- „Es muss mit einer höheren und stärker schwankenden Inflation gerechnet werden.“
- "Die Tendenz zur Diversifikation weg von den USA sollte anhalten und auch die Ära der Dollar-Dominanz dürfte zu Ende sein."
- "Die Korrelationen zwischen den Staatsanleihenmärkten sollten sich verringern."
Seit der Corona-Krise mit ihren massiven Einschnitten für Volkswirtschaften weltweit haben wir es mit einem, gelinde gesagt, turbulenten Umfeld zu tun. War die globale Finanzkrise ein Weckruf für eine bessere Regulierung des Finanzsektors und der Finanzmärkte, so hat die Pandemie deutlich gemacht, wie vernetzt unsere heutige Welt ist.
Die Bemühungen um eine Eindämmung der rasanten Ausbreitung des Virus führten zu weltweiten Lieferkettenunterbrechungen und einer massiven Ausweitung der Staatsausgaben. Der dadurch ausgelöste Inflationsschock zwang die Zentralbanken der Industrieländer, ihre Zinsen anzuheben. So wurde die Inflationswelle gestoppt, obwohl die Teuerung aktuell immer noch über den Zielwerten der Zentralbanken liegt.
Doch gerade als sich die Dinge wieder zu normalisieren schienen, hat Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus die Weltordnung auf den Kopf gestellt.
Am 2. April, von Trump zum „Tag der Befreiung“ für die USA ausgelobt, kündigte der US-Präsident ein Zollpaket an, das viele Handelspartner der USA vor den Kopf gestoßen hat und droht, die über viele Jahrzehnte etablierte Handelsordnung auszuhebeln. In letzter Minute setzte Trump die höheren Zölle dann für 90 Tage aus, woraufhin die USA mit wichtigen Handelspartnern wie Großbritannien, der EU und Japan neue Deals aushandelten. Das neue Regime hat jedoch viele große Volkswirtschaften, darunter China und Indien, verunsichert und den Exportmodellen insgesamt geschadet. Erklärtes Ziel der Zollpläne des US-Präsidenten ist es, die nationale Sicherheit zu stärken und die Lohnaussichten seiner Wähler zu verbessern.
Mit ihrem radikalen politischen Experiment will die US-Administration vor allem zwei Dinge erreichen: den Wiederaufbau der heimischen Produktionsbasis durch ein investitionsgetriebenes Wachstum und die Stärkung der seit Jahren stagnierenden Realeinkommen der Arbeitnehmer. Trumps Zollpolitik ist ein zentrales Element dieser Strategie. Mittel- bis langfristig könnte diese der US-Wirtschaft auch tatsächlich zugute kommen. Auf dem Weg dorthin muss jedoch mit einem schwächeren Wachstum, einer höheren Inflation, einem Einbruch des Geschäfts- und Verbrauchervertrauens sowie einem noch größeren Haushaltsdefizit gerechnet werden.
60/40-Portfolio unter Druck
Die negative Korrelation ist nicht mehr gesichert
Korrelation zwischen dem S&P 500 und US-Staatsanleihen (4 Monate, rollierend)
In US-Regierungskreisen ist der Begriff „Globalisierung“, der den wirtschaftlichen Diskurs der vergangenen vier Jahrzehnte prägte, mittlerweile zum Schimpfwort geworden. Auf allen Kontinenten etablieren sich populistische Parteien in der Mitte der Gesellschaft und versuchen, das neoliberale globale System zu zerstören, das ihrer Meinung nach zu viele Menschen im Stich gelassen hat. Das Ergebnis ist ein drastisch verändertes weltpolitisches Umfeld, geprägt von einer nationalistischen Politik, einem wachsenden staatlichen Einfluss und einem zunehmenden Misstrauen zwischen den Nationen. Unterdessen ist die Unabhängigkeit der US-Notenbank als wichtigstem Treiber der globalen Märkte durch Trumps zunehmende Angriffe auf ihren Vorsitzenden in Frage gestellt.
Gleichzeitig haben wir es mit der angespanntesten geopolitischen Lage seit Ende des Kalten Krieges zu tun, da die USA versuchen, Chinas Aufstieg zur Supermacht zu verhindern, während der Russland-Ukraine-Krieg – mit dem Russland angeblich die NATO-Osterweiterung stoppen will – weiter andauert. Auch der Konflikt zwischen Israel und dem Iran und die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten geben weiterhin Anlass zur Sorge. Mit der sogenannten „Friedensdividende“, durch die ein Großteil Westeuropas seit Ende des Kalten Krieges das zuvor für Verteidigung ausgegebene Geld in zivile Zwecke stecken konnte, scheint es vorbei zu sein: Seitdem Trump angedroht hat, das seit dem Zweiten Weltkrieg bestehende transatlantische Verteidigungsbündnis aufzukündigen, haben Länder wie Deutschland ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht.
