Eyb & Wallwitz Chefökonom: Euro-Inflation - Langsam abwärts

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im Juni um 0,2% zum Vormonat gestiegen. Die jährliche Inflationsrate ist damit auf 2,5% gefallen. Die anhaltend hohe Teuerung der Dienstleistungen signalisiert aber, dass die EZB die Zinsen zunächst nur graduell weiter senken wird, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Eyb & Wallwitz | 03.07.2024 07:24 Uhr
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz

Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im Juni von 2,6 auf 2,5% gesunken. Zum Vormonat sind die Verbraucherpreise dabei um 0,2% gestiegen. Entlastend wirkte vor allem der deutliche Rückgang der Energiepreise (-0,8%) sowie die geringe Teuerung bei Nahrungsmitteln und Gütern. Dagegen sind die Preise für Dienstleistungen erneut deutlich gestiegen (+0,6%). Infolgedessen lag die jährliche Kerninflationsrate unverändert bei 2,9% und damit weiter deutlich über dem 2%-Ziel der EZB.

Aussichten für Anleger

Die hohen Lohnsteigerungen in den vergangenen Monaten treiben weiterhin die Kosten im Dienstleistungsbereich und wirken einem stärkeren Rückgang der Inflation entgegen. Eine erneute Senkung der Leitzinsen in Europa bereits im Juli ist mit den heutigen Daten endgültig vom Tisch. Die EZB dürfte sich vielmehr in ihrem Ausblick bestätigt sehen, dass die letzte Meile des Disinflationsprozesses holprig verlaufen wird. Unser Basisszenario bleibt, dass die Anzahl der Schritte bis Jahresende nicht über den weiteren Inflationsrückgang hinausgehen wird. Mehr als zwei weitere Senkungen sind ohne erneute und deutliche Konjunkturabschwächung also auch in Europa nicht realistisch.

Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz

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