Die demografischen Rahmenbedingungen dafür sind tatsächlich ideal: Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung nimmt stetig zu. Konkret soll diese Altergruppe in den kommenden Jahren drei Mal so schnell wachsen wie andere.
Ältere geben mehr aus
„Ältere Menschen sind im Durchschnitt wohlhabender. Ihr real verfügbares Einkommen ist nicht nur höher, sondern sie geben auch vergleichsweise mehr aus als jüngere Generationen“, so Lombard Odier-Experte Utterman im Gespräch mit e-fundresearch. In diesem Zusammenhang spiele nicht zuletzt auch die gute Aktienmarktentwicklung in den 80iger und 90iger Jahren eine wichtige Rolle.
Breites Sektorenspektrum
Unternehmen, die vom Potenzial der älteren Generation profitieren, finden sich in vielen Sektoren. Dazu gehören neben Health Care auch Financials und Konsumwerte. Im Fokus stünden nämlich nicht nur defensive Unternehmen, sondern durchaus auch konjunktursensitive. „Da wir opportunistische Anleger sind, schauen wir uns auch Technologie- und Rohstoffwerte an“, erklärt Utterman.
Schwerpunkt: Bottom-Up-Analyse
„Wir investieren allerdings nur in profitable Unternehmen mit nachhaltigen Cashflows“, so Utterman weiter. Viel Zeit verbringe er mit fundierter Bottom-Up-Analyse. „Dazu gehört es detaillierte Finanzmodelle zu erstellen und Bewertungen zu analysieren. Weiters versuchen wir in Treffen mit dem Management die wichtigsten Treiber eines Unternehmens zu ermitteln“, erklärt er.
Makro-Kontext auch wichtig
„Gleichzeitig schauen wir uns das Potenzial eines Unternehmens auch in einem Makro-Kontext an, etwa wie sich die Austeritätsmaßnahmen auswirken. So haben wir etwa den schwachen Yen dazu genutzt, um in japanische Exportunternehmen zu investieren, die davon profitieren“, so Utterman. Nachsatz: „Das können wir uns deshalb erlauben, weil wir Fremdwährungen auf der Portfolioebene hedgen.“
Zuletzt zyklischer positioniert
„Im Mai haben wir uns angesichts der mittlerweile hoch gelaufenen Bewertungen einiger defensiver Positionen, etwas zyklischer positioniert“, erzählt Utterman. Die größten Sektorenpositionen sind derzeit Biopharmazeutika und Biotech (Portfolioanteil: 31,7 %), Health Care Equipment und Dienstleistungen (19,7 %), Nicht-Basiskonsumgüter (13,7 %) sowie Basiskonsumgüter (5,5 %).
USA übergewichtet
Auf geographischer Ebene sind derzeit die USA über-, Europa dagegen leicht untergewichtet. „Wir glauben, dass sich die US-Wirtschaft in den kommenden Jahren besser entwickeln wird. Dazu kommt, dass europäische Aktien eher defensiver sind, während US-Aktien eher wachstumsorientiert sind“, erklärt Utterman die Strategie hinter der Positionierung.
Think-Tank Japan
Japan, ein Land in dem die Überalterung bekanntlich früher als in anderen Ländern der Gesellschaft ihren Stempel aufdrückt, ist für Utterman ein besonders interessanter Markt – er spricht von einem „Think-Tank“. „Viele Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen, die in Japan auf den Markt kommen, kommen früher oder später auch nach Europa oder die USA“, sagt er. In Japan wären die über 65-jährigen heute für mehr als 40 % der Konsumausgaben verantwortlich.
Wissenschaftlicher Beirat gibt Input
Gemeinsam mit der Analystin Meret Gaugler beschäftigt sich Utterman ausschließlich mit dem LO Funds – Golden Age. Unterstützt werden sie von diversen hausinternen Quellen – wie etwa dem Consumer- oder M&A-Team. „Darüber hinaus haben wir einen wissenschaftlichen Beirat eingerichtet, der sich aus Experten – wie etwa Ex-Mitarbeitern von Unternehmen, die für uns interessant sind – zusammensetzt“, so der Fondsmanager.
Outperformance seit 2012
Utterman hat im März 2012 das Management des 290 Millionen USD schweren LO Funds – Golden Age übernommen und seitdem ein Performanceplus von +24,93 % erzielt (Benchmark: +14,37 %). Aufgelegt wurde der Fonds im November 2009. Seitdem konnten sich Anleger über eine Wertentwicklung von +37,64 % freuen. Die Benchmark verzeichnete seit der Auflage ein Plus von +39,33 %.
Benchmark: MSCI World
Als Benchmark dient der MSCI World. „Da der Fonds ein globaler Aktienfonds ist, wollten wir auch eine globale Benchmark nutzen. Der MSCI World macht einfach am meisten Sinn“, so der Fondsmanager. Nicht unwesentlich sei in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass der MSCI World auch von vielen institutionellen Investoren als Benchmark genutzt werde.