Umfrage: Mehrzahl der Pensionskassen will eigene Governance anpassen

Fast alle Pensionskassen sind mit ihrem aktuellen Governance-Modell unzufrieden. Dies ergab eine Befragung von 400 Pensionsexperten aus 20 Ländern der US-Bank State Street. Der Umfrage zufolge wollen 92 Prozent eine oder mehrere Veränderungen am eigenen Governance-Modell in Angriff nehmen. Research | 25.02.2016 09:57 Uhr
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Verbesserungen in Bezug auf Transparenz und Häufigkeit der Berichterstattung und Datenanlieferung gehören zu den am häufigsten geplanten Aktivitäten (41 Prozent). Ähnlich viele planen, den Mitgliedern ihrer Pensionsfonds mehr Details über ihre Performance und Governance zu bieten. Als massgeblicher Grund für die Veränderungen gelten die komplexer werdenden Rahmenbedingungen für die Versorgungsfonds.

Mehrheit ist mit Investmentkompetenzen unzufrieden

Laut State-Street-Umfrage ist nur eine Minderheit der Befragten mit der Investmentkompetenz der eigenen Treuhänder zufrieden. Weniger als 40 Prozent finden diese „sehr stark”. Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Fähigkeit zur Risikoeinschätzung sogar noch schlechter beurteilt wird. Nicht einmal ein Drittel (32 Prozent) zeigt hohes Vertrauen in die Fähigkeit der eigenen Treuhänder, über kurzfristige Fragestellungen hinauszudenken und längerfristige, strategische Faktoren mit nachhaltiger Auswirkung auf das Portfolio anzugehen.

Hedgefonds-Strategien rücken wieder stärker in den Fokus

Einige Pensionskassen haben sich vorgenommen, ihre Defizite schneller zu beheben als der Rest der Branche. Gleichzeitig wollen sie ihr Engagement in alternative Investmentprodukte erhöhen. Sechs von zehn Befragten dieser Gruppe geben an, im nächsten Jahr verstärkt in Hedgefonds-Strategien investieren zu wollen – im Vergleich zu nur einem Drittel (34 Prozent) aller Umfrageteilnehmer.

Auch Kostensenkungen nach wie vor auf der Agenda

Solche strukturellen Veränderungen werden von weiteren Plänen zu Kostensenkungen und Diversifizierung der Portfolien flankiert. So will mehr als drei Viertel (80 Prozent) der Befragten die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mehrerer Pensionsfonds zusammenlegen. Als die beiden entscheidenden Vorteile für einen solchen Schritt nennen die Befragten Kostensenkungen und eine Verbesserung der operativen Effizienz.

Innovation ist gefragt

„Inmitten schwieriger wirtschaftlichen Verhältnisse und demografischer Herausforderungen packen nur die innovativsten Pensionskassen das Thema Altersvorsorge mit Zuversicht an”, sagte Oliver Berger, ‎Head of Asset Owner Solutions & Strategic Market Initiatives, Sector Solutions EMEA bei State Street. „Es gibt zwar nicht die eine Strategie, mit der sich alle Probleme der Branche lösen lassen. Aber diese Pensionsfonds konzentrieren sich auf die richtige Mischung aus Talenten, Strategie, Risiken und Effizienzverbesserungen.“

„Neben anderen demografischen Problemstellungen stehen einem wachsenden Bevölkerungsanteil von Rentenempfängern immer weniger einzahlende Arbeitnehmer gegenüber. Deshalb ist es für die Branche höchste Zeit, neue innovative Lösungen zu finden – und zwar für Leistungserbringer als auch für Mitglieder der Vorsorgeeinrichtungen. Die Ergebnisse unserer Umfrage unterstreichen die Notwendigkeit für Pensionskassen, zukunftsfähige Strategien zu entwickeln, um den Erfolg für eine immer grösser werdende Gruppe von Rentenansparern zu sichern.”

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde im Oktober und November 2015 im Auftrag von State Street von dem international tätigen Marktforschungsinstitut Longitude Research bei institutionellen Investoren durchgeführt. Im Rahmen der Umfrage wurden 400 Pensionsexperten von beitrags- und leistungsorientierten Pensionskassen aus 20 Ländern befragt. Über zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten vertreten private Vorsorgeeinrichtungen, 25 Prozent öffentliche Pensionskassen und 7 Prozent Pensionsfonds.

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