Schwellenländer weiter im Aufwind?

Dr. Mark Mobius kommentier die wichtigsten Entwicklungen in den verschiedenen Emerging Markets Regionen: "Schwellenländer schnitten im zweiten Quartal besser ab als Industrieländer und der MSCI Emerging Markets Index rentierte 6,7% auf US-Dollar-Basis. Wesentliche Faktoren für die Performance waren etwa die schwindenden Ängste, was die Auswirkungen des US-Rückzugs aus der lockeren Geldpolitik auf die Schwellenmärkte betrifft, geringere geopolitische Risiken, Reformhoffnungen und eine bessere Politik, die Umsetzung von Konjunkturmaßnahmen sowie die Stabilisierung der makroökonomischen Daten aus China" Franklin Templeton |

Lateinamerika

Die Wirtschaft Brasiliens wuchs im ersten Quartal 2014 um 1,9% im Jahresvergleich. Dem steht ein korrigiertes Wachstum von 2,2% im letzten Quartal 2013 gegenüber. Die brasilianische Zentralbank ließ den Leitzins im Mai nach neun Erhöhungen um insgesamt 375 Basispunkte (3,75%) in Folge seit April 2013 unverändert bei 11,0%. Die Inflation blieb unter der Obergrenze der Zentralbank von 6,5% im April, wobei der Verbraucherpreisindex im Mai im Jahresvergleich mit 6,4% gegenüber den 6,3% vom April leicht nach oben ging. Während im Mai Exporte und Importe gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, schloss der Handel stärker als im April. Die Exporte stiegen im Mai auf 20,8 Mrd. US-Dollar von 19,7 Mrd. US-Dollar im April und auch die Importe gingen von 19,2 Mrd. US-Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 20 Mrd. US-Dollar nach oben. Das Ergebnis war ein Handelsüberschuss, der im Mai von 506 Millionen US-Dollar auf 712 Millionen US-Dollar anstieg. Die Regierung versprach Anreizmaßnahmen zur Stimulierung der Inlandsnachfrage und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Produktionssektors.

Die  Anreize  werden  Steuervergünstigungen,  subventionierte  Kreditprogramme  für  Investitionen  und  eine  bevorzugte Behandlung inländischer Unternehmen in der öffentlichen Beschaffung umfassen. Neue Maßnahmen wie Steuersenkungen zur Förderung  der  Investitionen  in  kleine  und  mittlere  Unternehmen  wurden  ebenfalls  implementiert.  Dagegen  erhöhte  die Regierung die Steuern auf Bier, Erfrischungsgetränke und sonstige Getränke, um so die Haushaltsposition des Landes durch höhere Steuereinnahmen zu verbessern. Die Zustimmungswerte zur Regierung von Präsidentin Rousseff waren seit 2011 noch nie so schlecht, wie eine im Juni durchgeführte Umfrage belegt.

Afrika

Das BIP-Wachstum Südafrikas ging im ersten Quartal 2014 von den 2,0% des letzten Quartals 2013 im Jahresvergleich auf 1,6% zurück. Im Quartalsvergleich schrumpfte die Wirtschaft um 0,6%. Der Referenzzinssatz wurde zur Unterstützung der Wirtschaft bei 5,5% belassen, obwohl der Inflationsdruck stieg. So erreichte die Inflation ihren höchsten Stand in fast fünf Jahren und überschritt die Obergrenze des Inflationszielbands der Zentralbank von 3% bis 6% bereits im zweiten Monat in Folge. Der Verbraucherpreisindex stieg im Mai auf 6,6%. Im April hatte er, hauptsächlich aufgrund der höheren Lebensmittelpreise, 6,1% betragen. Standard & Poor\'s (S&P) senkte die langfristige Bonität in Fremdwährung bei stabilem Ausblick um eine Stufe von BBB auf BBB-, während Fitch den Ausblick für Südafrika von stabil zu negativ senkte und das Rating BBB beibehielt. Gründe für die Veränderung sind unter anderem das schwache BIP-Wachstum, das teilweise auf den Streik im Platinsektor, die relativ hohen Leistungsbilanzdefizite und die steigende Staatsverschuldung zurückgeht. Fast fünf Monate nach seinem Ausbruch endete der Platinstreik im Juni mit der Unterzeichnung eines dreijährigen Lohnabschlusses zwischen dem Verband der Minenarbeiter und der Baugewerkschaft (AMCU – Association of Mineworkers and Construction Union). Die Produktion im Bergbau stieg daraufhin im April um 0,2% im Jahresvergleich und um 7,9% im Monatsvergleich – eine Gegenbewegung zum Rückgang, der auf die Streiks im Platinbergbau der letzten Monate zurückzuführen war. Das Leistungsbilanzdefizit ging von 6,2% im Vorjahr im ersten Quartal 2014 auf 5,1% des BIP zurück. Der Grund dafür liegt hauptsächlich im Handelsbilanzdefizit der Dienstleistungen, in Einkommen und laufenden Übertragungen.

