Performance Rückblick 2006
Beat Gerber: "In Europa verflachten sich die Zinskurven im Verlaufe des Jahres. In den USA stiegen die Geldmarktsätze sogar deutlich über die Langfristzinsen. Insgesamt resultierten an den Obligationenmärkten leicht positive Renditen. Bei den Fremdwährungspapieren wurden die Erträge in CHF allerdings stark durch die Währungsentwicklung beeinflusst. Die Übergewichtung von EUR-Obligationen zu Lasten von CHF-Papieren wirkte sich positiv auf die Performance aus. Durch die leicht verkürzte Duration in den schweizerischen und europäischen Papieren resultierte ein weiterer Beitrag an die Wertentwicklung. Das Übergewicht in Unternehmensanleihen war ebenfalls leicht positiv."
Performance Rückblick 2007
Beat Gerber: "Die Berichtsperiode war deutlich geprägt durch die vom amerikanischen Immobilienmarkt ausgelöste Finanzmarktkrise. Diese Turbulenzen führten zu tieferen Zinsen in USD, während sie in EUR und CHF noch anstiegen. Der Schweizer Franken wertete sich gegenüber USD, GBP und JPY auf, verlor jedoch gegenüber dem EUR. Insgesamt resultierten an den Obligationenmärkten in CHF gerechnet negative Renditen für GBP- und CHF-Papiere, während Titel in EUR, USD und JPY ein Plus erzielten. Unternehmensanleihen lieferten tiefere Renditen wie Staatspapiere. Da im Fonds Unternehmensanleihen stärker vertreten waren als im Referenzindex, fiel die Rendite entsprechend tiefer aus. Die Übergewichtung von EUR-Obligationen zu Lasten von CHF-Papieren wirkte sich positiv auf die Performance aus."
Performance Rückblick 2008
Beat Gerber: "Die Berichtsperiode stand im Zeichen der globalen Kredit- und Finanzkrise. Die grossen Volkswirtschaften rutschten allesamt in eine Rezession, obwohl die Zentralbanken und Regierungen global geld- und fiskalpolitisch in nie gesehenem Ausmass Gegensteuer gaben. Der geschlossene Kreditmarkt und die hohe Verschuldung im Finanzsektor zwangen die Anleger zum rigorosen Abbau von Portfoliopositionen, was zu entsprechend fallenden Kursen bei allen risikobehafteten Anlageklassen führte. Die Risikoprämien für Unternehmensanleihen nahmen weiter zu und erreichten Werte wie letztmals in den 1930er Jahren. Der Fonds blieb in der Berichtsperiode hinter dem Vergleichsindex zurück, da im Fonds Unternehmensanleihen stärker vertreten waren als im Referenzindex."
Performance Rückblick 2009
Beat Gerber: "Die zahlreichen Rettungspakete und Zinssenkungen von Seiten der Regierungen und Notenbanken führten zu einer Bodenbildung der Wirtschaftsdaten. Unerwartet gute Unternehmensergebnisse sorgten an den Finanzmärkten für eine positive Stimmung. Aus der Sicht eines CHF-Investors resultierten deutlich hohe Erträge für CHF-, EUR- und GBP-Anleihen, während Währungsverluste die Titel in USD- und JPY belasteten. Die Risikoprämien für Unternehmensanleihen bildeten sich von ihren Mehrjahreshöchstständen stark zurück. Der Fonds entwickelte sich in der Berichtsperiode deutlich besser als der Vergleichsindex. Aus der Übergewichtung der Obligationen gegenüber dem Geldmarkt resultierte ein positiver Beitrag. Zudem profitierte der Fonds innerhalb der Obligationen vom Übergewicht in Unternehmensanleihen."
Performance Rückblick 2010
Beat Gerber: "Das erste Halbjahr war von einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung gekennzeichnet. In Europa standen einzelne Peripheriestaaten am Rande des Bankrotts. An der Zinsfront wurden im Sommer rekordtiefe Niveaus erreicht. Der CHF legte gegenüber sämtlichen wichtigen Währungen mit Ausnahme des JPY an Wert zu. Aus der Sicht eines CHF-Investors resultierten negative Erträge für USD-, EUR- und GBP-Anleihen. CHF und JPY-Papiere notierten im Plus. Die Unternehmensanleihen profitierten von den besseren Bilanzen, während vor allem Anleihen der europäischen Peripheriestaaten litten. Bei den Obligationen wies der Fonds eine deutliche Untergewichtung von Staatsanleihen zugunsten von Unternehmensanleihen aus, was in einem Umfeld steigender Staatsverschuldung positiv war."
