Private Markets im Aufwind: Neue Goldman-Sachs-Studie zeigt steigenden Optimismus und bessere Liquiditätserwartungen

Goldman Sachs Asset Management hat heute die Ergebnisse der neuen globalen Private Markets Diagnostic Survey 2025 „Turning the Corner?“ veröffentlicht. Die Befragung von mehr als 250 General Partners (GPs) und Limited Partners (LPs) zeigt: Anleger im Bereich Private Markets blicken insgesamt optimistisch auf das Anlageumfeld und erwarten eine verbesserte Liquidität über verschiedene Exit-Kanäle. Goldman Sachs Asset Management B.V. | 27.10.2025 16:12 Uhr
Matt Gibson, Global Head of the Client Solutions Group bei Goldman Sachs Asset Management / © e-fundresearch.com / Goldman Sachs Asset Management
Matt Gibson, Global Head of the Client Solutions Group bei Goldman Sachs Asset Management / © e-fundresearch.com / Goldman Sachs Asset Management

Anleger im Bereich Private Markets blicken insgesamt optimistisch auf das Anlageumfeld und erwarten eine verbesserte Liquidität über verschiedene Exit-Kanäle. Das zeigt die neue globale Studie „Turning the Corner?“ von Goldman Sachs Asset Management, für die mehr als 250 General Partners (GPs) und Limited Partners (LPs) befragt wurden. Derzeit halten mehr LPs eine Unter- als Übergewichtung in alternativen Anlagen und erweitern ihre Programme um neue Strategien und innovative Strukturen.

„Kapitalgeber mit etablierten Programmen bündeln ihre Aktivitäten zunehmend bei bereits bestehenden Managern, häufig über Co-Investments und maßgeschneiderte Lösungen. Gleichzeitig identifizieren sie gezielt neue Manager, die in spezifischen Strategien einen eigenständigen Alpha-Beitrag generieren können. Die starke Zunahme der Zahl neuer Manager im letzten Zyklus und die zusätzlichen Fondsauflagen von bestehenden GPs haben den Wettbewerb im Fundraising deutlich verschärft. LPs agieren selektiver denn je; Wertschöpfung wird künftig der entscheidende Erfolgsfaktor sein“, sagte Matt Gibson, Global Head of the Client Solutions Group bei Goldman Sachs Asset Management.

Sentiment bleibt konstruktiv – LPs ziehen neue Möglichkeiten in Betracht

Das Anlegersentiment in den privaten Märkten zeigt sich widerstandsfähig, wobei der größte Optimismus bei Strategien im Bereich Real Assets zu verzeichnen ist. Investoren erwarten im kommenden Jahr in den folgenden Bereichen eine gleichbleibende oder sogar bessere Performance zu erzielen:

  • Infrastruktur (93%)
  • Private Equity (82%)
  • Immobilien (81%)
  • Private Credit (70%)

„Infrastruktur profitiert von starken strukturellen Rückenwinden, bedingt durch das benötigte hohe Volumen an staatlichen und privaten Investitionen sowohl für die Erneuerung alternder Anlagen als auch für den Aufbau neuer Infrastruktur. Vielfältig und interessant sind insbesondere Investments im Zusammenhang mit KI und Digitalisierung, Energieerzeugung und -übertragung, veränderten globalen Handelsstrukturen sowie in den Bereichen Abfall- und Wassermanagement“, sagte Tavis Cannell, Global Head of Infrastructure bei Goldman Sachs Alternatives. „Diese Anlageklasse blickt auf eine über 20-jährige Erfolgsgeschichte in puncto Resilienz und Inflationsschutz zurück. Sie bietet Investoren nun Zugang zur nächsten Wachstumswelle – insbesondere im Mid-Market, wo aktives Eigentum und gezielte Wertschöpfung erhebliches Potenzial freisetzen kann.”

„Nach drei disruptiven Jahren eröffnen sich Möglichkeiten im Immobiliensektor, da sich Bewertungen und Transaktionsvolumina stabilisieren und die Stimmung positiver wird“, ergänzte Jim Garman, Global Head of Real Estate bei Goldman Sachs Asset Management. „Mit attraktivem Einkommenspotenzial und einer geringen Korrelation zu anderen Anlageklassen wirken Immobilienkapitalanlagen überzeugend – allerdings bleibt die Auswahl von Sektor und Objekt entscheidend.“

Auch wenn die Bewertungen weiterhin hoch sind, zeigen sich Manager zunehmend optimistisch, was die Bereitstellung von Liquidität über verschiedene Exit-Kanäle betrifft

Für GPs stellt die richtige Eingangsbewertung das wichtigste Thema bei neuen Investitionen dar: 63% nennen sie als entscheidenden Faktor. Auch bei Exits sehen 60% der Befragten Bewertungen als Hauptproblem, nur übertroffen von makroökonomischer Unsicherheit.

