Aktuelle Frage im Economics Forum:
"Wie schätzen Sie das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Regionen und Sektoren der Weltwirtschaft im kommenden Jahr ein und erwarten Sie in Europa inflationäre oder deflationäre Trends? Welche makroökonomischen Faktoren sollten Investoren in Europa im Jahr 2014 am meisten beachten?"
"Der Ausblick für die nächsten Monate ist durchaus konstruktiv: Die globale Konjunktur wird im Jahr 2014 besser sein als jene des heurigen Jahres. Auch wenn die Anleihenkäufe durch die US-Notenbank im Verlauf 2014 reduziert bzw. beendet werden, bleibt die Geldpolitik locker und das Inflationsrisiko gering. Die Unternehmensgewinne werden global um rund zehn Prozent steigen, was bei – je nach Region – attraktiven bis fairen Bewertungen ein entsprechendes Kurspotenzial eröffnen wird. Ein wesentlicher positiver Faktor der letzten Monate und Quartale fällt hingegen weg: das Auspreisen von Risikoprämien (z. B. Eurokrise, China Hard Landing, US-Budgetstreit etc.), das die Märkte angetrieben hat, wird sich nicht wiederholen, da diese und andere Risiken am Markt momentan kaum gepreist werden. Nicht zuletzt ist dies an diversen Volatilitätsindices bzw. Sentimentindikatoren abzulesen, die allesamt das Bild abgeben, dass die Marktteilnehmen vielleicht etwas zu optimistisch geworden sind. Dies ist üblicherweise nicht die Zeit für aggressive Positionierungen.
Wenn man beides – positiver mittelfristiger Ausblick und leicht überhitzte Märkte in der kurzen Frist – unter einen Hut bringen will, dann wählt man eine auf steigende Märkte ausgerichtete, aber moderat ausgeprägte Positionierung. Wir sehen Aktien daher positiv und setzen innerhalb dieser Assetklasse auf Europa und Osteuropa, beides Regionen, die in positiven Märkten überdurchschnittlich profitieren. Bei den Anleihen favorisieren wir High Yield und Emerging Markets."
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