Underperformance kein Problem
Ogram zeigt sich alles andere als besorgt über die Underperformance der asiatischen Märkte in den letzten Monaten. „Die asiatischen Volkswirtschaften sind in fundamentaler Hinsicht sehr gut positioniert. Dank der zunehmenden Inlandsnachfrage, sind sie immer weniger vom globalen Produktionszyklus sowie der Weltwirtschaft insgesamt abhängig“, sagt sie.
Gewinnmitnahmen keine Überraschung
„Dass Investoren in den letzten Monaten Gewinne mitgenommen haben, ist auch nicht weiter überraschend“, so die Bellevue-Fondsmanagerin weiter. Außerdem wären die einzelnen Volkswirtschaften jeweils von unterschiedlichen Dynamiken und Trends geprägt. So hätten etwa die südostasiatischen Schwellenländer ihre nördlichen Nachbarländer outperformed.
Bewertungen gestiegen
Die zuletzt gute Entwicklung von Ländern wie den Philippinen, Thailand, Malaysia und Indonesien spiegele sich mittlerweile auch in den Bewertungen wieder. „Diese Märkte sind gegenüber dem MSCI World – ebenso wie im historischen Rückblick – recht teuer geworden“, so Ogram. Nicht von der Hand zu weisen sei, dass vereinzelt auch die Inflationserwartungen gestiegen wären.
Flexible Eigentümerdefinition
Der Begriff des eigentümergeführten Unternehmens wird mit dem Fonds etwas flexibler definiert, als bei anderen hausinternen Fonds. „Für uns ist es wichtig, dass die Eigentümer ein Unternehmen in strategischer oder operativer Hinsicht kontrollieren. Das kann mit einem Aktienanteil von 10 bis 15 % der Fall sein“, so Ogram. Vorausgesetzt werde allerdings eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Millionen USD.
Small- und Mid-Cap-Fokus
„Insgesamt liegt der Schwerpunkt eher bei mittelkapitalisierten Unternehmen, was darauf zurückzuführen ist, dass diese eher eigentümerdefiniert sind als Large-Caps“, erklärt Ogram. Die Investmentphilosophie umschreibt die Expertin als „Bottom-Up-Stockpicking mit Top-Down-Overlay“. Ausgangspunkt ist ein Anlageuniversum von rund 1.000 Unternehmen, das in mehreren Schritten auf 50 bis 70 reduziert werde.
Gesucht: Nachhaltige Outperformance
Welche Arten von Unternehmen stehen im Fokus? „Wichtig ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell, das es ermöglicht, über einen längeren Zeitraum höhere Erträge zu generieren als der Gesamtmarkt“, sagt Ogram. Dazu würden eine erfolgreiche Marke, Skalenvorteile, ein starkes Distributionsnetzwerk sowie regionale Barrieren gehören. Gleichzeitig müsse auch die Bewertung stimmen.
Beispiel: AirAsia
Die genannten Kriterien erfüllt laut Ogram etwa AirAsia, die größte Low Cost-Airline Asiens. Das von Toni Fernandes gegründete und geführte Unternehmen profitiert ganz eindeutig vom steigenden Wohlstand in Südostasien. Ein stabiler Passagierzuwachs von rund 15 % im Jahr, eine Kapazitätsauslastung von mehr als 75 % sowie eine Cash-Marge von 38 % gegenüber dem Sektoren-Durchschnitt von 20 % bestätigen das.
Top-Position: Samsung
„Verfügt ein Unternehmen über ein gutes Upside-Potenzial und das Makroumfeld passt darüber hinaus, so kann eine Position von mehr als 2 % eingegangen werden. Trifft nur eines von beiden Kriterien zu, so wird eine Position von 1 bis 2 % eingegangen“, sagt Ogram. Aktuell sind die drei größten Positionen Samsung (Portfolioanteil: 4,8 %), Taiwan Semiconductor Manufacturing (2,7 %) und AAC Technologies (2,6 %).
Diversifiziertes Portfolio
Obwohl die drei Top-Werte allesamt dem IT-Sektor angehören ist das Portfolio, das sich derzeit aus 60 Positionen zusammensetzt, insgesamt breit diversifiziert. Die größten Sektorenpositionen: Finanzwesen (27,6 %), zyklische Konsumgüter (26,6 %), IT (15,5 %), Basiskonsumgüter (10,6 %) und Industrie (8,3 %). Auf Länderebene geben China (31,5 %), Südkorea (13,1 %), die Philippinen (12,5 %) und Indien (8,5 %) den Ton an.
Outperformance seit Auflage
Als Benchmark dient der MSCI AC Asia Ex Japan. „Die Idee hinter dem Fonds ist ja auch, dass eigentümergeführte Unternehmen auf längere Sicht den breiten Markt outperformen“, erklärt Ogram die Entscheidung. Seit der Auflage im April 2011 konnte die Benchmark jedenfalls geschlagen werden. YTD steht eine Performance von +6,67 % zu Buche, auf Einjahressicht +13,43 %. Seit der Auflage im April 2011 liegt der Fonds mit -1,06 leicht im Minus.