Globale Makrolage: Obwohl die makroökonomischen Indikatoren auf eine widerstandsfähige Weltwirtschaft hindeuten, glauben wir, dass uns noch mehr Schwächen bevorstehen. Unserer Meinung nach spiegelt die jüngste positive Dynamik eher eine Erholung von dem Gas-/Kriegsschock und den extremen Zinsschritten des letzten Jahres wider, als dass sie eine weiche Landung oder gar ein "No Landing" bestätigen. Unsere Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die bisherige Straffung der Geldpolitik erst in den nächsten Monaten und Quartalen zum Tragen kommen wird. Eine Rezession bleibt eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich.
Global Fixed Income: Die Zinsmärkte ringen noch immer mit der Bewertung des angemessenen Leitzinsverlaufs. Der Straffungszyklus ist fortgeschritten, aber noch nicht so weit, dass die Zentralbanken mit den Zinserhöhungen aufhören können. Bis dahin wird es keine anhaltende Anleihenrallye geben, weshalb eine vernünftige Strategie darin besteht, bei Ausverkäufen Duration zu akkumulieren, um sich auf einen eventuellen Schwenk der Zentralbank vorzubereiten.
Globale Aktien: Der jüngste Aufschwung an den Märkten hat die Aktienbewertungen auf einem hohen Niveau belassen. Die US-Gewinnrendite ist im Vergleich zur Rendite der Staatsanleihen so niedrig wie seit 2007 nicht mehr, während die Konsenserwartungen eine allzu optimistische Margenausweitung bis 2024 und darüber hinaus vorsehen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Bewertungen auf dem derzeitigen Zinsniveau aufrechterhalten werden können, während die Gewinne mit anhaltendem Gegenwind konfrontiert sind, da sich die Konjunkturabschwächung in den USA wahrscheinlich bis in die zweite Hälfte des Jahres 2023 hinziehen wird.
Die vollständige Ausgabe von "Cross-Asset Weekly" finden Sie hier im PDF-Format.
Von Dr. Karsten Junius, CFA, Chief Economist bei J. Safra Sarasin