Osteuropa

Die Wirtschaft Russlands verzeichnete in den ersten drei Monaten 2014 ein Wachstum von 0,9% im Jahresvergleich und damit weniger als die Hälfte der 2,0% plus im vierten Quartal 2013. Die Abschwächung ist überwiegend der Auswirkungen der Ukraine-Krise, wesentlichen Kapitalabflüssen und geringeren Investitionen zuzuschreiben. Die russische Zentralbank rechnet für 2014 mit einem Wachstum von 0,4% im Jahresvergleich und läge damit marginal unter der Regierungsprognose von 0,5%. Die Wirtschaft wuchs 2013 um 1,3%. Die Zentralbank beließ den Leitzins im Juni bei 7,5%. Im April hatte sie eine Erhöhung um 50 Basispunkte (0,5%) vorgenommen, das sind seit Februar insgesamt 200 Basispunkte (2,0%). Der Inflationsdruck nahm infolge des schwächeren Rubel und der höheren Lebensmittelpreise weiter zu. Der Verbraucherpreisindex kletterte von 7,3% im April auf 7,6% im Mai. Standard and Poor\'s senkte das russische Rating um eine Stufe von BBB auf BBB- bei negativem Ausblick.  Die  Rating-Agentur nannte  höhere  Kapitalabflüsse als  Hauptgrund für  die  Herabstufung. Russland  und  China unterzeichneten einen bahnbrechenden Vertrag über 400 Mrd. US-Dollar mit einer Laufzeit von 30 Jahren über russische Gaslieferungen. Russland, Kasachstan und Weißrussland unterzeichneten ein Abkommen zur Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion, die einen integrierten gemeinsamen Markt aufbauen und nichttarifäre Barrieren abbauen soll. 

Das BIP der Türkei stieg im ersten Quartal 2014 um 4,3% im Jahresvergleich. Damit lag es besser als erwartet und entsprach den 4,4% Jahreswachstum, die im letzten Quartal 2013 verzeichnet worden waren. Das durch den Aufschwung in der Eurozone und staatliche Ausgaben bestimmte Exportwachstum unterstützte das Wachstum. Die Exporte stiegen um 11,4%, während die staatlichen Ausgaben im ersten Quartal um 8,6% zulegten. Im gesamten Jahr 2013 wuchs die Wirtschaft um 4,0%. Die türkische  Zentralbank  senkte  den  Leitzins  im  Berichtsquartal  um  125  Basispunkte  (1,25%)  auf  8,75%,  obwohl  der Inflationsdruck stieg. Der Verbraucherpreisindex ging im Mai von 9,4% im April auf 9,7% nach oben. Dies ist der höchste Wert in rund zwei Jahren und er liegt über dem mittelfristigen Ziel der Zentralbank von 5,0%. Während sich das Leistungsbilanzdefizit im April von 3,2 Mrd. US-Dollar im März auf 4,8 Mrd. US-Dollar ausweitete, blieb das Defizit deutlich geringer als die 8,1 Mrd. US-Dollar vom April 2013. In den ersten vier Monaten ging das Defizit gegenüber 24,7 Mrd. US-Dollar in der Vergleichsperiode des Vorjahres auf 16,4 Mrd. US-Dollar zurück. 

Die ausländischen Direktinvestitionen nahmen sprunghaft zu und stiegen in der Periode von Januar bis April um 46,0% im Jahresvergleich auf 5,1 Mrd. US-Dollar. Um die bilateralen Handelsbeziehungen weiter zu fördern, unterzeichneten die Türkei und Südkorea ein Abkommen zur Harmonisierung ihrer Zollsysteme. Die Türkei und Malaysia unterzeichneten zur Förderung der bilateralen Handelsbeziehungen ein Freihandelsabkommen. Während des Besuchs des türkischen Präsidenten Abdullah Gül in Kuwait wurden acht Vereinbarungen zwischen den beiden Ländern auf Gebieten wie der zivilen Luftfahrt, Bildung, Verteidigung und Reisen unterzeichnet.



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