Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Fed am Mittwoch bewegen wird, aber die Sitzung wird dennoch nicht ereignislos sein. Das FOMC wird sich dazu äußern müssen, was es von den kommenden Zöllen erwartet und wie es seine Politik anpassen will. Wir gehen davon aus, dass die Wachstumsprognose für dieses Jahr im Einklang mit den negativen Zahlen für Q1 leicht nach unten korrigiert wird. Dies wird wahrscheinlich mit einer Aufwärtskorrektur der erwarteten Inflation einhergehen, da sich die Zahlen im bisherigen Jahresverlauf als sehr stabil erwiesen haben und die Auswirkungen der Zölle in vollem Umfang eingepreist sein werden.
In der Pressemitteilung und noch mehr in der Fragerunde wird die extreme und noch nie dagewesene Unsicherheit, die die Prognosen umgibt, deutlich werden. Diese Unsicherheit legt nahe, dass die beste Reaktion der Fed vorerst darin besteht, abzuwarten, bis sich die Auswirkungen der Zölle in den Preis- und Aktivitätsdaten niederschlagen.
Die mittlere Projektion für den Leitzins dürfte sich gegenüber der März-Sitzung nicht ändern, was darauf hindeutet, dass die Fed zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr als optimal ansieht. Allerdings wird sich die Verteilung der Projektionen in Richtung einer weniger akkommodierenden Geldpolitik verschieben. Vorläufig rechnen wir noch mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr (im September und Dezember), aber in Anbetracht der Risiken besteht zunehmend die Möglichkeit, dass es nur noch zu einer einzigen Senkung am Jahresende kommen könnte.
Von Paolo Zanghieri, Senior Economist bei Generali Investments
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