Globale Wandelanleihen: Ergiebiges „Ökosystem“ für aktives Management?

Warum das globale Wandelanleihen-Universum für aktive Portfoliomanager in vielerlei Hinsicht ein spannendes Universum darstellt und selbst die Benchmark alles andere als eine monotone Zusammensetzung an den Tag legt, konnte e-fundresearch.com in einem persönlichen Gespräch mit Rossitza Haritova, Co-Portfoliomanagerin der Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Strategie diskutieren. Funds | 12.06.2019 11:49 Uhr
Rossitza Haritova & Lukas Buxtorf, Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Strategie / © Credit Suisse Asset Management
Rossitza Haritova & Lukas Buxtorf, Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Strategie / © Credit Suisse Asset Management
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Über mangelndes Kundeninteresse kann sich der von Rossitza Haritova co-gemanagte Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Fund definitiv nicht beschweren. Erst kürzlich konnte die Strategie, welche im Dezember 2016 im Rahmen einer strategischen Kooperation zwischen AgaNola und Credit Suisse Asset Management entstanden ist, erstmal mehr als 1 Milliarde USD an Volumen verwalten. Für Haritova, welche den Fonds gemeinsam mit Lukas Buxtorf verwaltet, liegen die Gründe für diesen bisherigen Erfolg vor allem in den klaren Alleinstellungsmerkmalen, die ihr Ansatz im Vergleich zu Konkurrenzansätzen vorweisen kann: „Es beginnt schon einmal damit, dass das Management von Convertible-Portfolios deutlich mehr umfassen sollte als nur reines Delta-Management“, so die Fondsmanagerin, die vor ihrem Wechsel nach Zürich 15 Jahre lang in Wandelanleihen-Sell- und Buy-Side Positionen für Hedgefonds und Investmentbanken in London tätig war.

Von ebenso hoher Bedeutung wie das Delta-Management ist für die Portfoliomanagerin nämlich auch das Management von Credit- und Liquiditätsrisiken. Mit Bezug auf Letzteres hält Haritova übrigens nicht allzu viel von vermeintlich liquideren Positionen in synthetischen Konstrukten – die Vergangenheit habe gezeigt, dass derartige Ansätze häufig ausgerechnet dann versagen, wenn man darauf angewiesen sei. Dementsprechend befinden sich im Portfolio des Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Fund auch keinerlei Syntheten. Für einen Bond-Investor typisch betrachtet die Fondsmanagerin neue Positionen immer aus einem sehr pessimistischen Blickwinkel: „Im Rahmen unserer Fundamentalanalysen stellen wir uns vorrangig immer die Frage ‚Was kann schief gehen?‘ “, erklärt die Expertin im Gespräch mit e-fundresearch.com.

Innerhalb ihres aktiven Managementmandats fokussiert sich Haritova übrigens ganz klar auf das Investment Grade Universum: Zu jedem Zeitpunkt müssen stets 75% des Fondsvermögens in derartigen Emittenten investiert sein. Dies bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass sämtliche Off-Benchmarks beziehungsweise Non-Rated- Positionen auch direkt dem High Yield-Segment zuzuordnen sind: Durchaus namhafte Emittenten – beispielsweise auch Adidas - verfügen über kein offizielles Rating. Per Ende April 2019 lag die durchschnittliche Emittenten-Qualität über das gesamte Portfolio bei BBB+.

„Unconstrained“-Delta-Ansatz bietet auf Einzelpositionsebene Flexibilität

Hinsichtlich des Delta-Managements verfolgt der Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Fund einen „Unconstrained“-Ansatz, welcher jedoch viel eher auf Einzelpositionsebene denn auf Gesamtportfolioebene richtig auffällt. „Von Aktien-ähnlichen, ausgewogenen bis hin zu Bond-ähnlichen Emissionen sind wir mit unserem Portfolio in der Lage, die komplette Vielfalt des Convertibles-Universums potenziell zu berücksichtigen“, so Rossitza Haritova. In der Praxis bedeutet dies jedoch nicht, dass das Portfolio in einem Monat einen extrem aggressiven Ansatz mit Delta nahe 1 und im nächsten Monat einen extrem Risiko-losen Ansatz mit Delta nahe 0 verfolgt, wie nachfolgender Chart demonstriert.

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Zusätzliches Alpha-Potenzial in „Special Situations“

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das für das Performance-Profil des Credit Suisse (Lux) AgaNola Global Convertible Bond Fund nicht unbedeutend ist, stellt das Engagement in „Special Situation“-Trades dar, welche derzeit in etwa rund 10% des Gesamtfondsvolumens verteilt etwa 40 Namen umfassen.

Für aktive Investoren, die ein intensives Know-How für M&A-Dynamiken mitbringen, bietet das Wandelanleihen-Universum laut der Expertin immer wieder interessante Chancen für zusätzlich zu vereinnahmende Rendite-Pick-ups. „Zusätzlich reizvoll ist die Tatsache, dass jene Special-Situation-Trades üblicherweise kaum zueinander korreliert sind und daher zur Gesamtportfoliodiversifikation beitragen können“, so Rossitza Haritova gegenüber e-fundresearch.com.

Ein gewisser „Bodensatz“ an Dealflow ist laut Haritova im Convertibles-Universum übrigens nahezu immer gegeben: „Dies ist vor allem auch dem Umstand geschuldet, dass es sich bei Emittenten von Convertible-Debt mit wenigen Ausnahmen vornehmlich um Wachstumstitel handelt.“

Wie sich das Wandelanleihen-Universum ständig selbst erneuert

Ein Umstand, der von vielen externen Marktbeobachtern oftmals übersehen wird und das Wandelanleihen-Universum ungemein spannender (aber auch aufwendiger zu verfolgen) macht, ist die sich laufend erneuernde und verändernde Marktzusammensetzung: „Die Erneuerungsrate im Index ist relativ hoch: Von den derzeit 109 Instrumenten wurden nur 5 im Dezember 2013 emittiert“, erklärt Haritova.

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Abschließender Chart zeigt die Performance-Entwicklung der aktuell größten Fondstranche, der auf USD-lautenden institutionellen LU0324196665-Tranche, im 5-Jahresvergleich zum Peer-Group-Durchschnitt und Referenzindex. Vor allem in Abwärtsphasen konnte die Strategie bislang überproportionalen Mehrwert erzielen, was laut Haritova insbesondere dem oben erwähnten Fokus auf hochqualitative Emittenten geschuldet ist.

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