Performance 2011 - Year-to-Date
Beat Gerber: "Waren die Finanzmärkte zu Beginn der Berichtsperiode noch hin- und hergerissen zwischen positiven Konjunkturzahlen und der Schuldenkrise in Europa, so kamen im Verlaufe des ersten Quartals mit den Unruhen im Mittleren Osten und in Nordafrika sowie dem Erdbeben in Japan weitere belastende Elemente dazu. Die Zinsen erhöhten sich zuerst und begannen im Verlaufe des Aprils aufgrund enttäuschender Konjunkturzahlen wieder zu sinken. Alle wichtigen Währungen verloren an Wert gegenüber dem CHF. Aus Sicht eines CHF-Investors resultierten ausser bei CH-Papieren für die Anleihen negative Erträge. Der Fonds profitierte vom Untergewicht in Staatsanleihen. Die leicht kürzere Duration des Fonds gegenüber dem Vergleichsindex wirkte sich nicht entscheidend aus."
Performance seit 2006
Beat Gerber: "Die Berichtsperiode war deutlich geprägt durch die Finanzmarktkrise und die anschliessende Markterholung. Die durch die Rettungsmassnahmen verschärfte Schuldenproblematik in den meisten wichtigen Industrieländern führte dazu, dass sich der CHF gegenüber allen wichtigen Währungen deutlich aufwertete. Die Zinsen bildeten sich über die Periode bei den kürzeren Laufzeiten deutlich zurück, was zu steileren Zinskurven führte. Daraus ergaben sich Kursgewinne auf den Obligationen, welche zum Teil durch Währungsverluste kompensiert wurden. Insgesamt profitierte der Fonds von der phasenweise deutlichen Untergewichtung der Staats- zugunsten von Unternehmensanleihen. Auch die teilweise Absicherung des USD zahlte sich aus."
Investment Prozess und Strategie - Wie investiert der Fondsmanager?
Beat Gerber: “Anhand der spezifischen Entscheidungsfaktoren erarbeiten die Alpha-Track-Teams monatlich die Strategieempfehlungen für die jeweiligen Alpha-Quellen (Kredit, Zinsen, Währungen). Die provisorische Asset Allokation wird dem CIO vorgelegt, der sie zusammen mit dem Chefstrategen und den Teamleitern überprüft, allfällige Anpassungen vornimmt und sie verabschiedet. Bei der Titelauswahl gelten die Empfehlungen aus dem Kreditmeeting bzgl. Sektorrotation (Unter-/Übergewichtung) und Schuldnerauswahl. Für unseren Kredit-Prozess haben wir ein Kern-Universum definiert. Dieses deckt rund 50% des Barclays Global Credit Index ab. Die Auswahl beruht auf den Gewichtungen in den relevanten Indizes sowie den von uns gehaltenen Positionen. Die Beurteilung der Namen erfolgt in der Regel auf Basis einer traditionellen Sekundär-Analyse. Output der Analyse ist ein fundamentales Rating (analog der Rating-Skalen der Agenturen) und eine Trading Empfehlung.
In der täglichen Arbeit ist die enge Zusammenarbeit mit den Portfolio Managern des Aktien-Teams ein grosser Vorteil, da es uns erlaubt, eine Gesellschaft anhand verschiedener Gesichtspunkte zu analysieren. Wir teilen eine gemeinsame Datenbank mit einer grossen Breite von fundamentalen Zahlen und organisieren in der Regel Unternehmensbesuche gemeinsam. Solche Unternehmensbesuche finden oft statt (im Durchschnitt besuchen uns zwei bis drei Unternehmen pro Woche). Analog zu den Sektor-Empfehlungen werden auch Emittenten-Empfehlungen im Rahmen der wöchentlichen Kredit-Meetings ratifiziert. Diese Meetings dienen einerseits als Qualitätskontrolle für die Arbeit der Analysten, andererseits erreichen wir damit, dass die Team Meinung allgemein akzeptiert und umgesetzt wird.
Grundsätzlich gelten für den Portfolio Manager die verabschiedeten Empfehlungen aus dem Kredit-Meeting. Daher richtet sich der Fokus auf Emittenten mit einem fundamentalen Rating, welches in unserer Ziel-Allokation liegt und wo wir ein positives Handelsergebnis in Aussicht stellen. Anschliessend identifiziert der Portfolio Manager einzelne Emittenten welche in Bezug auf Duration, Währung, Seniorität und relativer Bewertungs-Perspektive am besten in das Portfolio passen.
Wir halten in den EUR- und CHF-Obligationenportfolios an der unterdurchschnittlichen Duration fest. Auch in den USA ist die Duration leicht reduziert. Wir gewichten Firmenanleihen stärker als Staatsanleihen. Aufgrund der guten Liquiditätssituation und des konservativen Kostenmanagements sind die Ausfallrisiken unterdurchschnittlich tief. Wir halten im CHF und im JPY ein Untergewicht zu Gunsten der Rohstoffwährungen AUD und NOK. Übergewichtet wird auch der USD. Der Greenback ist stark unterbewertet, ein weiteres Unterschiessen unter den fairen Wert jedoch nicht auszuschliessen. Die Staatsverschuldungsproblematik im Euroland könnte bei einem nachlassenden Wachstum noch weiter eskalieren. Wir fühlen uns mit Engagements in den europäischen Nebenwährungen, nicht zuletzt in der SEK, welche ebenfalls übergewichtet wird, wohler als im Euro."
