Der in Montreal ansässige Fiera Capital Fondsmanager Nadim Rizk versteht seinen Ansatz und die von ihm gemanagten globalen & US-Aktienstrategien als klares Gegengift gegen den in der Investmentindustrie zunehmend verbreiteten Fokus auf kurzfristige Entwicklungen, ganz egal ob damit nun die vorherrschende Quartalberichtskultur der Unternehmen oder die monatlich aktualisierten Einkaufsmanagerindizes gemeint sind. Frei nach Warren Buffet, der ein Unternehmen nur kaufen würde, wenn er sich auch vorstellen kann, die Aktie für zumindest 10 Jahre ruhigen Gewissens zu behalten, bekennt sich auch Nadim Rizk als Verfechter von Aktieninvestments auf der „Ultralangstrecke“.
Warum aktives Management nicht mit hohem Portfolioumschlag einhergehen muss
"Kurz gesagt suchen wir nach qualitativ hochwertigen Unternehmen zu einem attraktiven Preis, die wir anschließend bereit sind, 10-20 Jahre oder länger halten zu können", erklärt der Fondsmanager gegenüber e-fundresearch.com und nennt die Ratingagentur Moody's als Beispiel für eine Aktie, die sich seit 2009 durchgehend in seinem Portfolio befindet. “Moody's ist eines von nur zwei Unternehmen in einer Branche mit hohen Eintrittsbarrieren, es ist ein gut geführtes Unternehmen mit konstant hohem Return on Invested Capital (ROIC) und starker Cash-Generierung. "Investieren bedeutet für uns, großartige Unternehmen langfristig zu besitzen, alles andere ist unserer Meinung nach Spekulation", so Rizk, der mit seinem Team per Jahresende 2018 knapp 23 Milliarden US-Dollar in globalen und US-Aktienfondsstrategien verwaltet.
High-Conviction Ansatz als logische Konsequenz
Potenzielle Portfolioholdings, an denen Rizk und sein Team typischerweise interessiert sind, befinden sich in Branchen mit hohen Eintrittsbarrieren, in denen das Unternehmen üblicherweise eine marktführende Position einnimmt, oft in wachsenden Branchen mit geringem Kapitalbedarf und starker Preiskraft. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Erzielung eines konstant hohen ROIC mit überlegener operativer Exzellenz und Kapitalallokationsdisziplin. Darüber hinaus sind ein starkes Managementteam und eine solide Corporate Governance, die Verpflichtung zum Shareholder Value, eine niedrige Verschuldung und eine hohe Cashflow-Generierung in Verbindung mit dem Aktienkurs bei oder unterhalb des intrinsischen Wertes eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung.
Unter dem Strich durchaus anspruchsvolle Kriterien, die selbst bei Betrachtung des globalen Aktienuniversums nur wenige Unternehmen erfüllen können und deren Validierung ausreichend Ressourcen voraussetzt. Exakt diese Punkte wurden auch im Design der von Rizk verwalteten Fiera Capital Aktienstrategien berücksichtigt: Um nicht gezwungen zu sein, die Investmentphilosophie verwässern zu müssen, verfolgt der Fondsmanager einen High-Conviction Ansatz, der in typischerweise etwa 30-40 Positionen im globalen und etwa 25-30 Positionen im US-Aktienprodukt resultiert.
In Verbindung mit dem langen Investmenthorizont verschafft der High-Conviction Ansatz ausreichend Zeit, sich um das laufende Monitoring bestehender Holdings sowie um gründliche Analysen potenzieller neuer Portfoliokandidaten zu kümmern. Typischerweise werden in die Analyse von nur einem Unternehmen zwei bis fünf Mannwochen investiert.
Als für seine Strategien üblichen jährlichen Portfolioumschlag nennt Rizk übrigens 5-10%. Dass es auch Jahre ohne jeglichen Name-Turnover gibt, zeigt ein Blick auf 2018: Mit Ausnahme von Gewichtungsänderung sowie dem Management von Zu- Abflüssen hat das Team die Zusammensetzung der Portfolios nicht verändert.
Proprietärer „T.I.M.E“-Score soll Vergleichbarkeit erhöhen
Ein zentraler Bestandteil einer jeden Unternehmensanalyse stellt auch der firmeneigene T.I.M.E. (Track record-Industry attractiveness-Management quality-Economic moat) Score dar. Das standardisierte und reproduzierbare T.I.M.E. Scoring ermöglicht es dem Team, die Geschäftspraktiken und -merkmale eines Unternehmens in verschiedenen Branchen und Ländern entsprechend der Philosophie des Investmentteams zu bewerten und zu vergleichen.
ESG-Integration als fixer Bestandteil
Auch ESG-Faktoren werden im T.I.M.E. Scoring verarbeitet – eine Tatsache, die laut Rizk bei langfristigen Investoren nicht überraschen sollte, ist es doch im reinen Interesse des Investors, Reputationsrisiken bestmöglich verhindern zu können. Rizk und sein Team setzen im Rahmen ihrer ESG-Policy auch auf aktives Engagement: „Als langfristige Aktionäre treffen wir uns regelmäßig mit der Unternehmensleitung und den wichtigsten Vorstandsmitgliedern. Durch die Sensibilisierung für ESG und die Vermittlung unserer starken Überzeugung in ESG-Angelegenheiten ist es uns in der Vergangenheit gelungen, das Management dieser Unternehmen positiv zu beeinflussen", erklärt der Fondsmanager gegenüber e-fundresearch.com.
„Ultralangstrecken“-Aktienstrategien auch als UCITS erhältlich
Seit der Übernahme der – hierzulande vor allem für seine Frontier Markets Strategie (Fondsmanager Stefan Böttcher) bekannten - Boutique „Charlemagne Capital“ und dessen Vertriebs- und Support-Ressourcen – gelingt es Fiera Capital nun auch am „alten Kontinent“ Europa Fuß zu fassen. In diesem Zuge wurden die von Nadim Rizk gemanagten Strategien 2018 auch im UCITS-Format aufgelegt:
-) Globale Strategie: Fiera Capital Global Equity (IE00BZ60KD16)
-) US-Strategie: Fiera Capital US Equity (IE00BZ60KM07)
Während die UCITS-Vehikel per April 2019 über ein Volumen von knapp 82 Millionen Euro (Globale Strategie) beziehungsweise 12 Millionen Euro (US-Strategie) verfügen, betragen die Gesamt-Strategievolumina 12,6 Milliarden US-Dollar (Globale Strategie per Ende 2018) beziehungsweise 4,8 Milliarden US-Dollar (US-Strategie per Ende 2018). Beide Strategien verfügen in ihren nordamerikanischen Vehikeln über einen bis ins Jahr 2009 zurückgehenden Live-Track-Record – Datenreihen werden für Analysezwecke vom Unternehmen auf Anfrage gerne zur Verfügung gestellt.