Russland ist inzwischen so niedrig bewertet, dass selbst noch weiter fallende Rohstoffnotierungen weitgehend eingepreist sind. Manche Rohstoffe (Aluminium, Nickel) notieren inzwischen schon nahe ihrer Förder- bzw. Produktionskosten, was weiteren Preisrückgängen immer stärker entgegenwirkt. „Im Unterschied zu den Rohstoffen ist der Ölpreis bislang von starken Korrekturen verschont geblieben. Er befindet sich nach wie vor auf hohem Niveau“, so Millendorfer.
Russland ist weitgehend unabhängig von globalen Finanzströmen. Der Leistungsbilanzüberschuss schützt vor Effekten der restriktiveren Geldpolitik der Fed. Die Wachstumssektoren sind Konsum, Telekom und IT. Millendorfer: „Auch wenn Russland historisch meist deutlich billiger war als andere Emerging Markets – aufgrund politischer und rechtlicher Risiken und der starken Anfälligkeit gegenüber niedrigen Öl- und Metallpreisen – so sind die Bewertungsunterschiede mittlerweile deutlich höher als im historischen Durchschnitt.“ Hohe Dividendenrenditen unterstützen den Markt zusätzlich, ebenso die Reform des Aktienhandels, der den Einstieg ausländischer Investoren erleichtert – aber politische und rechtliche Risiken bleiben weiterhin ein Thema, obwohl sich die politische Lage deutlich beruhigt hat.
Raiffeisen Capital Management, die Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, bietet in diesem Segment den Aktienfonds Raiffeisen-Russland-Aktien an, der dem österreichischen Investmentfondsgesetz unterliegt. Er strebt als Anlageziel langfristiges Kapitalwachstum unter Inkaufnahme höherer Risiken an. Er investiert überwiegend (mind. 51 % des Fondsvermögens) in Aktien und Aktien gleichwertigen Wertpapieren von Unternehmen, die ihren Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in Russland und anderen Nachfolgestaaten der UdSSR haben. Zusätzlich kann auch in andere Wertpapiere, in u. a. von Staaten, supranationalen Emittenten und/oder Unternehmen emittierte Anleihen und Geldmarktinstrumente, in Anteile an Investmentfonds sowie in Sicht- und kündbare Einlagen veranlagt werden. Der Fonds wird aktiv verwaltet und ist nicht durch eine Benchmark eingeschränkt. Wesentliche Risiken des Fonds sind u.a. Markt-, Bewertungs-, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken sowie Volatilitätsrisiken.
Im Rahmen der Anlagestrategie des genannten Fonds kann in wesentlichem Umfang in Derivate* investiert werden. Aufgrund der Zusammensetzung des Fonds oder der verwendeten Managementtechniken weist der Fonds eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.
*Derivate sind innovative Finanzinstrumente, deren Wert von der Entwicklung anderer Finanzprodukte oder Referenzgrößen abhängt bzw. abgeleitet ist. Der Preis (Kurs) dieser Instrumente hängt grundsätzlich von einem ihnen zugrunde liegenden Marktgegenstand (dem Basiswert) ab. Die Preise richten sich nach den Kursschwankungen oder den Preiserwartungen von anderen Investments. Dadurch kann sich das Verlustrisiko hinsichtlich des Fondsvermögens erhöhen. Derivate können jedoch auch zur Absicherung von z.B. Kurs- und Währungsrisiken verwendet werden.