e-fundresearch.com: Herr Kolb, Sie sind Fondsmanager des CS SICAV One (Lux) Equity Global Security (LU0909471251): Wie lautet die Quintessenz der innerhalb des Fonds verfolgten Investmentstrategie?
Patrick Kolb: Gemäß unserer Investmentstrategie orientieren wir uns an der Bedürfnispyramide von Abraham Maslow. Dieser beschreibt, dass menschliche Bedürfnisse in einer hierarchischen Struktur zu unterteilen sind, und zwar (in der einfachen Form) nach Existenzbedürfnissen, Sicherheitsbedürfnissen, sozialen Bedürfnissen, Individualbedürfnissen und zuletzt der Selbstverwirklichung.
Eine wichtige Quintessenz daraus ist die Tatsache, dass die ersten zwei Arten der Bedürfnisse Grundbedürfnisse darstellen, d.h. bei allen Personen besteht die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Wasser, Kleidung und Sicherheit, und zwar in jeder Wirtschaftsphase, unabhängig davon, ob sich unsere Wirtschaft in einer Boom- oder Rezessionsphase befindet.
Eine zweite Quintessenz ist, dass der Gesetzgeber ein wichtiger Wachstumstreiber ist. Folgende Beispiele möchte ich hier erläutern: Bereiche wie eine intakte Trinkwasserversorgung, der Schutz unserer IT-Infrastruktur wie auch unserer Stromversorgung sind sehr wichtig, denn ohne sie würde unsere Gesellschaft nicht mehr funktionieren. Deshalb hat der Regulator ein starkes Augenmerk darauf gelegt, dass die sog. kritische Infrastruktur besonders stark geschützt wird, und zwar durch Auferlegung strikter Regulierungsstandards.
Die dritte Quintessenz ist Innovation: Neue Lösungen in den Bereichen wie Cloud Computing, elektronischer Zahlungsverkehr, Big Data, Genomik, Robotik oder künstliche Intelligenz bergen Risiken, welche zur Zeit aber noch unbekannt sind. Wir sind jedoch überzeugt, dass diese Trends für unsere Gesellschaft auf lange Sicht Wohlstandsgewinne generieren werden. Aber wir müssen immer die Risiken im Auge behalten und investieren deswegen in Firmen, bei denen wir überzeugt sind, dass diese in den vorhin erwähnten Bereichen innovative Sicherheits-Lösungen entwickeln werden.
Hierzu nur ein Beispiel: Vor über zwanzig Jahren war e-Banking ein Fremdwort, in der Schweiz wurden die Rechnungen direkt am Postschalter bezahlt. Heute kann man die Rechnungen ganz bequem von Zuhause aus tätigen, und das rund um die Uhr. Allerdings funktioniert dies nur unter der Bedingung, dass der elektronische Schutz des Zahlungsverkehrs gewährleistet ist.