Der goldene Weg: Ausblick auf die Gold-Performance im Jahr 2024

In den kommenden Tagen ziehen die Investmentexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus dem vergangenen, herausfordernden Jahr und geben einen Ausblick auf das Anlagejahr 2024. Ned Naylor-Leyland startet die Serie mit einem Blick auf den Goldmarkt. Jupiter Asset Management | 28.11.2023 11:06 Uhr
Ned Naylor-Leyland, Investment Manager für Gold und Silber bei Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management
Ned Naylor-Leyland, Investment Manager für Gold und Silber bei Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management

Die globale Finanzlandschaft befindet sich im Umbruch. Auslöser dieses Wandels ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, darunter eine beschleunigte Entdollarisierung, die massive Aufstockung der Goldreserven durch die Zentralbanken der Gläubigerländer und zunehmende Zweifel an der langfristigen Tragfähigkeit von Fiatwährungen. Damit könnte sich Gold schon bald wieder in der Rolle des wichtigsten risikofreien Vermögenswerts der Welt wiederfinden. Das würde einen bedeutenden Paradigmenwechsel in Bezug auf die Wahrnehmung und Bewertung monetärer Vermögenswerte durch die Finanzmärkte darstellen.

Die Entdollarisierung und der Aufstieg von Gold

Die Umschichtung weltweiter Zentralbankreserven von Dollar in Gold stellt die Dominanz der US-Währung als globale Reservewährung zunehmend in Frage. Der Trend zur Entdollarisierung zeigt sich deutlich in den Maßnahmen großer Volkswirtschaften wie Russland und China, die ihre Goldbestände in den letzten Jahren erheblich aufgestockt haben.

Mit Zukäufen von rund 600 Tonnen seit Jahresanfang 2023 ist die chinesische Zentralbank (People‘s Bank of China, PBoC) bei der Anhäufung von Goldreserven besonders aktiv gewesen. Dieser aggressive Kurs spiegelt Chinas wachsenden Einfluss im globalen Finanzsystem und seine Wahrnehmung von Gold als sicherer, wertbeständiger Anlage wider.

Der US-Staatsanleihenmarkt, der tiefste und liquideste Anleihenmarkt der Welt, zeigt Anzeichen von Dysfunktionalität und gibt Anlass zur Sorge um die langfristige Stabilität des Dollars. Der zuletzt starke Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen und die Ausweitung der Spreads zwischen US-Staatsanleihen und den Staatsanleihen anderer Länder haben die Marktvolatilität und allgemeine Verunsicherung verstärkt.

Diese Entwicklungen ziehen die Zukunft des Dollars als Reservewährung der Welt in Zweifel, zumal die Investoren die Fähigkeit des Dollars, seine Kaufkraft zu wahren, und seine Rolle als Leitwährung für die globalen Finanzmärkte ohnehin bereits in Frage stellen.

Im Gegensatz zu den zunehmenden Unsicherheiten in Bezug auf die Zukunft der Fiatwährungen bleibt Gold ein Hort der Stabilität und Dauerhaftigkeit. Im Laufe der Geschichte hat Gold verlässlich als Wertspeicher, Inflationsschutz und Zufluchtsort in wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten gedient.

Viele Investoren, darunter Zentralbanken, betrachten Gold mit seinen einzigartigen Eigenschaften als wahren risikofreien Vermögenswert. Anders als Fiatwährungen ist Gold nicht den Launen der Zentralbanken oder den Unwägbarkeiten von Konjunkturzyklen ausgesetzt, sodass seine Knappheit, Dauerhaftigkeit und allgemeine Akzeptanz seine Wertbeständigkeit als monetärer Vermögenswert gewährleisten.

Ein Wendepunkt in den Risikowahrnehmungen

Die dennoch immer noch zögerliche Haltung des Marktes gegenüber Gold zeigt sich an den jüngsten Schwierigkeiten des Goldpreises, die Marke von 2.050 US-Dollar je Feinunze zu durchbrechen. Dieser Widerstand dürfte jedoch bröckeln, sobald Gold die Marke von 2.100 USD nimmt, was eine grundlegende Wende in der Risikowahrnehmung signalisieren würde.

Dieser Durchbruch würde einen Wendepunkt in den Einstellungen der Finanzmärkte gegenüber risikofreien monetären Vermögenswerten darstellen, und Gold würde seinen rechtmäßigen Platz als primäres Wertaufbewahrungsmittel und globaler Reservestandard einnehmen.

Auslöser für diesen Paradigmenwechsel könnten entweder steigende Inflationserwartungen aufgrund geopolitischer Spannungen oder sinkende Zinserwartungen aufgrund einer Verschlechterung der Konjunkturdaten oder disruptiver Entwicklungen an den Finanzmärkten sein. Unabhängig vom Auslöser dürfte sich die Risikowahrnehmung deutlich verändern.

Eine veränderte Sichtweise des Marktes auf risikofreie Anlagen hätte tiefgreifende Auswirkungen auf Gold- und Silberminenaktien. Diese Aktien, die derzeit mit hohen Abschlägen notieren, dürften von einem Anstieg des Goldpreises und der erneuten Anerkennung der Bedeutung von Gold im globalen Finanzsystem profitieren.

Gold-Dominanz zeichnet sich ab

Die Maßnahmen der Zentralbanken der Gläubigerländer, die zunehmenden Bedenken gegenüber Fiatwährungen und die einzigartigen Eigenschaften von Gold deuten alle auf einen bevorstehenden Paradigmenwechsel in der Art und Weise hin, wie die Finanzmärkte risikofreie monetäre Vermögenswerte wahrnehmen und bewerten. Gold ist auf dem besten Weg, seine Position als risikofreie weltweite Währungsreserve zurückzuerobern. Das würde eine Rückkehr zur Währungsdisziplin und zum multipolaren Bretton-Woods-System bedeuten und die Rolle von Gold als Eckpfeiler des globalen Finanzsystems festigen.

Von Ned Naylor-Leyland, Investment Manager, Gold & Silver bei Jupiter Asset Management

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