Die Schizophrenie der Finanzmärkte

Größer könnten die Unterschiede in der geldpolitischen Ausgangslage zu Beginn des Jahres 2015 kaum sein: Auf der einen Seite bereitet die US-Notenbank die Finanzmärkte seit Monaten auf die im Jahres-verlauf anstehende Leitzinswende vor – die letzte Zinserhöhung liegt immerhin 8 Jahre zurück! Auf der anderen Seite bestehen keine Zweifel mehr, dass die Europäische Zentralbank im Kampf gegen das Deflationsgespenst nun tatsächlich die ultimative Waffe in Stellung bringt. Ein Gastkommentar von Dr. Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON. Markets |
Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON / ©  BANTLEON AG
Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON / © BANTLEON AG

Zum anderen, weil die realwirtschaftliche Entwicklung 2015 ungleich besser verlaufen wird als 2014. Dies gilt vor allem für die Eurozone. Sämtliche vorausschauende Indikatoren haben Ende 2014 eine Bodenbildung vollzogen und dürften im laufenden Jahr deutlich anziehen. Treibende Kraft hinter dieser Entwicklung ist die außerordentlich günstige Konstellation aus expansiver Geldpolitik, gesunkenen Energiepreisen sowie der Abwertung des Euros. Hinzu kommen fiskalpolitische Impulse aus den Mitgliedsstaaten – aber auch aus Japan und aus China. Davon geht in der Summe ein deutlicher Schub auf das Wirtschaftswachstum der Währungsunion aus, der die EUR-Anleihenmärkte unter Druck setzen, dafür aber die Aktienmärkte enorm beflügeln sollte. 

Fazit: Die divergierende Ausrichtung der globalen Geldpolitik ist das Ergebnis der gegenläufigen Konjunkturzyklen des Jahres 2014. Im laufenden Jahr deutet sich hingegen rund um den Globus eine synchrone Besserung der Makroperspektiven an. Für die Anleihenmärkte impliziert dies (moderat) steigende Zinsen, die aktive Steuerung der Laufzeiten gewinnt daher an Bedeutung. Umgekehrt sehen wir attraktive Ertragschancen für Aktienanlagen, vor allem in Europa. Das positive Umfeld für alle Risikoanlagen dürfte auch den DAX deutlich unterstützen und im Verlauf des 1. Halbjahres auf neue historische Höchststände treiben. Der Blick auf vergleichbare vergangene Aufschwungsphasen zeigt, dass in einem solchen Aufschwung Kursgewinne von mehr als 20% für den DAX realistisch sind.

Dr. Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON


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