Dan Hurley, Portfoliospezialist, T. Rowe Price: „Das kürzlich geschlossene Zollabkommen zwischen Japan und den USA legt die US-Zölle für die meisten Waren einschließlich Autos auf 15 % fest, was insbesondere im Vergleich zu anderen Autoexportländern als positives Ergebnis gewertet wird. Die japanische Regierung wird US-Investitionen in Höhe von 550 Milliarden US-Dollar unterstützen, um eine Reihe von Branchen weiter zu stärken."
„Die politischen Entwicklungen, insbesondere Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von Premierminister Ishiba, werden ebenfalls als marktpositiv angesehen, da sie die Wahrscheinlichkeit verringern, dass die CDP (mit einer eher hawkischen Finanzpolitik) der Regierungskoalition beitritt."
"Angesichts der raschen und günstigen Einigung über die Zölle bewerten wir diese Entwicklungen als positiv für japanische Aktien. Allerdings sind Zölle auf Stahl und Aluminium sowie Verhandlungen über eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben nicht Teil dieser Vereinbarung, wie der für die Zollverhandlungen zuständige Minister Akazawa erklärte. Die Aktienindizes sind stark gestiegen, und der japanische Yen hat aufgewertet. Wir schätzen den fairen Wert des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar auf 120 bis 140."
„Angesichts der Tatsache, dass Minister Akazawa bei seinem Besuch in den USA schnell eine Einigung erzielen konnte, scheint es, dass die Vorbereitungen für das Abkommen bereits getroffen waren. Dennoch scheint der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Abkommens nach den Wahlen zum Oberhaus politisch motiviert zu sein.
Für die nächsten drei bis fünf Jahre bleiben wir gegenüber japanischen Aktien positiv eingestellt. Japan ist ein offener und zyklischer Markt, der von der gesunden Entwicklung des Welthandels und der Weltwirtschaft abhängig ist. Japan hat auch mit einer sich verschlechternden demografischen Lage zu kämpfen. Diese Probleme sind jedoch bekannt und weitgehend eingepreist; die Bewertungen in Japan sind keineswegs überzogen und liegen im Durchschnitt. Das Handelsabkommen mit den USA bekräftigt die Beziehungen auf strategischer und wirtschaftlicher Ebene. Auch die Reform der Unternehmensführung schreitet weiter voran und bietet in Japan erhebliche Chancen.“
von Dan Hurley, Portfoliospezialist, T. Rowe Price
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