Über das Wochenende verschärfte Präsident Donald Trump seine Zollandrohungen gegen eine Reihe von Ländern und Sektoren, wahrscheinlich um die Verhandlungen über Handelsabkommen voranzutreiben, da die neue Frist am 1. August näher rückt. Präsident Trump scheint angesichts der mangelnden Fortschritte bei den Handelsabkommen die Geduld zu verlieren und hat deutlich gemacht, dass er bereit ist, einseitige Drohungen zu verschärfen.
Die neue selbst gesetzte Frist zum 1. August erhöht das Risiko, dass der Präsident an den neuen höheren Zöllen festhält, da er seine Glaubwürdigkeit verlieren könnte, wenn er die Fristen weiter verlängert. Der Präsident scheint ermutigt, die Grenzen im Handel weiter auszuloten, gestützt durch die Verabschiedung des „Big Beautiful Bill“, starke Arbeitsmarktdaten, Rekordzolleinnahmen (siehe Abbildung 1) und Aktienmärkte nahe Rekordständen.
Risikoreiche Anlagen haben die zunehmende Handelsunsicherheit seit der Ankündigung der sogenannten „Liberation Day“-Zölle bislang ignoriert. Das wirtschaftliche Umfeld ist weiterhin weitgehend günstig, die Unternehmensgewinne spiegeln noch keine wesentlichen Auswirkungen der Zölle wider, und die Zölle haben noch nicht begonnen, sich in den Inflationszahlen niederzuschlagen.
Auswirkungen auf die Anlagen
Aktien: Die Aktienmärkte haben zwar fast Rekordstände erreicht, könnten jedoch anfällig sein, sollte Präsident Trump an der Einführung der neuen Zölle am 1. August festhalten. Die Märkte könnten empfindlicher reagieren, wenn in den nächsten Wochen nur geringe Fortschritte bei den Handelsabkommen erzielt werden.
Inflation und Renditen: Sollten die Zölle am 1. August in Kraft treten, könnten die neuen höheren Sätze die Inflationssorgen verschärfen und die Renditen nach oben treiben, da die Fed weiterhin abwartet.
Gewinnprognosen: Diese Woche beginnt die Berichtssaison für das zweite Quartal. Die Daten werden Aufschluss darüber geben, wie sich die aktuellen Zölle auswirken und inwiefern die jüngste Eskalation, insbesondere in den betroffenen Sektoren, die Prognosen für die Zukunft belastet.
Von Toby Thompson, Portfoliomanager, Global Multi-Asset, bei T. Rowe Price
Weitere beliebte Meldungen: