FundForum International 2014 – inklusive Fotogalerie

Das bewährte Motto „Top-Level Content und Networking am weltweit größten Fund Management Event“ bestimmte das Programm des FundForum International, das bereits zum 24. Mal vom 23. bis 26. Juni 2014 in Monaco stattfand. Markets | 08.07.2014 12:00 Uhr
©  Barbara Bertolini
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Rund 1.200 internationale Entscheidungsträger aus Anlagekreisen trafen auf über 240 Speaker aus Industrie und Wirtschaft die über die wichtigsten Trends, Herausforderungen und Entwicklungen in der globalen Asset Management Industrie referierten.

Die sich rasch ändernden Märkte und Rahmenbedingungen stellen für die Besucher  eine enorme Herausforderung dar: Zunehmende Regulierung, stark verschuldete EU-Staaten, dazu der kranke Euro, garniert mit tiefen Zinsen - das Fund Forum 2014 bot auch in diesem Jahr Entscheidungsträgern fundierte Markeinschätzungen von Top-Managern mit  wertvollen Erfahrungsberichten. Zur Fotogalerie geht es HIER.

Top Level Asset Management Diskussion

Wie bereits in den Vorjahren war das FundForum International 2014 wieder jener Kongress mit der größten Dichte an CEOs von Asset Management Unternehmen weltweit, die auch an zahlreichen Podiumsdiskussionen teilnahmen und ihre Einschätzungen zur Zukunft der Asset Management Industrie teilten. Auch eine Reihe von Verbänden nutzten die Gelegenheit zum Informations- und Erfahrungsaustausch im Grimaldi Forum.

Distribution Summit - Herausforderungen für Plattformen 

Besonders interessant waren auch die auf Vertrieb fokussierten Diskussionsrunden am Tag vor der Hauptkonferenz, wo die Chancen, Herausforderungen und Risiken von Fondsplattformen in verschiedenen Ländern im Mittelpunkt standen.

Der Wegfall von Provisionen als Einnahmenquelle schwebt wie ein Damokles-Schwert über der Branche. Während sich Banken und Plattformen in der Schweiz bereits auf ein duales Modell mit und ohne Retrozessionen vorbereiten, scheint sich dieser Trend in Deutschland und Österreich weniger dynamisch zu entwickeln.

Fund Selection in Deutschland, Österreich und Schweiz im Fokus

Die Bedeutung der Märkte für internationale Fondsanbieter und der offene Wettbewerb in den deutschsprachigen Ländern in Europa wurde auch in diesem Jahr wieder mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion unterstrichen. Bereits zum vierten Mal in Folge konnte dabei Albert Reiter, Geschäftsführer der e-fundresearch.com Data GmbH die Diskussion gestalten, Research Input liefern und am ersten Konferenztag die Diskussionsrunde moderieren. 

Philip Schifferegger, Leiter Multimanagement bei Erste Asset Management (AT), Thorsten Querg von FOCAM, Dietmar Herbach von Herbalytics (beide D) sowie Martin Bürki von martInvestments (CH) konnten nicht nur wichtige Trends im Bereich der Fonds- und Managerselektion diskutieren, sondern auch die konkreten Asset Allokation Strategien vergleichen.

Von großem Interesse für die Teilnehmer dieser gut besuchten Veranstaltung waren die Kommentare der vier erfahrenen Fonds-Selektoren zu konkreten Fonds. Die Pro- und Contra-Argumente sowie die Entscheidungsgrundlagen für die Auswahl oder Nichtberücksichtigung dieser Fonds im Portfolio. Dabei wurden der M&G Optimal Income Fund, der Nordea North American All Cap Fund sowie der Comgest Europe/Growth bzw. der Allianz Europe Equity Growth Fund aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und mit Alternativen verglichen. 

