e-fundresearch.com: Welche persönlichen Lehren ziehen Sie aus den Marktentwicklungen 2014?
Arnoldo Valsangiacomo: Grundsätzlich ist jedes Jahr lehrreich für uns, da sich stets neue Herausforderungen ergeben. Der 1. Januar ist immer wie ein unbeschriebenes Blatt, daher man muss flexibel bleiben.
Was 2014 betrifft, ist die gute Nachricht, dass wir unser Renditeziel nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen haben – was auch an der guten Performance des Ethna-AKTIV (über 7%) zu sehen ist.
Die schwierigste Phase im letzten Jahr war die Marktkorrektur Mitte Oktober. Die Lehre, die wir hieraus ziehen, ist, dass auch zu diesem späten Zeitpunkt im Jahr noch etwas die Performance gefährden kann. Man muss wachsam bleiben bis zum Ende des Jahres und darf sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
e-fundresearch.com: Fondsperformance 2014: Von welchen Trends konnten Sie im vergangenen Jahr besonders profitieren und welche Entwicklungen haben Sie „auf dem falschen Fuß“ erwischt?
Arnoldo Valsangiacomo: Unsere Performance-Attribution kam fast gleich gewichtet von allen drei Assetklassen (Bonds, Aktien, Devisen). Ein besonders guter Trend für uns war die Dollarentwicklung, weil wir da im richtigen Moment die Dollarhausse mitgenommen haben. Wie gesagt, nicht optimal war die Oktoberphase. Da waren wir zu optimistisch, wie auch der Rest der Marktteilnehmer. Die Volatilität war sehr tief, wenige haben die Risiken gesehen. Die Veröffentlichung der Protokolle der Federal Reserve haben uns alle wieder kurzfristig auf den Boden der Tatsachen gebracht. Das hat den Markt sehr schnell verunsichert. Hier wurden auch wir „auf dem falschen Fuß“ erwischt. Über unser aktives Management haben wir allerdings schnell reagiert und uns entsprechend der neuen Situation positioniert.