Russland/Ukraine: Nicht von unsicheren Prognosen blenden lassen
In einem exklusiven Interview mit e-fundresearch.com zeigt sich Stefan Herz, Manager der Magna Eastern European Fund (ISIN: IE0032812996) bezüglich möglicher Implikationen der Russland/Ukraine-Krise relativ gelassen und warnt vor voreiligen Handlungen: „Meine Einschätzungen und Prognosen sind genauso gut / schlecht wie die jedes anderen. Auch in solchen Situationen ist Bewertung und Stock-Picking unser Schlüssel.“
Russland billigster Markt der Welt – aber mit Vorsicht zu genießen
Laut Angaben von Herz handelt der russische Aktienmarkt zurzeit um etwa 60% unter dem globalen Emerging Markets Bewertungsdurchschnitt.
Trotz der durchaus vielversprechenden Bewertung rät Herz vom „blinden“ Indexkauf ab: „Wer den Index kauft investiert zum Großteil in Gazprom und andere staatsnahe Unternehmen, welche oftmals über überschaubare Corporate Governance Standards verfügen.“
Im Rahmen seines Investmentprozesses unterscheidet Herz prinzipiell zwischen zwei groben Typen von russischen Unternehmen: Tier 1 Unternehmen, welche nicht von den vorherrschenden Sanktionen betroffen sind und überdies über keine politische Nähe sowie über vorzeigbare Corporate Governance Standards verfügen und Tier 2 Unternehmen, welche aufgrund von Privatisierungen oftmals unfreiwillig an die Börse kamen und sich über ein staatliches Nahverhältnis sowie eine verbesserungswürdige Corporate Governance charakterisieren lassen. Ernüchterndes Ergebnis: Laut Herz lassen sich am Markt aktuell nur etwa 20 Unternehmen Tier 1 zuordnen.