Fondsboutiquen und Family Offices

Eine rege Diskussion fand an diesen Tagen unter der Moderation von Markus Hill, MH Services,  zwischen Antje Biber, Feri, Ralf von Ziegesar, Focam AG, Ferdinand Verweyen, NordLB, John Banker, CTC  sowie Luciana Soriano von Swiss Trust Advisors  statt. Thematisiert wurde u.a., weshalb  das Investment von Fondsboutiquen attraktiv für Family Offices sei. Die Essenz aus der Diskussion war wie folgt: 

Investoren haben nach Einschätzung der Diskutanten großes Interesse an langfristiger Veranlagung und diese Strategie korreliert auch mit den langfristigen Zielen eines Family Office. Die Spezialisierung der Fondsboutiquen sowie der Fokus auf Performance steche im Vergleich zu großen Fondsgesellschaften häufig klar hervor. Unabhängigkeit sei zudem ein weiteres großes Plus, welches viele etablierte internationale Investmenthäuser nicht bieten können. Die spannende Frage von Markus Hill an das Panel, ob es in Zeiten von passiven Investments und Smart Beta überhaupt noch Fondsboutiquen brauche, betrachteten Panel und Publikum als durchaus kontrovers diskutierbar.

Passives Investieren ist eine Täuschung

So sei der reine Einsatz von passiven Produkten, ohne scheinbar weitere Allokationsentscheidungen zu treffen, eine Art „Täuschung“. Lediglich den Markt zu kaufen, habe zunächst scheinbar (!) nichts mehr mit einer aktiven Entscheidung zu tun.

Vergessen werde hier häufig, dass auch die Entscheidung zum nicht aktiven Handeln am Schluss doch eine aktive Managemententscheidung darstelle. Am Ende hätten auch die Family Offices Rechenschaft gegenüber ihrer Klientel abzulegen und der Mehrwert von Family Offices könne nicht allein darin bestehen, einfach nur Märkte abzubilden.

Aktive Entscheidungen, Know-how und professionelles Risikomanagement wären die Assets, womit die Family Offices als Dienstleister überzeugen können. Im Sinne einer Diversifikation sei eine gezielte Beimischung von spezialisierten Fondsmanagern durchaus vertretbar, so die Finanzexperten. Zudem mache es tendenziell bei größeren Märkten durchaus Sinn, diese über passive Vehikel abzudecken. 

Risikomanagement teilweise noch in den Kinderschuhen

Im Vordergrund werde ganz klar beim Entscheidungsprozess für die Managerselektion bei den Family Offices aber immer die Person an erster Stelle stehen, also der Fondsmanager „zum Angreifen“ mit seiner eigenen Anlagestrategie und einem stringentem Investmentprozess. Ob aber bei allen unabhängigen Fondsboutiquen die Kapazitäten für einen Risikomanager und ein plausibles Risikomanagementsystem wie bei den großen Investmenthäusern vorhanden sei, sahen die Diskutanten sehr unterschiedlich. So sei dies bei einigen Boutiquen noch ein Lernprozess, gewinne aber immer einen größeren Stellenwert.

Der Druck auf die Boutiquen aufgrund der immer stärkeren Regulierung werde in Zukunft zunehmen und es bestehe daher klar Handlungsbedarf. Trotz dieser kritischen Beurteilung bleiben Family Offices und Fondsboutiquen natürliche Partner, die für den jeweils anderen Partner wertvolle Leistungen bringen können und gemeinsam für Investoren Mehrwert schaffen können.

Auf dem Kongress gesehen wurden unter anderem Philip Kalus, Accelerando; Bernhard Klocke, Geschäftsführer von SKY Harbor Capital Management; Dr. Keyu Jin, London School of Economics; wie bereits oben erwähnt als Moderator Albert Reiter, Geschäftsführer von e-fundresearch.com Data GmbH; Head of Distribution Services der Lemanik AM, Steve Bernat; Armin Rajan, CEO von Create-Research; Allan Polack, CEO von Nordea;  Robeco-Boss Roderick Munsters;  Oliver Bilal, Managing Director von Pioneer Investments München; Dirk Tiemann, Standard Live; CEO von Eastspring Investments, Guy Strapp, Andreas Pfunder von Strategic Insight, Dietmar Herbach, Herbalytics/Rhein Asset Management, Thorsten Querg, Focam AG, Philipp Schiffereger, Erste Sparinvest , sowie Martin Bürki, Martininvestments gesichtet.

#FundForum2016

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