Die GPs rechnen mit einem deutlichen Anstieg traditioneller Exits, insbesondere Verkäufe an Strategen (80% planen diese, gegenüber 56% im Jahr 2024), gefolgt von Verkäufen an andere Finanzinvestoren (70% vs. 42% im Vorjahr). Zudem glauben inzwischen 63% der GPs, dass sie im kommenden Jahr zumindest teilweise auf Börsengänge (IPOs) zur Liquiditätsgenerierung setzen werden: ein deutlicher Anstieg gegenüber 35% im Vorjahr.

„Die Bewertungen bleiben hoch, doch dank starker Kapitalmärkte und wieder gesunkener Finanzierungskosten erscheinen uns die Bedingungen für Transaktionen günstiger“, sagte Michael Bruun, Global Co-Head of Private Equity bei Goldman Sachs Asset Management. „Die Bedeutung von echter Wertschöpfung und operativer Widerstandsfähigkeit ist im vergangenen Zyklus noch deutlicher geworden. Die stärksten Unternehmen ziehen inzwischen sowohl das Interesse strategischer Käufer als auch von Käufern im Aktienmarkt auf sich.“

„Angesichts der hohen Bewertungen werden die Renditen künftig vor allem durch Umsatzwachstum, Margeneffizienz sowie daten- und KI-getriebene Innovationen bestimmt, die die spezifischen Geschäftsmodelle der Portfoliounternehmen unterstützen. Um neue Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren, wird auch ein tiefes Verständnis für das makroökonomische Umfeld und geopolitische Entwicklungen immer wichtiger. GPs, die diese Expertise bieten und sie auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen zuschneiden, werden sich positiv abheben“, sagte Jeff Fine, Global Co-Head of Alternative Capital Formation bei Goldman Sachs Asset Management.

GPs greifen zunehmend auf alternative Instrumente zurück: 30% gaben an, voraussichtlich CVs (Continuation Vehicles) zu nutzen, gegenüber weniger als 20% im Vorjahr. Insgesamt erklärten 6% GPs mehr als in 2024, dass sie zumindest teilweise mit dem Einsatz von CVs rechnen.

Auch LPs übernehmen eine aktivere Rolle beim Liquiditätsmanagement und der Portfolioanpassung durch Nutzung des Sekundärmarktes: 17% - gegenüber 11% im Vorjahr - gaben an, in diesem Jahr als Verkäufer im Sekundärmarkt aufzutreten.

Die meisten LPs liegen bei ihren Allokationen über alle Strategien hinweg am oder unter ihrem Zielwert, Co- Investments und Sekundärmarktchancen gewinnen an Bedeutung

LPs bauen ihre Engagements in Strategien der privaten Märkte weiter aus, wobei die Mehrheit aktuell ihre Zielallokationen noch nicht erreicht hat. Dies geschieht im Zuge der Expansion und Diversifizierung ihrer Programme. Die Aufschlüsselung zeigt:

  • Infrastruktur: 45% unterallokiert vs. 9% überallokiert
  • Private Credit: 43% unterallokiert vs. 12% überallokiert
  • Private Equity: 35% unterallokiert vs. 21% überallokiert
  • Immobilien: 26% unterallokiert vs. 25% überallokiert

Die Bereiche mit den größten Unterallokation sind Co-Investments und Sekundärmarktstrategien, die mit 62% bzw. 45% unter dem Ziel liegen.

„Private Credit wird aufgrund seiner besonderen Merkmale weiterhin eine wichtige Finanzierungsquelle darstellen. Vor allem, da die Anzahl der Privatmarkt-Transaktionen wieder zunimmt und dadurch das Interesse an Investment-Grade- Private-Credit, insbesondere auch an Asset-based Lending wächst. Die Rendite zählt, und GPs mit starker Origination- Pipeline, Erfahrung über verschiedene Kreditzyklen hinweg und skalierbaren Plattformen sollten sich hervorheben können“, sagte James Reynolds, Global Co-Head of Private Credit bei Goldman Sachs Asset Management.

