind eine Ausweitung von Kreditproblemen über einzelne Bereiche hinaus und die Anfälligkeit von KI-bezogenen Segmenten bei einem Rückgang der Investitionsausgaben oder enttäuschenden Gewinnen. Ebenfalls dazu gehören eine unzureichende Lockerung der Geldpolitik oder geldpolitische Fehler, die zu einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen führen, sowie eine erneute Eskalation der Zollkonflikte, die zu Spannungen in der Lieferkette und einer Stagnation der Deflation führen könnte. Diese Risiken könnten die kurzfristige Volatilität auf einem hohen Niveau halten, wodurch unser Fokus auf Qualität, Diversifizierung und Ausgewogenheit verstärkt wird.

Von Rebekah McMillan, Associate Portfolio Managerin im Multi-Asset-Team bei Neuberger Berman

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