Es wird erwartet, dass der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, auf der letzten geldpolitischen Sitzung des Jahres 2024 eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (Bp) ankündigt und damit die Leitzinsen von 4,50% - 4,75% auf 4,25% - 4,50% senkt. Dieser Schritt dürfte die Märkte zwar nicht überraschen, doch könnte die Mitteilung der Fed über das mögliche Tempo der Zinsanpassungen im Jahr 2025 eher überraschen. Auf dieser Sitzung werden auch Aktualisierungen der makroökonomischen Prognosen und des Dot Plots vorgelegt, die von den Märkten nach wie vor sehr genau beobachtet werden.
Unsere Erwartungen:
- Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, um die Zinsen auf eine Spanne von 4,25% bis 4,50% zu senken. Die Fed dürfte diese Entscheidung mit dem schwindenden Inflationsrisiko begründen, auch wenn die Kerninflation selbst über einen annualisierten 3-Monats-Zeitraum noch über ihrem Ziel liegt.
- Die Wachstumsprognosen für die USA werden voraussichtlich unverändert bleiben, abgesehen von einer leichten Anhebung von 2% auf 2,1% im Jahr 2025.
- Die Inflationsprognosen dürften 2025 leicht auf 2,2% gegenüber 2,1% nach oben korrigiert werden. Für die Jahre 2026 und 2027 erwarten wir keine Änderungen.
- Die Arbeitslosenquote dürfte im Zeitraum 2025 bis 2026 stabil bei etwa 4,2% bis 4,3% bleiben und damit etwas niedriger ausfallen als im September erwartet.
Außerdem dürften die Dots wie folgt angepasst werden:
- 2025 werden nur noch drei statt wie bisher vier Kürzungen erwartet
- Das Tempo für 2026 und 2027 dürfte unverändert bleiben (zwei Senkungen 2026, keine Senkung 2027)
- Der langfristige Dot dürfte um 12,5 Basispunkte auf 2,87% bis 3,12% steigen
- Und zu guter Letzt dürfte Jerome Powell eine Senkung des Reverse-Repo-Satzes um 5 Basispunkte ankündigen.
Letztendlich wird Powells Mitteilung höchstwahrscheinlich im Einklang mit früheren Sitzungen stehen. Die Stärke der US-Wirtschaft und die Stabilität des Arbeitsmarktes dürften die oben genannten Änderungen vorantreiben, aber die Botschaft der Fed nicht dramatisch verändern. Falls Powells Kommunikation erfolgreich ist, dürften die Auswirkungen auf die Anleihemärkte eher marginal sein.
Von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management