Die Wiener Börse und ihre gelisteten Unternehmen sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Volkswirtschaft, das belegt auch die heute veröffentlichte Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der 99 börsenotierten heimischen Unternehmen“ des Industriewissenschaftlichen Instituts. Laut der Studie tragen die heimischen börsenotierten Unternehmen massiv zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung (10,75 % der Gesamtwirtschaft) sowie Beschäftigung (10,21 % aller Beschäftigungsverhältnisse) bei. Um der ökonomischen Bedeutung des heimischen Kapitalmarktes Rechnung zu tragen und die positiven Effekte weiter zu verstärken, wünscht sich die Wiener Börse von der neuen Regierung stärkere Impulse für den heimischen Kapitalmarkt und keine weiteren kapitalmarktfeindlichen Steuern.
Die Wiener Börse sieht ein Privatisierungspotenzial von rund 25 Mrd. Euro und fordert ein klares Bekenntnis zu weiteren Privatisierungen über den Kapitalmarkt. Die Teilprivatisierungen der vergangenen beiden Jahrzehnte haben nicht nur zusätzliches Kapital an die Wiener Börse gebracht, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen erhöht. Gesamtwirtschaftlich waren die Privatisierungen ebenfalls ein Erfolg.
Neue steuerliche Anreize für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beim Börsegang und während der Börsenotiz die Attraktivität sollen eines Listings erhöhen. Vor allem für KMUs stellen die mit einem Börsegang und einem Listing verbundenen Kosten oft ein Hindernis dar. Die Wiener Börse setzt sich auch für die Abschaffung der Gesellschaftssteuer sowie für die steuerliche Gleichbehandlung von Eigen- und Fremdkapital ein, um die Eigenkapitalfinanzierung attraktiver zu gestalten.
Um die private Vermögens- und Pensionsvorsorge zu stärken – derzeit werden in Österreichs Privathaushalten nur 3 % des Vermögens in Aktien investiert – fordert die Wiener Börse eine Abschaffung der Wertpapier-KESt für langjährige (ab zehn Jahren) Investments sowie einen Ausbau der Mitarbeiterbeteiligung. Auch die Verankerung der Kapitalmarktausbildung in der Schulausbildung würde Schwellenängste, am Kapitalmarkt aktiv zu werden, abbauen und damit den Privatanlegeranteil in Österreich erhöhen