Die Covid-Welle geht zurück, aber die Versorgungsengpässe nicht
Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum im zweiten Halbjahr 2021 erholen wird, wenn die vierte Covid-Welle abebbt und China seine Politik vorsichtig lockert. Die globalen Versorgungsengpässe erweisen sich jedoch als hartnäckig, und die steigenden Rohstoffpreise stellen eine neue Bedrohung für die Verbraucheraussichten dar. Gegen dieses Risiko muss man sich absichern.
Wackeliges Gefühl
Die globalen Konjunkturprogramme der letzten 18 Monate lassen nach, nicht zuletzt in den USA. Zudem sind die Zentralbanken dabei, die Anleihekäufe zu reduzieren. Auch wenn wir das erwartet haben, schafft die hartnäckige Inflation neue politische Unsicherheiten und macht die Märkte unbeständiger. Da sowohl bei der Beschäftigung als auch bei der Inflation in den USA Angebotsfragen im Vordergrund stehen, ist die Wirksamkeit der US-Geldpolitik fraglich.
Aufstockung von Cash im Herbst sinnvoll
Die Anleiherenditen erholen sich von ihrem Einbruch diesen Sommer. Wir sehen weiteres Aufwärtspotenzial. Selbstkorrigierende Mechanismen, wie die Bewertung von Vermögenswerten in Abhängigkeit von niedrigen Renditen sowie der hohe Verschuldungsgrad der Wirtschaft, werden die Entwicklung allerdings eindämmen. Wir halten eine Untergewichtung in Staatsanleihen und minimieren leicht Leerverkaufsposition. Wir sind der Ansicht, dass Kreditpapiere nach wie vor günstige Überschüsse mit geringer Volatilität bieten, sind jetzt aber selektiver, insbesondere bei High Yield.
Aktien noch im Plus vor Anleihen
Die drei großen Rückenwinde für Aktien - Gewinnwachstum, Gelddruck und fiskalische Impulse – flachen ab. Das gilt auch für die Renditen. Aktien halten wir jedoch im Vergleich zu Anleihen nach wie vor für günstig. Dabei konzentriert sich unsere Aktienübergewichtung stärker auf Europa und Japan gegenüber den USA. Zudem gehen wir wieder zu einer stärkeren Ausrichtung auf Value-Titel zurück, die vom Anstieg der Rohstoffpreise und Anleiherenditen profitieren sollen.