LPs verstärken ihr Engagement am Sekundärmarkt:

  • 53% als Fondsinvestoren (vs. 50% im Jahr 2024)
  • 23% als Direktkäufer (vs. 21% im Jahr 2024)
  • 17% als Direktverkäufer (vs. 11% im Jahr 2024)

„Investoren nutzen die Chance, Zugang zu attraktiven Sekundärmarktinvestitionen mit kürzerer Laufzeit als bei klassischen Private-Equity-Investments zu erhalten. Sekundärinvestitionen bieten einen diversifizierten Zugang zu privaten Märkten, häufig mit Abschlägen. Sie helfen ebenfalls dabei, die J-Kurve von Private-Equity-Investitionen abzumildern. Sekundärfonds und Continuation Vehicles stellen zudem eine wichtige Liquiditätsquelle für GPs und LPs dar, da die Exit-Dynamik weiterhin unter dem historischen Durchschnitt liegt“, sagte Harold Hope, Global Head of Vintage Strategies bei Goldman Sachs Asset Management.

Die meisten LPs halten ihre Investitionsaktivität aufrecht oder erhöhen sie, trotz rückläufiger Ausschüttungen

LPs nannten die verlangsamten Ausschüttungen als wichtigsten Faktor, der ihre Investitionspläne beeinflusst (31%). 45% gaben ein langsameres Investitionstempo, geringere Kapitalzusagen oder beides als Folge an. Weitere Einflussfaktoren waren Änderungen der Allokationsziele (30%), die Nutzung unterschiedlicher Fondsstrukturen (13%) sowie steigender Liquiditätsbedarf (11%).

Im Jahr 2025 erwarten 83% der LPs, genauso viel oder mehr Kapital als im Vorjahr in Privatmarktstrategien zu investieren. Hiermit setzen sie den positiven Trend der letzten drei Jahre fort. 43% planen eine Erhöhung ihrer Kapitalzusagen gegenüber dem Vorjahr (vs. 39% 2024), während 17% weniger investieren wollen (vs. 21% im Vorjahr). Weitere 40% beabsichtigen, das Investitionstempo des Vorjahres beizubehalten; ein ähnlicher Anteil wie in der letztjährigen Umfrage. Ein konstantes Investitionstempo signalisiert eine gewisse Zurückhaltung. Es impliziert eine relative Verlangsamung weil die Portfoliowerte insgesamt durch robuste öffentliche Märkte angestiegen sind.

Kapitalgeber bauen weiterhin engere und stärker verzahnte Beziehungen zu bestehenden GPs auf, sind aber gleichzeitig weiterhin auf der Suche nach neuen GP-Partnerschaften. Das Ziel ist, Alpha zu generieren, Spezialisierung zu nutzen und die Diversifikation zu erhöhen. Die Mehrheit der befragten LPs vergibt mehr als die Hälfte ihrer Zusagen an neue GPs.

Marktteilnehmer richten ihren Blick zunehmend auf die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Branche: 41% sehen sie als den wichtigsten Treiber für die zukünftige Entwicklung des Sektors.

Evergreen-Strukturen stoßen auf zunehmendes institutionelles Interesse

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Attraktivität von Evergreen-Strukturen über den Wealth-Kanal hinausgeht, wobei über 30% der institutionellen LP-Anleger in Evergreen-Strukturen für Private Equity und Infrastruktur investieren oder dies in Betracht ziehen; mehr als die Hälfte tut dies für Private Credit und über 40% für Immobilien.

Zudem bieten über 80% der großen GPs solche Evergreen-Strukturen bereits an oder erwägen deren Einführung. Bei kleineren GPs mit einem verwalteten Vermögen von unter 10 Mrd. USD liegt dieser Anteil jedoch nur bei etwa 25%.

Geopolitische Risiken gelten 2025 als größte Bedrohung

Insgesamt bleiben geopolitische Konflikte zum zweiten Mal in Folge das am häufigsten genannte Risiko. Die Sorgen der Investoren konzentrieren sich dabei auf geopolitische Spannungen und politische Unsicherheiten.

Neu eingeführte Antwortoptionen wie politische Instabilität und Handelszölle wurden als dritt- bzw. vierthöchstes Risiko eingestuft. Die Risikowahrnehmung variiert jedoch regional: Befragungsteilnehmer aus Amerika (insbesondere GPs) äußerten deutlich größere Bedenken hinsichtlich überhöhter Bewertungen, die sie als wichtigstes Risiko einstuften.

Weniger als ein Drittel der Befragten nannte Rezessionsgefahr als zentrales Risiko, obwohl dies 2023 noch die größte Sorge war und im Vorjahr auf Platz drei lag. Auch die Sorgen um Zinssätze haben deutlich abgenommen, insbesondere unter GPs, da in vielen großen Märkten bereits Zinssenkungen erfolgt sind oder erwartet werden.

Darüber hinaus zeigten sich die Befragten in diesem Jahr spürbar weniger besorgt über die Kosten und die Verfügbarkeit von Finanzierungen.

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