EZB vor Juli-Sitzung: Neutraler Zins erreicht – wie geht es weiter?

Generali Investments | 18.07.2025 13:13 Uhr
Dr. Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments / © e-fundresearch.com / Generali Investments
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Nach acht aufeinanderfolgenden Zinssenkungen um insgesamt 200 Basispunkte ist der weitere Kurs der EZB-Geldpolitik unklar. Im Juni betonte der EZB-Rat erneut Unsicherheiten. EZB-Präsidentin Lagarde erklärte, der Lockerungszyklus nähere sich dem Ende. Einige Ratsmitglieder sprechen sich inzwischen gegen weitere Zinssenkungen aus mit Verweis darauf, dass das neutrale Zinsniveau erreicht sei und Inflationsrisiken bestünden, insbesondere durch die vorgezogene Aktivierung fiskalischer Maßnahmen im deutschen Haushalt.

Allerdings deuten verschiedene Indikatoren auf ein anhaltend moderates Lohnwachstum hin. Das wird dazu beitragen, die Kerninflation (2,3% im Juni gegenüber dem Vorjahr) weiter nach unten zu drücken. Darüber hinaus wird die jüngste Aufwertung des Euro desinflationär wirken. Die jüngsten Makroprognosen der EZB gehen daher von einer Inflation von nur 1,6% im Jahr 2026 aus. Das Wachstum ist schwach und mit geopolitischen und zollbedingten Abwärtsrisiken behaftet. Eine weitere Zinssenkung wäre eine Absicherung gegen diese Risiken und würde die Zinsen weiterhin im neutralen Bereich belassen. 

Für die EZB-Sitzung am 24. Juli wird ein unveränderter Leitzins erwartet. Gleichzeitig dürfte die Notenbank an ihrer offenen Haltung festhalten. Aktualisierte Makrodaten im September könnten eine weitere Senkung um 25 Basispunkte auf 1,75% rechtfertigen. Weitere Senkungen sind nur dann wahrscheinlich, wenn sich die konjunkturellen Risiken auch tatsächlich realisieren.

Von Dr. Martin Wolburg, Senior Economist bei Generali Investments

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