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"Der schwache Euro wirkt wie ein Konjunkturprogramm; in der Eurozone hergestellte Güter werden auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Hinzu kommt der niedrige Ölpreis, vergleichbar mit einer Steuersenkung für die Menschen in den Eurostaaten. Die gefallenen Energiekosten wiederum dämpfen die Inflationsrate innerhalb der Eurozone; ein gewichtiges Argument für die EZB, ihre Geldpolitik locker zu halten - der Zins dürfte noch lange niedrig bleiben. Ob dieser Mix ausreicht, um das Wachstum nachhaltig anzuschieben, ist allerdings fraglich.
Der Ölpreisverfall hat unangenehme Nebenwirkungen: So könnte die Solvenz einzelner Ölkonzerne, ja sogar ganzer Förderländer infrage gestellt werden. Eine Staatspleite Russlands etwa hätte massive Auswirkungen auf die Eurozone, insbesondere auf deren Finanzindustrie. Anders ausgedrückt: Um das Wachstum langfristig anzuschieben, bedarf es Strukturreformen in den Eurostaaten. Eine schwache Währung und niedrige Energiepreise reichen dauerhaft nicht aus."
Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege, Flossbach von Storch
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