Umfrage: Was Vermögensverwalter 2025 erwarten

Wie wird sich die globale Wirtschaft 2025 entwickeln? Während die Vermögensverwalter optimistisch auf die USA und Asien blicken, sehen sie für Europa eine schwierige Phase voraus. Universal Investment hat die Meinung von rund 50 Experten eingeholt – mit spannenden Einblicken zu Risiken, Regionen und Trends. Research | 19.11.2024 12:55 Uhr
© e-fundresearch.com / Canva
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  • Weitere Zinssenkungen erwartet
  • Klimawandel kaum als Risiko eingestuft
  • Aktien und Renten aus Industrieländern machen 65 Prozent der Asset Allokation aus

Global betrachtet wird sich die Wirtschaft 2025 positiv entwickeln. Entgegen der Meinung einiger Experten sieht eine deutliche Mehrheit der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Vermögensverwalter-Umfrage von Universal Investment einen Aufschwung in den USA voraus. Für Asien, insbesondere für China rechnen sie mit einer florierenden Wirtschaft. Europa und Deutschland dagegen stehen nach Einschätzung der Vermögensverwalter vor einer Rezession oder Stagnation.

Investmentrisiken sehen die Umfrageteilnehmer vor allem in der politischen Großwetterlage: 87 Prozent der Befragten betrachten geopolitische Spannungen als größte Gefahr für die Kapitalmärkte. Auf Platz zwei folgen Kriege und Terroranschlägen (54 Prozent) und auf Platz drei – trotz der positiven Entwicklung in diesem Jahr - die Inflation mit knapp 46 Prozent.

Regulatorische Risiken wiederum machen den Profis weit mehr Sorgen als die weitere Zinspolitik der führenden Zentralbanken. Der Klimawandel befindet sich mit 17 Prozent auf dem vorletzten Platz, knapp dahinter folgen vor Lieferkettenprobleme.

Klare Vorstellungen haben die Vermögensverwalter zudem im Hinblick auf die Anlageklassen und Regionen, die sie Investoren für 2025 empfehlen: Industrieländer gewichten sie deutlich über - Aktien mit einem Anteil von mehr als 43 Prozent, Renten mit einer Allokation von fast 22 Prozent. Aktien aus Schwellenländern dagegen machen nur knapp 10 Prozent aus, Renten aus diesen Regionen nur etwas über 5 Prozent. Immobilien werden mit 5,5 Prozent berücksichtigt. Recht hoch ist im Vergleich dazu der Anteil von Gold & Edelmetallen mit 7,7 Prozent. Alternative Investments machen in der Gesamtallokation etwas über 4 Prozent aus.

Japan vor China

In der Länderallokation stehen die USA mit 45 Prozent ganz oben auf der Investmentliste. Europa folgt mit 30 Prozent, Asien ohne China mit 6,7 Prozent. Obwohl so viele Teilnehmende China ein starkes Wachstum zutrauen, ist sein Anteil mit 3,8 Prozent nicht sehr hoch – und liegt deutlich unter dem Japans mit 5,5 Prozent.

Weitere Zinssenkungen scheinen für das nächste Jahr gedanklich bereits eingeplant. Zwischen 71 Prozent und 78 Prozent aller Umfrageteilnehmer sagen 2025 für die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank und die Bank of England niedrigere Zinsen voraus. Einziger Ausreißer ist Japan, wo eine deutliche Mehrheit einen leichten Zinsanstieg erwartet. Weil erstmals eine Koalition in Japan regiert, könnte sich möglicherweise die Geldpolitik des Landes etwas ändern und neue Impulse setzen.

Pharma überflügelt Tech

Bei Themeninvestments liegt Pharma mit 70 Prozent auf Platz eins und überholt damit Technologie (60 Prozent). Cyber Security (49 Prozent) und Infrastruktur (37 Prozent) folgen auf den Plätzen drei und vier. Klima und Umwelt landen nur auf dem sechsten Platz mit 23 Prozent.

Stichwort Nachhaltigkeit: Kaum ein Ansatz startete in den letzten Jahren so positiv und schaffte es auf die politische Agenda vieler Länder -  und steht jetzt so sehr in der Kritik. Große internationale Asset Manager und politische Entscheidungsträger rudern zurzeit teils deutlich zurück.

Wie im Markt zeigt auch die Vermögensverwalter-Umfrage von Universal Investment, dass das Interesse an nachhaltigen Investments im Vergleich zu den letzten Jahren stagniert oder gar leicht abkühlt. Die Antworten der Teilnehmer sind zwar breit gefächert, aber eindeutig. Nur 21 Prozent der Befragten vertreten die Ansicht, dass die Nachfrage nach ESG-Investments wieder zunimmt. Deutlich mehr, 35 Prozent, erwarten einen weiteren Rückgang der Nachfrage und etwas über 37 Prozent rechnen mit einen Stillstand auf dem aktuellen Niveau. An einen drastischen Einbruch der Nachfrage glauben allerdings die wenigsten. Nur 7 Prozent sind dieser Meinung.

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