Globale Trends einfangen
Branchenfonds sind eine logische Folge der Globalisierung. Aus Anlegersicht wird es zunehmend unwichtig, in welchem Land ein Unternehmen ansässig ist. Umsätze und Gewinne werden verstärkt weltweit erwirtschaftet und auch viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends spielen sich inzwischen global ab. Mit weltweit veranlagenden Branchenfonds können Anleger gezielt an den Ertragschancen teilhaben, die sich daraus ergeben. Im Gegenzug können die zwischenzeitlichen Kursschwankungen bei ihnen allerdings größer ausfallen als bei „normalen“ globalen Aktienfonds, die ja gewöhnlich Unternehmen aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen enthalten. Ein einzelner Branchenfonds als alleiniges Aktieninvestment ist daher nicht zu empfehlen. Er kann aber eine sehr gute Ergänzung sein – beispielsweise zu globalen Aktien- oder Länderfonds.
Vier Branchen im Fokus
- Gesundheitswesen: dauerhaftes Wachstum
Die steigende Lebenserwartung der Menschen sorgt für einen wachsenden Bedarf an Gesundheitsleistungen. In vielen Schwellenländern werden Gesundheitssysteme oftmals überhaupt erst aufgebaut. Zunehmender Wohlstand macht medizinische Leistungen auch dort für immer mehr Menschen erschwinglich. Neuartige Behandlungsmethoden sowie neue oder verstärkt um sich greifende Krankheiten sorgen für zusätzliches Wachstum. Weiterer Vorteil: In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten sparen die meisten Menschen zuletzt bei ihren Gesundheitsausgaben. Die Branche hat zwar nicht die höchsten Zuwachsraten, punktet aber vor allem mit ihrem stabilen, dauerhaften Wachstum.
- Energie: unverzichtbar – und mit weiterhin steigendem Bedarf
Ohne Energie geht nichts und trotz aller Einsparanstrengungen wird der Bedarf weltweit auf Jahrzehnte hinaus kräftig weitersteigen. Das ist die unvermeidliche Folge des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Aufholjagd in den Schwellenländern. Anders als der Gesundheitsbereich ist die Energiebranche jedoch deutlich stärker von Konjunkturschwankungen abhängig und als ein sehr rohstoffnaher Aktiensektor (vor allem Öl und Gas) ohnehin etwas größeren Kursschwankungen unterworfen. Hier ist der Einstiegszeitpunkt daher nicht ganz unwichtig. Derzeit sind beispielsweise viele Unternehmen der Branche recht günstig zu haben, vor allem weil die Öl- und Gaspreise stark nachgegeben haben. Demgegenüber waren Energieaktien 2008 recht teuer, als der Ölpreis von Rekord zu Rekord eilte.
- Informationstechnologie: Neue Technologien krempeln unser Leben um
Ob Internet, Smartphones, Tablets, globale Kommunikation, Datenspeicherung und -verarbeitung oder soziale Netzwerke – die Informationstechnologien (IT) verändern unseren Alltag sowie Wirtschaft und Gesellschaft rasant. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht absehbar. IT-Unternehmen können in kürzester Zeit sagenhafte Wertsteigerungen erfahren – aber auch schnell abstürzen, wenn sie von Konkurrenten oder technologischen Fortschritten überflügelt werden (aktives Managen durch Branchenkenner ist daher ein Muss!). Im Gegensatz zur Jahrtausendwende ist die ganze Branche derzeit nicht überteuert. Eine gewisse Konjunkturabhängigkeit besteht nach wie vor; sie hat sich im Lauf der Jahre aber stark verringert.
- Infrastruktur: Rückgrat jeder Volkswirtschaft
Ohne funktionierende Infrastruktur verliert jede Volkswirtschaft in kurzer Zeit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Trotz Sparzwängen stehen Ausbau oder Erhalt von Brücken, Straßen, Datennetzen und dergleichen auf der Agenda von öffentlichen Investitionen nach wie vor ganz oben. In Schwellenländern müssen weite Bereiche der Infrastruktur überhaupt erst geschaffen werden; zum Teil erfolgt dies auch in Kooperation mit privatem Kapital. Genau genommen ist der Fonds kein Branchen-, sondern ein Themenfonds, denn am Ausbau und Erhalt von Infrastruktur wirken Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen mit.
Raiffeisen Branchenfonds im Fokus:
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