Osteuropäische Unternehmen ziehen nach in puncto ESG

Abermals verzeichnet der CECE SRI Nachhaltigkeitsindex eine positive Entwicklung Die Zusammensetzung zeigt 2024 mit drei Neuzugängen positive Dynamik. Research | 09.01.2025 08:25 Uhr

Der Nachhaltigkeitsindex CECE SRI - ein Aktienindex von Unternehmen mit überdurchschnittlicher Umwelt- und Sozialperformance aus dem zentral-, ost- und südosteuropäischen Raum - wurde 2009 von der Wiener Börse gelauncht. Enthalten sind Unternehmen, die an den Börsen Belgrad, Bukarest, Budapest, Ljubljana, Prag, Sofia, Warschau und Zagreb gelistet sind. Jährlich im Dezember findet seine Neuzusammensetzung statt, für die Nachhaltigkeits-Ratings der einzelnen Unternehmen im Basis-Universum ausschlaggebend sind. Zuständig dafür ist die rfu.

Die neue Zusammensetzung mit einer Rekord-Titelanzahl von 15 Stück

Die dynamische Entwicklung in der Zusammensetzung des CECE SRI Nachhaltigkeitsindex wurde bereits 2023 eingeläutet. Stieg damals die Anzahl der Constituents von zehn auf 14, konnten heuer, 2024, drei weitere Titel aufgenommen werden. Da allerdings zwei der bisherigen Member aufgrund formaler Faktoren nicht mehr im Index verbleiben konnten, beträgt die Gesamtanzahl der CECE SRI Titel 15.

Wie bisher zählen weiterhin die OTP Bank, Richter Gedeon, Banca Transilvania, Krka, Hrvatski Telekom, Zavarovalnica Triglav, Luka Koper, Telekom Slovenije, Magyar Telekom, Zagrebacka Banka, Medlife und One United Properties zu den Index-Members. Neu hinzugekommen sind die Hidroelectrica, Koncar – Elektroindustrija und Koncar - distributivni i specijalni transformatori.

Damit sind Unternehmen aus Ungarn, Slowenien, Kroatien und Rumänien im Nachhaltigkeitsindex CECE SRI vertreten. Keine Unternehmen finden sich hingegen aktuell aus den Ländern Bulgarien, Serbien und Tschechien. Die wichtigsten Branchen sind die Finanzindustrie, der Gesundheitssektor sowie die IT- und Telekombranche. Im Gegensatz dazu sind die in Osteuropa wichtigen Sektoren wie die Rohstoff-, Öl- sowie Gasindustrie deutlich unterrepräsentiert, aktuell fehlen diese sogar zur Gänze; Allerdings nahm mit der rumänischen Hidroelectrica ein Unternehmen der Energiebranche Einzug in den CECE SRI Nachhaltigkeitsindex.

Der neuerliche Zuwachs an Indexmitgliedern ist weiterhin auf verbesserte Nachhaltigkeitsmanagementsysteme, mehr Nachhaltigkeitsinitiativen und höhere Transparenz zurückzuführen. Daraus kann geschlossen werden, dass die Relevanz von Umwelt- und Sozialthemen und der entsprechenden Produktwirkung für Investoren und Kunden von den Unternehmen verstärkt wahrgenommen werden.

Finanzielle Performance

Die Gesamtperformance des CECE SRI vom Start der Indexberechnung per 31.12.2008 mit einem Wert von 1000 bis 30.11.2024 betrug +126% beziehungsweise +5,26% annualisiert. Der konventionelle Osteuropaindex der Wiener Börse, der CECE Composite Index, erhöhte sich im gleichen Zeitraum um +47% bzw. um +2,45% pa.

Besonders erfreulich war die Kursentwicklung des CECE SRI in den letzten 12 Monaten von 30.11.2023 bis 30.11.2024 mit +30,39%. Damit setzt sich der im Herbst 2022 begonnene Aufwärtstrend fort.

Qualität der Nachhaltigkeitsreports und Datenverfügbarkeit

Nachvollziehbarkeit und Transparenz bilden die Grundlage für die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung – sowohl für Analysten als auch für Investoren. In Mittel- und Osteuropa ist ein Anstieg qualitativ hochwertiger Nachhaltigkeitsberichte zu beobachten, was unter anderem zur Zunahme der Mitgliederzahlen beiträgt. Zudem könnten die Einführung der CSRD-Verordnung (Corporate Sustainability Reporting Directive) der EU und die damit verbundenen Veröffentlichungspflichten zu spannenden Entwicklungen führen. In den kommenden Jahren wird diese Berichtspflicht auch auf weitere Unternehmen ausgeweitet, die bisher nicht berichtspflichtig waren. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die dadurch zugänglichen Daten die Dynamik des CECE SRI Index weiterhin beeinflussen werden.

Von Sophie Pinner-Schrot, MA, Senior Analyst, rfu

Über die rfu:

Die rfu, mit Sitz in Wien, ist Österreichs Spezialistin für Nachhaltiges Investment und Management und unterstützt institutionelle Kunden mit Nachhaltigkeits-Research und der Konzeption von Investmentprodukten. „Technologisches Herz" sind die rfu Nachhaltigkeitsmodelle für Unternehmen, Länder und Rohstoffe.

Weitere Leistungen sind u.a. die Erstellung von Prüfgutachten nach dem Österreichischen Umweltzeichen sowie Second Party Opinions zur Emission von Green und Social Bonds.

Weitere Informationen finden Sie auf www.rfu.at

Über die Artikelserie "GOING GREEN":
GOING GREEN ist eine monatliche Kolumne auf e-fundresearch.com zu Entwicklungen und Hintergründen im nachhaltigen Investment, verfasst von Reinhard Friesenbichler und seinen Kolleginnen und Kollegen aus der rfu.

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