In einem von Unsicherheit und Volatilität geprägten Marktumfeld zeigen sich die großen globalen Vermögensverwalter markenstrategisch stabil – und wachstumsstark. Laut dem aktuellen Report Asset Management 50 2025 der unabhängigen Markenbewertungsagentur Brand Finance führt BlackRock erneut das Ranking der weltweit wertvollsten Asset-Management-Marken an.
BlackRock verteidigt Spitzenplatz
Mit einem Markenwert von 8,3 Milliarden US-Dollar (+17% ggü. dem Vorjahr) baut BlackRock seine Spitzenposition aus. Treiber dieser Entwicklung seien unter anderem der Anstieg der verwalteten Vermögen, strategische Übernahmen im Bereich Private Markets sowie technologische Führungsstärke – insbesondere im Bereich künstlicher Intelligenz und ETFs. Die 2024 vollzogene Rebranding-Offensive, bei der alle ETFs unter dem Namen „iShares“ gebündelt wurden, habe zusätzliche Markenwirkung entfaltet.
J.P. Morgan AM setzt auf Technologie
Auch J.P. Morgan Asset Management (JPMAM) bleibt vorne mit dabei: Der Markenwert stieg um 3% auf 7,2 Milliarden US-Dollar. Mit einem AUM von 3,4 Billionen US-Dollar profitiert JPMAM laut Brand Finance vor allem von breiten Mittelzuflüssen, der Zugehörigkeit zur starken Konzernmarke J.P. Morgan sowie gezielten Investitionen in Technologie und alternative Anlageklassen. Besonders betont wird der technologiegestützte Ansatz: „Durch die Verbindung traditioneller Investmentansätze mit modernsten Technologien liefert JPMAM weiterhin starke und konsistente Ergebnisse“, so die Analyse.
Vanguard punktet mit Kostenfokus und Bekanntheit
Vanguard bleibt auf Platz drei mit einem stabilen Markenwert von 6,0 Milliarden US-Dollar. Die genossenschaftsähnliche Struktur, der Fokus auf günstige Indexfonds sowie digitale Tools wie der „Digital Advisor“ tragen zu hoher Kundenzufriedenheit und Markenbekanntheit bei. In einer Umfrage unter institutionellen Entscheidern erhielt Vanguard den Höchstwert 9,7 für „Offenheit und Transparenz“.
Top-10 Tabelle: Die wertvollsten Asset Management Marken 2025
Rang | Name | Land | Markenwert (Mrd. USD) | Brand Rating |
1 | Blackrock | United States | 8.27 | AAA |
2 | JP Morgan Asset Management | United States | 7.18 | AAA |
3 | Vanguard | United States | 6.00 | AA+ |
4 | Blackstone | United States | 5.88 | AA+ |
5 | Goldman Sachs Asset Management | United States | 3.40 | AAA |
6 | Fidelity Investments | United States | 2.66 | AA+ |
7 | State Street Global Advisors | United States | 2.47 | AA- |
8 | Bank of America Asset Management | United States | 2.07 | AAA |
9 | Capital Group | United States | 1.96 | A+ |
10 | Franklin Templeton | United States | 1.77 | AA |
Markenstärke außerhalb der USA
Ein bemerkenswerter Aufsteiger ist Brookfield Asset Management: Mit einem Markenwert von 1,1 Milliarden US-Dollar (+16%) ist der kanadische Anbieter der einzige Nicht-US-Vermögensverwalter unter den globalen Top 16. Das Unternehmen punktet mit Rekord-Fundraising von über 135 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr und seiner klaren Positionierung entlang langfristiger Megatrends wie Energiewende und Infrastruktur für KI-Anwendungen.
Europäische Marken im Aufwind
Erstmals in das Ranking aufgenommen wurde BNP Paribas Asset Management, das mit einem Markenwert von ebenfalls 1,1 Milliarden US-Dollar direkt zur wertvollsten Asset-Management-Marke außerhalb Nordamerikas aufsteigt.
Als erstes deutsches Haus in der Liste der weltweit wertvollsten Asset Manager rangiert die DWS auf Platz 36, dicht gefolgt von der ersten Schweizer Adresse, UBS Asset Management, auf Rang 37.
Brand Finance erkennt zudem wachsende Konsolidierungstendenzen in Europa: So könnte die geplante Fusion der Asset-Management-Sparten von Generali und Natixis einen neuen europäischen Markenriesen formen.
Quelle: Brand FInance - Asset Management 50 2025
e-fundresearch.com Fazit:
Das aktuelle Markenranking zeigt deutlich, dass Markenstärke im Asset Management mehr ist als nur ein Werbungsaspekt – sie spiegelt Vertrauen, Innovationskraft und langfristige Performance wider. BlackRock, JPMAM und Vanguard behaupten ihre Dominanz durch strategische Weitsicht, während Anbieter wie Brookfield und BNP Paribas AM beweisen, dass auch europäische Player im Wettbewerb an Profil gewinnen können.
Zur Methodik: Wie Brand Finance Markenwerte ermittelt
Brand Finance bewertet Marken auf Basis der sogenannten Royalty-Relief-Methode. Dabei wird ermittelt, welchen Betrag ein Unternehmen hypothetisch zahlen müsste, um seine eigene Marke zu lizenzieren – als würde es sie nicht besitzen. Grundlage der Berechnung ist der Brand Strength Index (BSI), der Aspekte wie Bekanntheit, Vertrauen und Differenzierung in einem Score von 0 bis 100 abbildet. Dieser fließt in die Ermittlung eines angemessenen Lizenzsatzes ein, der dann auf markenspezifische Umsätze angewendet wird. Die daraus resultierenden Lizenzgebühren werden auf den heutigen Wert abgezinst – und ergeben so den geschätzten Markenwert. Die Methode gilt als international anerkannt, steuerrechtlich belastbar und konform mit ISO 10668. Die vergebenen Brand Ratings (von D bis AAA) orientieren sich am BSI und ähneln Konzepten aus dem Kreditrating.
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