Österreichische Fondsbranche feiert Weltfondstag (und neues Rekordvolumen)

Das österreichische Fondsdomizil verzeichnet mit 198,1 Milliarden Euro ein neues Rekordvolumen | Anlässlich des am 19. April stattfindenden Weltfondstags luden die Vereinigung der Österreichischen Investmentgesellschaften (VÖIG) sowie die Vereinigung der Ausländischen Investmentgesellschaften (VAIÖ) zum virtuellen Pressegespräch. e-fundresearch.com war für Sie live dabei und hat die Highlights zusammengefasst: Funds | 19.04.2021 16:00 Uhr
Thomas Loszach (VAIÖ) & Heinz Bednar (VÖIG) / © VÖIG
Thomas Loszach (VAIÖ) & Heinz Bednar (VÖIG) / © VÖIG
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Die österreichische Fondsindustrie kann nach einem überraschend erfolgreichen Jahr 2020 auch auf ein durchwegs erfreuliches erstes Quartal 2021 zurückblicken: gegenüber dem Ultimo 2020 erhöhte sich das am österreichischen Fondsdomizil verwaltete Volumen per Ende Q1-2021 um rund 3,3 Prozent auf 198,1 Mrd. Euro. Das ist für die österreichische Fondsbranche ein neuer Höchstwert. Die Nettomittelzuflüsse betrugen zum Ende des 1. Quartals 2021 rund 3 Mrd. Euro, wobei auf institutionelle Anleger 1,1 Mrd. Euro entfielen und auf den Publikumsfondsbereich 1,9 Mrd. Euro.

„Schon letztes Jahr haben die AnlegerInnen Mut bewiesen und die tieferen Kurse im Frühjahr zum Aufbau bzw. Erweitern von Fondspositionen genützt. Dieser Trend hat sich im Laufe des Jahres verfestigt und in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 fortgesetzt. Dafür wurden sie mit einer überdurchschnittlichen Performance belohnt“, betont Heinz Bednar, Präsident der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften, anlässlich des Weltfondstags 2021, den die Fondsverbände traditionell gemeinsam begehen. Angesichts der Ankündigungen der Notenbanken, die Politik der Niedrigzinsen noch einige Jahre weiterzuführen, bleibe das Umfeld für Fonds weiterhin begünstigt, zumal auch die Alternativen rar seien.

Grafik 1: Österreichische Investmentfonds Volumenentwicklung (Entwicklung Fondsvolumina in Mrd. Euro)

Internationale Fondsbranche blickt auf ein erfolgreiches 2020 zurück

Die internationale Fondsbranche hat keinen Grund zur Beschwerde. Im Gegenteil: Im Jahresvergleich 2020 zu 2019 zeigt sich trotz Corona-Krise eine positive Entwicklung. Das Nettovermögen der weltweit registrierten offenen Fonds hat sich von 52,7 Billionen Euro Ende 2019 auf 55,2 Billionen Euro in 2020 (+5 Prozent) erhöht. Die größte Steigerung von 6 Prozent verzeichneten Aktienfonds, die mit insgesamt 23,5 Billionen Euro (43 Prozent) den bestimmenden Anteil am Fondsvermögen ausmachen. Der Anteil von Rentenfonds lag bei 20 Prozent und jener von Multi-Asset-Fonds bei 17 Prozent. Das Vermögen von Geldmarktfonds machte 12 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens aus. Der weltweite Nettozufluss bei registrierten offenen Fonds ist von 2,0 Billionen Euro in 2019 auf 2,4 Billionen Euro in 2020 gestiegen.

„Dieses gestiegene Vertrauen in Fonds lassen sich nicht zuletzt auf Trends zurückführen, die uns schon seit längerem begleiten. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die damit verbundene Suche nach Renditen führt zu einem Boom bei Aktien“, betont Thomas Loszach, Vorstand der Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich. Europa verbucht bei Aktienfonds beim Nettovermögen ein Plus im Quartalsvergleich Q3/Q4 2020 von 13,2 Prozent (USA 9,4 Prozent und China sogar 15,2 Prozent). Auch ETFs sind weiter im Aufwind: Im gleichen Zeitraum stieg das Nettovermögen bei ETFs um 11 Prozent von 5,7 auf 6,3 Billionen Euro.

Grafik 2: Weltweite Entwicklung der Volumina in Investmentfonds

Zwei große Megatrends verleihen den Märkten noch mehr Schwung. Einerseits Technologie: Die durch die Corona-Krise vielfach veränderten Lebenswelten der Menschen auf der ganzen Welt hat zu einer erstaunlichen Kursrallye bei Technologiewerten geführt. Andererseits Nachhaltigkeit: Die Überzeugung, dass nachhaltige Investments nicht nur gut für die Umwelt und die Gesellschaft, sondern auch für die eigene Rendite ist, hat sich mittlerweile auf den globalen Märkten durchgesetzt. Mit den kürzlich eingeführten SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) -Richtlinien haben nun nachhaltige Investmentfonds eine einheitliche Definition erhalten, was sich positiv auf die Transparenz und Vergleichbarkeit auswirke.

