Morningstar führt Neuerungen bei zukunftsorientierten Fonds-Ratings ein

Morningstar gab heute bekannt, dass es zwei seiner zukunftsorientierten Fonds-Ratingsysteme, das Morningstar Analyst Rating und das Morningstar Quantitative Rating, weiterentwickelt hat. Die überarbeiteten Ratings, die auf einer aktualisierten Bewertungsmethodologie basieren, werden ab dem 31. Oktober 2019 eingesetzt. Research | 09.07.2019 12:58 Uhr
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Das Analyst Rating ist das zukunftsorientierte, auf den Einschätzungen von Analysten basierende Rating-System von Morningstar mit den Ratingstufen Gold, Silver, Bronze, Neutral und Negative. Die Ratingskala und die Verfügbarkeit bleiben unverändert. Morningstar hat jedoch die zugrundeliegende Methodik weiterentwickelt. Dadurch erhöht sich die Hürde für Fonds, ein positives Rating (Gold, Silver oder Bronze) zu erhalten. Zudem liegt der Fokus stärker auf den Gebühren. Die Analyst Ratings werden darüber hinaus auch auf die einzelnen Anteilsklassen der Fonds zugeschnitten, wobei unterschiedliche Gebühren berücksichtigt werden. Morningstar hat das Quantitative Rating ebenfalls weiterentwickelt, ein komplementäres, zukunftsorientiertes Ratingsystem, das mit Hilfe von Maschinenlerntechniken Ratings für Fonds vergibt, die nicht von einem Morningstar-Analysten abgedeckt werden. Durch die Aktualisierung wird sichergestellt, dass sich das Quantitative Rating weiterhin am Analyst Rating ausrichtet.


„Viele Investoren haben die Analyst Ratings und Quantitative Ratings in ihre eigenen Analysen integriert. Wir möchten nun die Ratings für Anleger noch effektiver machen“, so Jeffrey Ptak, globaler Leiter des Manager Research bei Morningstar. „Darüber hinaus führt das überarbeitete Rahmenwerk zu einer höheren Hürde für den Erhalt eines Gold-, Silver- oder Bronze-Ratings, und der Bedeutung von Gebühren wird stärker Rechnung getragen.“

Was Morningstar konkret verändert hat:

  • Vereinfachtes System: Bisher beruhte das Rating auf fünf Bewertungspfeilern („Pillars“): People, Process, Parent, Performance und Price (Fondsmanagement, Prozess, Fondsgesellschaft, Performance und Gebühren). Zukünftig bewerten die Analysten nur noch drei dieser Bereiche: People, Process und Parent. Anhand dessen schätzen die Analysten ein, wie viel Mehrwert eine Strategie vor Kosten schaffen kann. Die Performance und die Gebühren werden somit keine eigenständigen Bewertungspfeiler mehr sein, da die Analysten ihre Performanceeinschätzung in die restlichen drei Bewertungspfeiler integrieren und Gebühren auf andere Art und Weise Rechnung tragen.  
  • Stärkere Gewichtung der Gebühren: Derzeit beruht die Bewertung der Gebühren auf einem relativen Gebührenvergleich, der in das Gesamtrating mit einfließt. Nach der neuen Methodik ermitteln die Analysten den geschätzten Mehrwert, den ein Fonds vor Kosten erzielen kann, und ziehen davon die Kosten des Fonds ab. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er die Kosten im Verhältnis zur erwarteten Mehrrendite bewertet und einen Eindruck dafür vermittelt, mit welchem Mehrwert Anleger nach Berücksichtigung der Kosten (netto) rechnen können. Dadurch kommt der Bewertung der Kosten dieselbe Bedeutung wie der Einschätzung der Bereiche People, Process und Parent zu. 
  • Höhere Hürde für aktive Strategien: Die Analysten werden die „Medalist-Ratings“ – Gold, Silver und Bronze – auf aktive Strategien beschränken, die nach ihrer Einschätzung eine relevante Benchmark sowie den Kategoriedurchschnitt risikoadjustiert und nach Kosten langfristig übertreffen können. In der Vergangenheit wurden diese Ratings an aktive Strategien vergeben, die entweder ihren Kategoriedurchschnitt oder ihre Benchmark übertreffen konnten, aber nicht zwangsläufig beides.
  • Klarere Empfehlungen für Anleger: Die Analysten werden aktive Strategien in Bereichen, in denen diese sich schwertun, Mehrwert zu schaffen, auch weniger häufig mit „Medalist-Ratings“ bewerten. Der prognostizierte Mehrwert beeinflusst die Erwartungen an den Erfolg von aktiven und passiven Strategien in den verschiedenen Fondskategorien. 
  • Auf Anteilsklassen zugeschnitten: Derzeit fokussieren sich die Analysten auf eine einzige repräsentative Fonds-Anteilsklasse und übertragen das an diese Anteilklasse vergebene Rating auf alle anderen Anteilsklassen. In Zukunft werden sie jede Anteilsklasse separat bewerten unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Gebühren. Dies könnte bedeuten, dass die Ratings für Anteilsklassen mit höheren Gebühren (u.a. Anteilsklassen, die Beratungs- und Vertriebsgebühren miteinschließen), herabgestuft werden.
  • Mehr Details bei den Pillar-Ratings: Die Skala, mit der die Analysten das Rating für People, Process und Parent vornehmen, wird verfeinert. Derzeit bewerten die Analysten diese Bewertungspfeiler mit „positiv“, „neutral“ oder „negativ“; nach Einführung der überarbeiteten Ratings werden die Analysten Pillar-Ratings auf einer fünfstufigen Skala mit den Werten „hoch“, „überdurchschnittlich“, „durchschnittlich“, „unterdurchschnittlich“ und „niedrig“ vergeben.


Die überarbeiteten Ratings werden ab dem 31. Oktober 2019 zur Verfügung stehen. An diesem Tag wird Morningstar für eine festgelegte Anzahl von Fonds die nach der neuen Methode ermittelten Analyst Ratings veröffentlichen. Die restlichen Ratings werden nach und nach in den darauffolgenden zwölf Monaten aktualisiert. Die Morningstar Quantitative Ratings werden am 31. Oktober 2019 komplett aktualisiert.

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