Bis zum Monat Mai 2008 zurückgehend sind auf der Website des österreichischen Fondsverbandes „VÖIG“ Daten zu der auf dem Domizil befindlichen Fondsanzahl erhältlich. Während für den ersten Stichtag eine Fondsanzahl von 2,320 festgestellt wurde, hat sich diese Kennzahl – nicht zuletzt aufgrund der Finanzkrise 2008 – seither kontinuierlich abwärts bewegt. Wie nachfolgender Chart darstellt, muss für den ersten Stichtag im neuen Jahr (01/2019) mit 1,994 Fonds nun erstmals ein Wert von unter 2,000 gemeldet werden. Im Vergleich zum – für diese Datenreihe verfügbaren – Höchstwert entspricht das einem Rückgang der Fondsanzahl in Höhe von etwas mehr als 14%.
Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig: Neben der am österreichischen Domizil verstärkt aufgetretenen M&A-Aktivität (Union Investment & Amundi als Stichwörter) ist es vor allem passive und ausländische Konkurrenz, die gemeinsam mit zunehmenden regulatorischen Mindestvoraussetzungen viele Fondsprodukte unprofitabler machten beziehungsweise den Break Even Point signifikant hinaufversetzen. Schön zu erkennen ist dieser Trend bei der Entwicklung des durchschnittlichen Fondsvolumens eines in Österreich domizilierten Fonds, welches sich – wie die abschließende Grafik zeigt - auch dank schönen Erträgen in vielen Assetklassen im vergangenen Jahrzehnt stark steigern konnte und seit Mitte 2016 relativ komfortabel über 80 Millionen Euro pro Fonds liegt. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass dieser Durchschnitt massiv von Ausreißern (man denke etwa an die Milliarden schweren Misch- und Immobilienfonds) beeinträchtigt wird und eine Fortsetzung der Fondsschließungen deshalb nicht überraschend kommen würde.