„Ich fühle mich wie ein Wanderer, der an der Herberge angekommen ist und seinen Rucksack abstellt“, sagte Sinn am Dienstag in München. „Und ich freue mich auf ein lebenslanges Freisemester, in dem ich forschen kann, wie’s mir grad gefällt.“ Sinn behält ein kleines Büro am ifo. Über seinen Nachfolger Clemens Fuest sagte er: „Ich kann mir niemanden vorstellen, der besser auf diese Stelle passen würde. Ich bin sehr froh, dass wir ihn gewonnen haben. Clemens ist ein hervorragender und äußerst erfolgreicher Volkswirt, der in den besten Fachzeitschriften publiziert hat. Als Finanzwissenschaftler verfügt er über das nötige Überblickswissen über alle Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre.“
Fuest sagte: „Ich freue mich riesig auf diese großartige Aufgabe. Das ifo ist sehr gut aufgestellt. Eine seiner Stärken ist die enge Zusammenarbeit mit der Universität München. Hinzu kommt eine tolle internationale Vernetzung. Ich bin sehr gespannt darauf, die Kollegen am ifo besser kennen zu lernen.“
Fuest wird am Freitag, 1. April 2016 Präsident des ifo Instituts; gleichzeitig übernimmt er von Sinn den Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), die Leitung des dortigen Center for Economic Studies (CES) und die Geschäftsführung der gemeinsamen Tochter CESifo GmbH, die über 1200 Teilnehmer eines der wichtigsten Ökonomen-Netzwerke der Welt koordiniert.
Fuest war seit 2013 Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und dort auch Professor. Er studierte Volkswirtschaft in Bochum und Mannheim und promovierte in Köln 1994 zu einer „Fiskalverfassung für die Europäische Union". Im Jahr 2001 folgte die Habilitation in München zum Zusammenhang von Steuerpolitik und Arbeitslosigkeit. Im gleichen Jahr wurde er in Köln Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften. Von 2008 bis 2013 war er Professor für Unternehmensbesteuerung und Forschungsdirektor des Centre for Business Taxation der Universität Oxford.