All dies hat enorme finanzielle Auswirkungen. Bislang war die Marktreaktion jedoch gemischt. Für Anleger können die sehr hohen Aktienbewertungen erhebliche Risiken mit sich bringen, wenn die Volatilität zunimmt. Insbesondere die Dominanz der Tech-Giganten verdeutlicht die Marktkonzentrationsrisiken. An den Anleihenmärkten könnte das Steuer- und Ausgabengesetz „Big Beautiful Bill“, mit dem Trump den Weg für zusätzliche schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme ebnet, zu einem Angebotsüberhang und damit zusätzlichem Aufwärtsdruck auf die Renditen am langen Ende der Kurve führen. An den Unternehmensanleihenmärkten sind die Spreads weiterhin eng, sodass kaum Spielraum für einen starken Konjunkturabschwung bleibt. Traditionellen Anleihenstrategien fällt eine effektive Diversifikation in diesem Umfeld schwer, und viele wurden vom Ausverkauf von US-Staatsanleihen nach Trumps „Tag der Befreiung“ auf dem falschen Fuß erwischt.
Im zuletzt sehr volatilen makroökonomischen Umfeld hatten selbst die Zentralbanken Schwierigkeiten, die Zeichen der Zeit zu deuten. Die Verzögerung, mit der sie auf den pandemiebedingten Inflationsschub reagiert und die Zinsen angehoben haben, ist ein typisches Beispiel. Aus Anlegersicht halten wir es daher für sehr wichtig, ausreichend flexibel zu sein, um Anlageportfolios schnell und effizient anpassen zu können.
Der Nobelpreisträger Harry Markowitz sagte einst, die Diversifikation sei „das Einzige, was es bei der Kapitalanlage gratis gibt“. Anleihenstrategien mit Absolute-Return-Ansatz können diese Diversifikation bieten. Neben dem Ziel, eine positive Performance zu erzielen, zeichnen sich Absolute-Return-Strategien dadurch aus, dass sie diversifizierende Renditen erzielen, wenn andere Anlageklassen unter Druck stehen.
Verluste minimieren und Gewinne maximieren, SARB vs. globale Anleihen (Global Agg) – Renditen über rollierende 12-Monats-Zeiträume
Aus diesem veränderten Umfeld lassen sich zwei klare Schlussfolgerungen ziehen. Erstens muss mit einer höheren und stärker schwankenden Inflation gerechnet werden, und durch den volatileren Konjunkturzyklus werden sich mehr Makrochancen für aktive Investoren eröffnen. Zweitens wird die Tendenz zur Diversifikation weg von den USA anhalten und auch die Ära der Dollar-Dominanz dürfte zu Ende sein. Dadurch werden sich die Korrelationen zwischen den Staatsanleihenmärkten verringern, die globale Anlagevielfalt erhöhen und mehr Anlagechancen durch relative Bewertungsunterschiede eröffnen.
Der Strategic Absolute Return Bond (SARB) Fund von Jupiter strebt konsistente positive Renditen über verschiedene Konjunkturzyklen bei gleichzeitiger Verlustbegrenzung an. Wir investieren vorwiegend in sehr liquide, bonitätsstarke staatliche Instrumente, die Anlegern die nötige Flexibilität und Sicherheit bieten, um über verschiedene Konjunkturzyklen hinweg erfolgreich zu investieren. Was uns auszeichnet, ist unsere Flexibilität sowohl in der Formulierung unserer Strategie als auch bei der Portfoliokonstruktion. Daher kann eine Kombination unserer Strategie mit traditionelleren Anleihenportfolios Anlegern helfen, ihre Ergebnisprofile zu diversifizieren.
Wertentwicklung über rollierende 12-Monats-Zeiträume, Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen. Wechselkursschwankungen können dazu führen, dass die Renditen steigen oder fallen. Die Performanceangaben beinhalten keine für die Ausgabe oder Rücknahme von Fondsanteilen anfallenden Gebühren und Kosten. Quelle: Morningstar 2025. Alle Rechte vorbehalten. Die Performancedaten für die Anteilsklasse I USD ACC des Fonds wurden von Nettoanteilswert zu Nettoanteilswert bei Wiederanlage der Ausschüttungen und nach Abzug von Gebühren berechnet. Stand aller Daten ist der 30.06.2025, sofern nicht anders angegeben.
Von Mark Nash, Huw Davies und James Novotny, Investment Manager Fixed Income - Absolute Return bei Jupiter Asset Management
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