Investment Ausblick
Beat Gerber: “Der ausgeprägte Pessimismus der Anleger ist übertrieben. Aufgrund der tiefen Realzinsen wirkt die Geldpolitik immer noch stimulierend. Die Entwicklung der Unternehmensgewinne ist weiterhin robust. Die europäische Schuldenkrise belastet jedoch unverändert stark. Wir bleiben deshalb vorsichtig, behalten aber das leichte Übergewicht in Firmenanleihen bei.
Die jüngsten Konjunkturindikatoren haben in Relation zu den Erwartungen enttäuscht, zeigen jedoch zumindest für die nächsten sechs Monate ein hinreichend hohes Wachstum an. Hinreichend, weil es eine Art Mindestwachstum gibt, welches nicht unterschritten werden darf, damit die fundamentalen Probleme wie EU-Schuldenkrise, zu tiefe Kapitalisierung des europäischen Bankensystems, Überalterung und prekäre Situation vieler Rentensysteme – um nur einige zu nennen – nicht die Oberhand gewinnen. Den meisten Marktteilnehmern ist zudem klar, dass das wirtschaftspolitische Waffenarsenal in den Industriestaaten fast komplett verschossen wurde und die Aufmunitionierung im günstigsten Fall Jahre in Anspruch nehmen wird.
Es bleibt entscheidend, dass die peripheren Länder Portugal, Irland und Griechenland genügend unterstützt werden, um eine weitere Verschärfung der konjunkturellen Situation in diesen Ländern und eine Ansteckung des europäischen Bankensystems zu verhindern. Der Druck der Kern- und Nordstaaten auf die Regierungen der hoch verschuldeten Länder, die Reformen und Restrukturierungsmassnahmen fortzusetzen, muss aber aufrechterhalten werden. Mittelfristig besteht deshalb das Risiko, dass sich die Bevölkerung der Empfängerländer von Krediten immer heftiger gegen zusätzliche Sparübungen und den weiteren Verlust an Kaufkraft mit Protesten zur Wehr setzen und sich auf breiter Basis gegen die Regierungen auflehnen wird. Da dies für alle Beteiligten nicht von Gutem sein kann, werden der Währungsfonds und die Geberländer immer kurz vor den Terminen, an denen Schulden von Griechenland, Irland oder Portugal verlängert (gerollt) werden müssen, zusätzliche Mittel bereitstellen. Erst wenn die Volkswirtschaften und das Bankensystem Europas in einem wesentlich besseren Zustand sind, steigt die Wahrscheinlichkeit von bewussten Schuldenschnitten (Hair cuts). Da die Regierungen weiterhin zwischen politisch mach- und tragbaren Massnahmen lavieren und damit wenig berechenbar sein werden, wird die Wirtschaftskraft zum wohl wichtigsten Faktor, an dem sich die Anleger ausrichten können.
Der Zustand der Wirtschaft ist trotz der jüngst enttäuschenden Konjunkturindikatoren noch robust. Die Realzinsen sind weiterhin sehr tief und wirken stimulierend, diverse Märkte wie der US-Häusermarkt sind auf einem so tiefen Niveau, dass es "fast nur noch besser werden kann". Es gibt derzeit wenig Anzeichen, dass die so wichtige zaghafte Erholung am US-Arbeitsmarkt sich nicht weiter fortsetzt.
Die Chancen auf eine weitere Wachstumsbeschleunigung nach einer vorübergehenden Schwächephase stehen gut. Ein Teil des Schwächeanfalls diverser Makrozahlen dürfte auch auf vorübergehende Probleme in den Lieferketten aufgrund des Erdbebens in Japan zurückzuführen sein.
Eine ähnliche Aussage gilt für die europäische Wirtschaft. Das Wachstum in der Schweiz dürfte hingegen wegen des starken Schweizer Frankens zunehmend unter Druck kommen.
Da diverse Vorlaufindikatoren den Zenit überschritten haben und die Unterstützung durch positive Firmenabschlüsse potenziell erst wieder mit der Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen erfolgen kann, reagiert der Markt zunehmend nervös auf schlechtere als erwartete Makrozahlen und die erneute Zuspitzung der Schuldenkrise. Die Risikoaversion der Anleger ist im Gefolge der jüngsten Kursrückgänge bereits hoch. Unser Risikoappetitindex ist in den "Panikbereich" zurückgefallen. Kommt es nicht zu einem zusätzlichen negativen Schock, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die Märkte wieder beruhigen werden. Deshalb zieht Swisscanto Firmenanleihen weiterhin den Staatsanleihen vor."