Mit Nettoabflüssen in Höhe von EUR 28,4 Milliarden litten Rentenfonds im zweiten Quartal am meisten. Damit flossen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt EUR 84 Milliarden aus dieser Fondsgattung ab. Das war in absoluten Zahlen das schlechteste Halbjahr für Rentenfonds überhaupt und das siebtschlechteste in Bezug auf die organische Wachstumsrate.
Passive Produkte mit leichten Mittelzuflüssen
Bei Aktienfonds kam es im Juni zu Nettomittelabflüssen in Höhe von EUR 12,1 Milliarden. Passive Aktienfonds dagegen können seit Mai 2020 monatlich positive Zuflüsse verbuchen.
Der Juni war für alle wichtigen Anlageklassen ein negativer Monat: Anleger zogen EUR 2,5 Milliarden aus Rohstoffprodukten ab, EUR 2,1 Milliarden aus alternativen Strategien und EUR 1,7 Milliarden aus Allokationsfonds.
Grüne Fonds bleiben bei Anlegern begehrt
Langfristige, als Artikel 8 klassifizierte Fonds verbuchten Abflüsse in Höhe von EUR 17 Milliarden, Artikel 9-Produkte dagegen konnten im Juni EUR 686 Millionen an neuen Kundengeldern hinzugewinnen. Letztere waren die einzige Gruppe, die im zweiten Quartal des Jahres ein positives organisches Wachstum verzeichnen konnte (1,25%).
Die höchsten Nettozuflüsse auf der Ebene der Morningstar-Kategorien hatten im Juni auf britische Pfund lautende Staatsanleihefonds mit EUR 3,5 Milliarden frischer Kundengelder. Am anderen Ende verbuchten ultrakurzfristige Euro-Anleihen die größten Nettomittelabflüsse (EUR 3,9 Milliarden).
Aviva führte die Liste jener Fondsgesellschaften an, die die höchsten Zuflüsse hatten, gefolgt von CaixaBank und Lyxor. Pimco, Eurizon und BlackRock mussten die größten Kapitalabflüsse verkraften. Der Aviva Investors Sterling Government Liquidity war im Juni der am meisten gekaufte Fonds (monetäre Produkte ausgeschlossen), der Vanguard FTSE UK All Share Index verzeichnete die größten Nettoabflüsse. Das Vermögen langfristiger Fonds mit Sitz in Europa ging Ende Juni 2022 auf EUR 10,661 Billionen zurück, Ende Mai lag das Gesamtvolumen noch bei EUR 11,329 Billionen.