Weitere Korrekturen möglich

Luca Paolini, Chief Strategist bei Pictet Asset Management, rechnet in den kommenden Monaten mit weiteren Korrekturen an den Aktienmärkten. „In den USA sollten sie etwas geringer ausfallen als in Europa oder den Schwellenländern“, sagt er. Markets | 12.06.2013 02:00 Uhr
Luca Paolini, Chief Strategist bei Pictet Asset Management
Luca Paolini, Chief Strategist bei Pictet Asset Management
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Langfristig ist der Experte jedoch positiv auf Aktien eingestellt. Auf Fünfjahressicht würden Anleger die meiste Freude mit Papieren aus den Schwellenländern haben – allen voran den asiatischen.

Globales BIP 2013: +3,3 %

„Uns steht ein ganz normales Jahr bevor“, so Paolini zu den aktuellen Konsensprognosen. Demnach soll das globale BIP 2013 um +3,3 % wachsen, 2014 um +4 %. Die globale Inflation soll sich – angetrieben von den Emerging Markets – heuer und im kommenden Jahr bei 3,8 % belaufen. Was den Gewinn pro Aktie in globaler Hinsicht betrifft, kann mit einem Plus von +10,2 % gerechnet werden (2014: +11,6 %).

Entscheidend: US-Arbeitsmarkt

„Die wichtigste Makro-Variable ist der US-Arbeitsmarkt“, sagt Paolini. Insgesamt sieht er in den kommenden zwölf Monaten einen Übergang vom Zyklusbeginn zur Zyklusmitte. Von einem „Risk on/Risk off“-Szenario könne jedoch weniger gesprochen werden“, so Paolini. „Es geht also nicht um die Frage Aktien oder Anleihen, sondern man muss selektiv bleiben“, stellt er klar.

Fed: Keine Kursänderung

„Investoren waren vorher zu optimistisch, jetzt sind sie zu pessimistisch“, kommentiert Paolini die jüngste Aktienmarktkorrektur, die bekanntlich die US-Fed durch die Bekanntgabe ihrer Exit-Strategie ausgelöst hat. Auf kurze Sicht rechne er nämlich nicht mit einer Strategieänderung durch die US-Notenbank. Nachsatz: „Wenn sich die Konjunktur verbessert kann sie allerdings sehr schnell reagieren.“

US-Aktien: Geringere Korrekturgefahr

In den kommenden zwölf Monaten müsse mit weiteren Korrekturen an den Aktienmärkten gerechnet werden, meint Paolini. Bei globalen Aktien gehe er von einer Höhe von rund 10 % aus. „US-Aktien werden weniger Verluste einfahren als Titel aus den Emerging Markets und Europa“, so der Pictet-Chefstratege. Andererseits sei auch eine Explosion der Aktienkurse nicht gänzlich auszuschließen.

 Bewertungen hoch

Was die Bewertungen betrifft, sind für Paolini eigentlich nur noch Schwellenländeraktien attraktiv. „Alle anderen Assetklassen sind infolge der quantitativen Lockerung der Zentralbanken relativ teuer geworden“, so der Experte. Vor allem defensive Aktien und Unternehmensanleihen würden in den nächsten zwölf Monaten auf überzogene Niveaus steigen.

 Heiß: Schwellenländeraktien

In den nächsten fünf Jahren sieht Paolini die meisten Chancen bei asiatischen Schwellenländeraktien. Anleger könnten hier mit einem jährlichen Ertrag von +13,5 % rechnen. Alles andere als schlecht sind über diesem Zeitraum auch die Ertragsaussichten für „normale“ Schwellenländeraktien und lateinamerikanische Aktien mit +12,4 % bzw. +9,9 % pro Jahr.

Gewinne mit Industrienationen-Aktien

Attraktive Erträge stellt Paolini auf Fünfjahressicht auch Anlegern in Aussicht, die Aktien aus der Schweiz (+7,7 % pro Jahr), Großbritannien (+7,6 %), den europäischen Emerging Markets (+5,9 %), den Industrienationen (+5,4 %) und den USA (+4,4 %) im Portfolio haben. Im Bondbereich empfiehlt er wiederum Lokalwährungsanleihen aus den Emerging Markets (+7 %) und Corporate Bonds aus den Schwellenländern (+4,4 %).

Staatsanleihen: Baisse-Markt

„Bei Staatsanleihen aus den Industrieländern werden wir in den nächsten fünf Jahren einen Baisse-Markt erleben“, so Paolini. Die Situation ist für den Pictet-Experten mit den späten 70iger Jahren vergleichbar. So würden etwa zehnjährige US-Bonds voraussichtlich ein jährliches Minus von -1.3 % einfahren und zehnjährige deutsche Bundesanleihen Anlegern einen Verlust von -3,9 % bringen.

Rohstoffe: Untergewichten

Für das zweite Halbjahr 2013 empfehlen die Experten von Pictet Unternehmensanleihen, Schweizer Aktien und Hedgefonds überzugewichten. Neutral gewichtet, haben sie globale Aktien, Gold und Immobilien. Deutlich untergewichten, sollte man hingegen Rohstoffe. „Bei niedriger Inflation und schlechter Konjunktur sind Rohstoffe keine gute Idee“, erklärt Paolini.

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