„Die globalen Märkte blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Doch die Branche muss sich in Zukunft auf Veränderungen vorbereiten, die sich mehr und mehr durchsetzen werden. Ganz oben auf der Agenda steht ein weiterer Digitalisierungsschub. Wollen wir neue, junge Investoren gewinnen und halten, dann müssen wir ihnen etwa einfache, digitale Zugänge zu den Märkten bieten. Das Aufbrechen lieb gewonnener Gepflogenheiten wird zum Erfolgs-, wenn nicht zum Überlebensfaktor für viele Vertreter der internationalen Fondsbranche“, so Loszach.

Nachhaltige Investmentfonds weiter stark nachgefragt

Das österreichische Fondsvolumen der nachhaltigen Investmentfonds erhöhte sich seit Jahresbeginn um rund 2,7 Mrd. Euro auf 20,1 Mrd. Euro bzw. 15,8 Prozent. Damit wurde auch hierzulande eine neue Höchstmarke erreicht und der positive Trend der Vorjahre fortgeschrieben.

Das Aktienfondsvolumen der Nachhaltigen Investmentfonds betrug per Ende März 2021 5,1 Mrd. Euro, das Fondsvolumen der vermögensverwaltenden Fonds betrug 8,3 Mrd. Euro, das der nachhaltigen Rentenfonds betrug 6,1 Mrd. Euro und das Fondsvolumen der nachhaltigen Immobilienfonds betrug 0,6 Mrd. Euro. Die Nettomittelzuflüsse der nachhaltigen Investmentfonds betrugen im 1. Quartal 2021 1,8 Mrd. Euro.

Integral-Umfrage: 42% stehen der Geldanlage in Wertpapieren positiv bis sehr positiv gegenüber

Eine im Auftrag der VÖIG durchgeführte INTEGRAL-Umfrage (Erhebungszeitraum 18.-22.3.2021) zeigt, dass 42% der Befragten dem Thema Geld Anlegen in Form von Fonds, Aktien und Anleihen positiv bis sehr positiv eingestellt sind. Dieser Wert lag im Jahr 2016 noch bei 29%.

Des Weiteren hat die Pandemie ein Drittel der ÖsterreicherInnen in ihrer Einstellung zur Nachhaltigkeit ebenfalls positiv geprägt hat. „Bereits über die Hälfte der Österreicherinnen haben schon von Nachhaltigkeit gehört und 57 Prozent halten nachhaltige Investments interessanter als andere Geldanlage-Möglichkeiten“, freut sich VÖIG-Präsident Bednar.

Erhoben wurde auch, ob ein steuerlicher Anreiz die Bereitschaft nachhaltig zu investieren erhöhen würde. Das Ergebnis ist deutlich: Fast zwei Drittel würden eine solche steuerliche Begünstigung begrüßen. Damit ist für Bednar der Nachweis erbracht, dass ein Anreiz ein wirksames Instrument wäre, um Investitionen in den Klimaschutz voran zu treiben. Die im Regierungsprogramm vorgesehene Förderung dieser Produkte über eine Befreiung von der Kapitalertragsteuer könnte die Finanzierung der Ökologisierung der Wirtschaft auf eine breite Basis stellen.

Offene Immobilienfonds erreichen neuen Rekordwert

Die offenen Immobilien-Investmentfonds konnten ihr Fondsvolumen seit Jahresende 2020 um 3,2 Prozent auf rund 9,9 Mrd. Euro steigern, wobei sich die Nettomittelzuflüsse auf 252,0 Mio. Euro und die Kursgewinne auf rund 54,7 Mio. Euro beliefen. Die 5 Immobilien-Investmentfondsgesellschaften verwalteten 13 Fonds (8 Publikumsfonds und 5 Spezialfonds). Die durchschnittliche 1-Jahres-Performance betrug 2,2 Prozent. Die 10-Jahres Performance betrug 2,4 Prozent.

Fondsbranche in Österreich feiert zum 9. Mal den Weltfondstag

Am 19. April wird in der österreichischen Finanzbranche bereits zum neunten Mal der Weltfondstag begangen. Dieser Tag ist dem Vater des Fondsgedankens, dem Niederländer Abraham van Ketwich gewidmet, der am 19. April 1744 geboren wurde. Ketwich erkannte, dass mit Hilfe eines Fonds die Risiko-Streuung deutlich besser wird und gleichzeitig die Kosten für jeden Anteilsinhaber sinken. Damit wurde der Grundstein für den heutigen, modernen Investmentfonds gelegt.

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