Emerging Markets: Lage stabilisiert?
Wir sind weit davon entfernt, alle Schwellenländer in einen Topf zu werfen. Dennoch lassen sich einige allgemeine Aussagen treffen. Das Wachstum hat sich stabilisiert. Aber nach der Konjunkturdelle von 2010 bis 2013 noch nicht wieder beschleunigt. Die Emerging Markets sind sehr exportabhängig, doch der Welthandel ist noch immer schwach; bestenfalls gibt er nicht weiter nach. Allerdings wird wieder in den Schwellenländern investiert, was insbesondere für Länder mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen wichtig und nach den Problemen des letzten Jahres hochwillkommen ist. Die Inflation ist durchweg noch immer hoch, so dass die Notenbanken die Konjunktur kaum mit Hilfe der Geldpolitik stimulieren können. Wir rechnen bestenfalls mit einem anhaltenden moderaten Wachstum, achten wegen des Bürgerkriegs im Irak zwischen den ISIS-Rebellen und der Regierung aber auch genau auf die Ölpreise.
Die Entwicklung Chinas gleicht den übrigen Emerging Markets; das Wachstum hat sich zwischen 7 % und 7,5 % eingependelt. Da der Wohnimmobiliensektor nachgibt, hat man sich zu einigen Strukturreformen und einer Reihe kleiner Konjunkturmaßnahmen entschlossen. Ziel ist die Volkswirtschaft unabhängiger von Krediten und Investitionen zu machen. Wie für andere Regionen auch, erwarten wir in China nur ein geringfügig höheres Wachstum.