Gegenwind bremst globale Konjunktur

Während China und die USA im kommenden Jahr wieder solide Wachstumszahlen erzielen sollten, gehen die Schätzungen für Europa weiter zurück und liegen sogar unter jenen von Japan. Helge J. Pedersen, Head of Economic Research bei Nordea in Kopenhagen, sieht beträchtlichen Gegenwind aufkommen. Economics | 13.10.2014 16:30 Uhr
Helge J. Pedersen, Head of Economic Research, Nordea
Helge J. Pedersen, Head of Economic Research, Nordea
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„Aktuell sehen wir größere Schwierigkeiten in Kontinentaleuropa und relativ stärkeres Wachstum in den angelsächsischen Volkswirtschaften. Es sind steigende Divergenzen zu beobachten“, betont Helge Pedersen, der das reale BIP-Wachstum in den USA im kommenden Jahr bei 3,1 Prozent sieht, gegenüber 1,1 Prozent in der Eurozone und 1,2 Prozent in Japan. Die nordischen Ländern außerhalb der Eurozone liegen ebenfalls höher (Schweden 2,5 Prozent, Norwegen 1,5 Prozent und Dänemark 1,5 Prozent).

China setzt sich innerhalb der BRICS Länder mit einem erwarteten Wachstum von 7,2 Prozent weiterhin deutlich ab. „Brasilien ist in einer technischen Rezession, Russland läuft Gefahr, von einem sinkenden Ölpreis betroffen zu sein, in Indien sind noch deutlich mehr Reformen gefragt und Südafrika ist ebenfalls von fallenden Rohstoffpreisen betroffen“, erläutert Pedersen.

Eine deutliche Abschwächung des Immobilienmarktes in China könnte negative Auswirkungen haben. In Europa selbst könnten schlechte Ergebnisse der Banken Stresstests Risiken darstellen, die sich auf andere Wirtschaftsbereiche ausweiten könnten.

Keine Zinserhöhungen in Europa bis 2017

Aufgrund der schwachen Konjunktur wird es nach Ansicht von Pedersen noch längere Zeit niedrige Zinsen geben und die Geldpolitik der Zentralbanken wird noch länger so locker bleiben. Zusätzlich wirken auch geopolitische Probleme auf die Weltwirtschaft ein und auch protektionistische Tendenzen, Sanktionen und Währungskriege bremsen den Welthandel. Einzelne Branchen – wie beispielsweise Lebensmittel und landwirtschaftliche Güter – könnten bei längerfristigen Sanktionen große Teile der Nachfrage aus Russland verlieren.

Eine gute Nachricht sei, dass der Ölpreis nicht auf die Krisen im Nahen Osten reagiert hatte.

Trotz anhaltend niedriger Zinsen in Europa funktionieren die Transmissionsmechanismen nicht und deswegen sind neue Maßnahmen seitens der EZB zu erwarten. Vor allem bei einer weiteren Abschwächung der Inflationserwartungen wird eine quantitative Lockerung immer wahrscheinlicher.

Die effektive Aufwertung des Euro um 10 Prozent reduziert nach Berechnungen von Nordea die Inflationsrate um 0,3 Prozent. Eine Fortsetzung des Abwertungswettbewerbs ist sehr wahrscheinlich und eine der Maßnahmen um Europa wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen.

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