Studie: Ausländische Fondsmanager sehen in deutscher Bürokratie und Fragmentierung größte Markthürden

Laut einer Umfrage von Gerle Financial Communications unter internationalen Asset Managern sind Reporting-Anforderungen, Sprachbarrieren und die dezentrale Struktur Deutschlands die größten Herausforderungen für den hiesigen Marktzugang. Research | 25.04.2025 10:43 Uhr

Kundenspezifika und Regulierungsaufwand hemmen Marktzugang

Ausländische Asset Manager sehen vor allem individuelle Anforderungen deutscher Investoren, etwa beim Reporting oder steuerlichen Vorgaben (27%), sowie Sprachbarrieren (22%) als größte Herausforderungen für ihre Aktivitäten in Deutschland. Auch die föderale Struktur mit mehreren regionalen Finanzzentren wird von 17% als Hürde wahrgenommen. Das geht aus der jährlichen Umfrage von Gerle Financial Communications hervor, einer auf Finanzthemen spezialisierten PR-Agentur.

Vertrieb, Personal und Regulierung als weitere Hürden

Neben strukturellen und sprachlichen Faktoren erschweren auch der Zugang zu Vertriebspartnern (14%) sowie das Recruiting qualifizierter Mitarbeiter (10%) das Geschäft. Die spezifische deutsche Fondsregulierung stellt für 7% der Befragten eine zentrale Herausforderung dar. Insgesamt empfinden 67% der Teilnehmer die Regulierung hierzulande als arbeitsintensiver im Vergleich zum Heimatmarkt.

Neue ESG-Vorgaben lassen Fondsnamen meist unangetastet

Trotz der ab Mai 2025 strengeren Namensvorgaben der Esma für ESG-Fonds sehen 62% der befragten Gesellschaften keine Notwendigkeit, bestehende Fondsnamen anzupassen. Nur 17% planen eine Umbenennung, 14% wollen den Investmentprozess modifizieren, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.

Homeoffice und Assets under Management

In puncto Arbeitsorganisation dominiert das Modell „drei Tage Homeoffice, zwei Tage Büro“ (44%). Rund 90% der Befragten haben nach wie vor mehr Heimarbeitstage als Bürotage.

Knapp die Hälfte der befragten Häuser verwalten mehr als eine Milliarde Euro für deutsche Kunden, 17% davon sogar über zehn Milliarden. Zwei Drittel der Asset Manager sind bereits seit über zehn Jahren im deutschen Markt aktiv. Die Mehrheit stammt aus Europa, darunter 38% aus der EU und 23% aus Großbritannien.

Quelle

Die Ergebnisse basieren auf der Umfrage „Größte Herausforderungen für ausländische Fondsmanager auf dem deutschen Markt“, die Gerle Financial Communications im Februar und März 2025 unter 30 internationalen Asset Managern und Third Party Marketers durchgeführt hat.

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